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Expedition Mikro

Expedition Mikro

Titel: Expedition Mikro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Nehmsystem eingeführt werden konnte. Niemand hatte ein eigenes Fahrzeug mehr. Es wurden aber so viele bereitgestellt, daß jeder, der eins brauchte – und natürlich die Erlaubnis zum Fahren hatte –, sich eines nehmen konnte. Er läßt es am Ende der Reise stehen, bis der nächste es benutzt. Unbrauchbare werden von den Territorialorganen durch neue ersetzt. So ähnlich machen wir es heute noch, auch mit den E-und-M-Gleitern. Es bewährt sich. Nur – gerade hier gab es anfangs Schwierigkeiten und wechselhafte Ergebnisse. Es begann eine chaotische Kutschiererei. Aber gerade dieses Chaos führte die Menschen zu den weitaus komfortableren öffentlichen Verkehrsmitteln hin. Heute läuft das reibungslos.
    Die unterschiedliche Entwicklung der einzelnen Staaten der Erde brachte riesige Schwierigkeiten. Als die sozialistischen Länder die kapitalistischen überflügelten, auf allen Lebensgebieten, entstand eine Art Völkerwanderung in die sozialistischen Länder. Millionen Menschen kamen, aber Menschen mit nicht entsprechend entwickeltem Bewußtsein. Es gab Rückschläge.
    Als in unserer Welt nach und nach das Geld seine Bedeutung verlor, begann ein Touristenstrom in die Länder des sozialistischen Weltbundes. Wir mußten einschränken, administrieren, wieder gab es Engpässe.
    Und das fiel mit der Zeit zusammen, in der wir die weltweite totale Abrüstung erzwungen hatten! Unbeschreibliche Wirtschaftskrisen grassierten in den kapitalistischen Ländern, Verelendung drohte. Das erforderte durchgreifende Hilfsmaßnahmen. Und wir mußten schnell damit fertig werden.
    Dann war der Kapitalismus überwunden, es kam die Phase des weltweiten Übergangs zum Sozialismus, der Angleichung der Zurückgebliebenen an die Fortgeschrittensten, ohne das Tempo zu verlangsamen. Nun, und unsere Gegenwart werdet ihr mehr und mehr besser kennenlernen. – Und wäre das nicht eine erstrebenswerte Welt?« Res hatte sich aufgerichtet. Ihre Haare verschwanden am oberen Schirmrand. »Aber was mich brennend interessiert, ist, was wir von euch bisher über eure Arbeiten mit den Mikroorganismen…«
    »Res«, unterbrach Gwen Kasper mahnend. »Unsere Gäste möchten auch mal wieder zu Wort kommen!«
    Res runzelte die Stirn. Es war ihr anzusehen, daß es ihr gerade jetzt nicht recht war, unterbrochen zu werden. Wahrscheinlich hätte sie trotz Gwens Einwand weitergesprochen, wenn nicht Gela bereits zu einer Erwiderung angesetzt hätte.
    »Na, na«, Gela wiegte bedenklich den Kopf. »Ich weiß zwar nicht genau, wann der Kapitalismus überwunden war, aber sicher ist wohl, daß eure Entwicklung nach dem großen Krieg an der Schwelle des Atomzeitalters begann.
    Ihr seht, wir haben von eurem Angebot, euer Zentrallexikon zu benutzen, in den letzten Tagen regen Gebrauch gemacht.
    Wir wissen jetzt sehr viel mehr, auch, daß unsere Propheten noch aus einer Epoche stammen, in der der Kapitalismus zwar nicht mehr am stärksten, aber fast am gefährlichsten war.«
    »So um neunzehnhundertachtzig?« fragte Hal dazwischen.
    »Ja. Aber die Verkleinerei«, nahm Caro! Mieh das Wort, »war noch eine der humansten Absichten im Zusammenhang mit der Genbeeinflussung.«
    »Aber offenbar die einzige, die massenhaft verwirklicht wurde, die bitterste Wirklichkeit für uns!« Gela sah demonstrativ an ihrem Körper hinunter.
    »Na ja«, gab Carol zu. »Sie hatten weit Schlimmeres vor!«
    Hal Reon wußte davon, wußte, daß Kriegsmutanten programmiert werden sollten, die alles niedergemetzelt hätten, was sich ihnen in den Weg gestellt hätte. Modifizierte Arbeitsmutanten sollten den wenigen Herrschenden nicht nur das Leben, sondern auch den Überfluß und die Macht erhalten. Da schien die Verkleinerung dagegen wirklich harmlos.
    Obwohl Hal das alles kannte, es seine ursprüngliche These stützte, fühlte er ein Unbehagen. Er sah Djamila an, daß es ihr kaum anders erging. Unbestimmt empfand er so etwas wie Schuld, obgleich ihm der Gedanke selbst absurd vorkam, trotzdem, ich bin einer von den Großen… Was hätte damals getan werden können?
    »Daß die Mensche n zuerst jede fortschrittliche Erkenntnis für inhumane Machenschaften zu mißbrauchen suchen!« rief Ev mit naiver Entrüstung.
    »Nicht so!« Djamila schüttelte den Kopf. »Man muß fragen, wer so handelte! Und für wen! Heute ist so etwas einfach nicht denkbar, es sei denn, es existiere irgendwo ein krankes Gehirn, unentdeckt. Aber damals war in vielen Gehirnen ein Defekt, ein ideologischer…«
    »Danke!« sagte Ev

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