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Extra scha(r)f

Extra scha(r)f

Titel: Extra scha(r)f Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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ruft meine Mutter, die in diesem Moment das Wohnzimmer betritt und mir damit eine Antwort auf Dads Frage erspart. Sie hält eine Schüssel mit Popcorn und vier Chipstüten, Family-Pack-Größe, in den Händen. »Gefällt dir der neue Fernseher? Dein Vater hat mich heute Nachmittag damit überrascht.«
    Breitbildfernseher, Ananas - mein Vater steckt heute voller Überraschungen.
    »Ja, tolles Bild. Wo hast du ihn gekauft, Dad?«
    »In die Supermarkt.«
    Was Anlass zu der Befürchtung gibt, dass er wieder fünfzig Stück auf einmal gekauft hat und die restlichen neunundvierzig Geräte sich in meinem Zimmer bis unter die Decke stapeln.
    »Ich habe gekauft noch mehr. Das ist für die neue Baby.« Er hält einen Strampelanzug hoch, den flauschige Pompons zieren. »Gefällt euch?«
    »Der ist aber blau«, wende ich ein.
    »Natürlich ist blau. Ist meine Lieblingsfarbe.«
    Offenbar hat das Geschlecht des Neugeborenen ein tiefes Trauma bei meinem Vater ausgelöst. Ich weiß genau, was er sich bei der Farbe gedacht hat. Er hofft, wenn Soulla ihr Baby in Blau kleidet, kann er leichter so tun, als wäre es ein Junge.
    »Hat die Kleine schon einen Namen?«, frage ich.
    »Aphrodite«, antwortet meine Mutter.
    Zuerst Velvet, und jetzt Aphrodite ... Hört dieser Wahnsinn denn nie auf?
    »Eine bescheuerte Name«, schnaubt Dad. »Afrodite! Die andere Kinder werden sagen alle A fro zu sie. Aber Afro ist eine Frisur für schwarze Männer. Ich nenne sie Bjanga.«
    »Ah, meinst du Bianca?«
    »Ja, ich habe doch gesagt, Bjanga. Ich bin wie Mig Checker von die Stones. Wir beide mögen moderne Namen, und nicht bescheuerte Namen.«
    »Tony und Soulla wollen mit der Kleinen heute Abend noch bei uns vorbeischauen«, bemerkt Mum.
    »Aber die Baby ist erst ein paar Stunden alt. Ist das sicher? Bjanga nicht muss in Quarantine?«
    »Sei nicht albern. Außerdem wollten die Georgious vorbeikommen. Sie sind schon ganz gespannt auf die Kleine.«
    Oh Mann, ich bin in meinem eigenen Haus gefangen. Kein Wunder, dass Emily sich in ihrem Zimmer verkrochen hat. Der bevorstehende Besuch erklärt auch, weshalb Mum in dem letzten bisschen Raum, das nicht von dem neuen Femseher eingenommen wird, ihre Snack-Auswahl bereitlegt. Und das erklärt den neuen Fernseher. Schließlich war keinem von uns während unseres Besuchs bei den Georgious das riesige Breitbildgerät entgangen. Meine Eltern waren hinterher überzeugt, dass uns nur noch ein Fernseher in der Größe eines Lieferwagens zum Glück verhelfen könnte.
    Diesen blöden Georgious haben wir so manches zu verdanken. Ich glaube, ich verziehe mich besser nach oben, bevor sie -
    Dingdong.
    Zu spät.
    Mum und Dad stürzen an die Haustür und kehren gleich darauf mit Maroulla, George und einem riesigen Blumenstrauß zurück.
    »Sehr schöne Fernseher«, schmeichelt Maroulla. »Ist wie unsere. Unsere ist die beste Fernseher wir haben gekauft. Ihr wisst -«, sie senkt ihre Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern, »- auf einmal man sieht Dinge man nicht hat gesehen vorher.« Lächelnd fügt sie hinzu: »Und ist gesund, weil nicht macht keine Kopfschmerzen.«
    Wowl Ein Fernseher, der gegen Kopfschmerzen hilft. Ich sehe Aspirin bereits vom Weltmarkt verschwinden.
    »Du kommst gerade von die Arbeit, Thegla?«, fragt Maroulla mich und blickt dabei auf meine Jacke, die ich noch nicht ausgezogen habe.
    »Ja, sie ist gekommen gerade erst nach Hause«, bestätigt Dad. »Sie hat eine sehr wichtige Funksion in die Studio, wisst ihr. Ihr solltet einmal sehen die Studio mit eure eigene Augen. Ich war heute da mit eine Kiste Ananas -«
    Mir schwant Böses.
    »- und ist einfach fantastisch. Wie in eine Fünf-Sterne-Hotel. Sehr schick.«
    Ich bin erleichtert, dass Dad das Zone lobt. Aber eigentlich war klar, dass er Maroulla und George verschweigt, dass ihre zukünftige Schwiegertochter in einem Irrenhaus arbeitet.
    »Und wann können wir deinen Vater im Fernsehen bewundern?«, fragt Mum - schließlich waren die TV-Kameras der einzige Grund für Dads Besuch im Studio.
    »Nächsten Monat, glaube ich«, antworte ich.
    »Ich kann es kaum erwarten«, sagt Mum aufgeregt.
    Oh, ich schon.
    »Entschuldigung wir kommen zu spät«, meldet George sich endlich zu Wort. »Aber diese Verkehr ... einfach verrückt!«
    »Ich sage dir, wird immer schlimmer mit die Verkehr«, entgegnet Dad und schneidet damit eins seiner Lieblingsthemen an. »Diese City-Gebühr ist eine große Mist. Ich muss bezahlen jede Tag fünf Pfund, damit ich kann zu

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