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Extraleben - Trilogie

Extraleben - Trilogie

Titel: Extraleben - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constantin Gillies
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aufs Bett, während er dazu laut und schräg pfeift - das Thema von Jeopardy, warum auch immer. Kein Zweifel, vor Kurzem muss wieder ein heimliches Telefonat unter der Dusche stattgefunden haben. Gott, hoffentlich telefonieren sie echt nur.
    »Wir haben schon ...«
    Er hält sein Handy ein bisschen weg und kneift die Augen zusammen. Ha! Sollte er tatsächlich weitsichtig werden? Das wäre ja der Knaller, so unverschämt, wie das Alter bisher an ihm vorbeigegangen ist. „»... kurz nach sieben.«
    Danke, mein Freund, danke fürs Ausschlafenlassen. „In ziemlich genau vier Stunden geht unsere Maschine.«
    Er dreht das Handgelenk so rum, als ob er eine Armbanduhr ablesen würde.
    »Uhrenvergleich!«
    Albernes Gackern, noch schrägeres Pfeifen. Komm zum wahren Punkt!
    »War Andie dran?«
    »Ne, irgendein Typ. John hat übrigens eine seltsame Order geschickt: Wir sollen die Daten aus Irvings geheimen Archiv kopieren - und danach die Originaldaten löschen. Komisch, oder?«
    Ja, komisch. Genau wie die Tatsache, dass wieder der Typ dran war. Gedanken ordnen, den völlig bizarren Status kurz festhalten. Wir fliegen in vier Stunden nach Seattle, um den geheimem Datenbunker eines - ziemlich verwirrten - Computerschrats auszuheben. Unser Gepäck: zwei Duty-free-Tüten voller TShirts, teilweise getragen, teilweise noch in Plastikfolie eingeschweißt, zwei Dienstrechner und ein Grid Compass 1101,Typ CIA. Außerdem noch ein Stapel vermutlich geheimer Dokumente des US-Verteidigungsministeriums plus Mikrochip-Baupläne. Wenn es so etwas wie Sicherheit heute noch gibt, kann das bei der Ankunft in Seattle nur eines bedeuten: full cavity search, komplette Durchsuchung aller Körperöffnungen. Danach lebenslange Dunkelhaft, unterbrochen von gelegentlichem Seife-Aufheben in der Gemeinschaftsdusche.
    »Sag mal, glaubst du, die lassen uns mit dem ganzen Kram rein?«
    Nick hört kurz auf zu flöten.
    »Klar.«Er klingt überzeugt. Vielleicht weiß er was, was ich nicht weiß, zum Beispiel. dass Jeppesen mal wieder für eine reibungslose Abfertigung sorgt, mit einem geheimen Funkspruch oder so. Nüchtern geht es deutlich schneller, das Bollwerk vor der Zimmertür wieder wegzuräumen. Knapp zehn Minuten, dann ist der Weg frei. Weder auf dem Gang noch im Frühstücksraum war eine Spur von ihnen zu sehen, alle Leute machten einen unverdächtigen Eindruck, sofern überhaupt noch jemand unverdächtig ist. Um den Abschied von Malaysia zu feiern, bestellen wir Croissants und Birchermüsli.

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    Share your memories. Teile deine Erinnerungen. Von hier aus ist es unmöglich, den Leuchtkasten mit der Werbung für die Videokamera zu ignorieren. Dafür sitzen wir zu dicht dran. Das Plakat ist gerade mal zwei Meter von unserer gemütlichen Sitzecke weg. Vor und hinter »gemütlich« würde Andie wieder ihre ironischen Gänsefüßchen in die Luft malen, denn »Gemütlichkeit« ist eines der wenigen deutschen Worte, das sie selbst als Amerikanerin kennt. Wie es sich für die Verlorenen der Interzone gehört, sind wir für einen Braunen beim Team Grün eingekehrt und sitzen unter dem Logo mit der Meerjungfrau, die ihre Beine breitmacht. Auf der politisch-korrekten Version von heute ist das natürlich kaum noch zu erkennen; im Original aus den Siebzigern schon. Share your memories. Obwohl er versucht, es zu ignorieren, muss Nick immer wieder auf das Plakat gucken; als ob es eine frisch verheilte Wunde wäre, die juckt und die man allzu gerne wieder aufkratzen würde. Schließlich bricht der ganze Ekel aus ihm raus.
    »Das ist ja echt der Horror!«
    Schön zu sehen, dass die Aussicht auf fünfundzwanzig Stunden Kniescheibenmassage seine ätzend gute Laune von vorhin aufgefressen hat. Einen Tag lang in der verdammten ThromboseRöhre eingezwängt, mit einmal Umsteigen in Tokio, das wird die reinste Geisterbahnfahrt. Wenn wir in Seattle ankommen, ist es ... eigentlich auch egal. MCKranich wird bei der Landung ja durchhauchen, wie spät es ist.
    »Was ist der Horror?«
    »Na, sharing - teilen. Früher hat jeder für sich selbst geknipst und gefilmt. Und heute muss alles geteilt werden - der blanke Horror. Nein - Terror.«
    »Wollen die Kids halt so.«
    Wir nippen an unserem Milchkaffee, der so toll, nein: so tall, wie auf der ganzen Welt ist, und freuen uns über die Standardisierung. Wenn sie uns jetzt heimlich mit einem Teleobjekt fotografieren würden, könnte selbst der beste Experte nicht rausfinden, wo das Foto aufgenommen wurde. Eben weil die gleichen

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