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Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Titel: Extrem: Die Macht des Willens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Bücher
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Lauf erfolgreich zu Ende bringen können. Doch diese Herausforderung reizte mich ungemein − und offensichtlich hatten ja schon einige Menschen diese enorme Leistung geschafft. Doch erst als ich anfing, mich mit dem Rennen intensiv auseinanderzusetzen und erfolgreich längere Bergrennen in der Vorbereitung bestritt, änderte sich allmählich mein Glaube in Bezug auf diesen Lauf. Ich habe für mich in der Vorbereitung ganz langsam ein Gefühl der Gewissheit entwickelt, dass ich diese Herausforderung bewältigen könnte. Der Lauf schien für mich absolut machbar. Nach und nach erzeugte ich den Glauben an mich. Und das schaffte ich dadurch, dass ich mich jeden Tag mit dem Rennen beschäftigte und mich mit ihm identifizierte. Insgesamt bereitete ich mich über ein Jahr sehr intensiv auf diesen Lauf vor, lief alleine in den letzten acht Monaten vor dem Rennen fast 4.000 Kilometer und investierte unzählige Stunden in mein Bergtraining. Als es dann nur noch wenige Wochen bis zum Start waren, war ich mir absolut sicher, dass ich es schaffen werde, obwohl ich noch nie zuvor solch eine Distanz gelaufen bin. Durch meine sorgfältige Vorbereitung auf diese große Aufgabe erhöhte sich auch mein Glaube an einen erfolgreichen Lauf. Genauer gesagt: Durch die vielen Tausend Trainingskilometer, die zahlreichen Bergrennen und die daraus gewonnen Erfahrungen veränderte sich mein Glaube in Bezug darauf, was möglich ist.
    Ein befreundeter Läufer fuhr im selben Jahr nach Chamonix, um am Ultra-Trail Mont Blanc teilzunehmen. Er hatte jedoch eine ganz andere Haltung. Nach dem Motto „Ich fange einmal an und schaue dann, wie weit ich komme“, ging er an den Start. Raten Sie einmal, wie für ihn dieses Rennen wohl gelaufen ist. Er stieg nach gut der Hälfte aus. Körperlich war er topfit. Von seinem physischen Zustand her hätte er diesen Lauf sicherlich geschafft. Was ihm jedoch fehlte, war der Glaube an sich und seine Fähigkeiten.
    Was bedeutet das für Sie? Wenn Sie ein konkretes Ziel vor Augen haben, wenn Sie von sich und Ihren Fähigkeiten, die Sie zur Erreichung des Ziels benötigen, überzeugt sind, dann sind Sie auch bereit dafür, sich an die Umsetzung des Ziels zu machen. Sie sind also motiviert. Richtig? Wenn jetzt noch ein kontinuierliches Handeln dazukommt, steht der Erreichung Ihres Ziels nichts mehr im Wege. Alles fängt mit Ihrem Ziel an. Ihr Ziel stellt die Basis für Erfolge in sämtlichen Lebensbereichen dar. Ich wiederhole mich in diesem Punkt gerne, weil er so elementar wichtig ist: Nur wenn Sie ein konkretes, messbares, terminiertes und schriftlich fixiertes Ziel haben, können Sie erfolgreich sein. Der Glaube an Ihr Ziel, der Glaube an sich und Ihre Fähigkeiten ist wiederum die Voraussetzung, dass Sie motiviert sind. Nur wenn Sie motiviert sind, wenn Sie die richtige Einstellung haben, kommen Sie auch zum Handeln. Ihr Tun bestimmt wiederum über Ihren Erfolg.
    Wissen Sie, was eine sich selbst erfüllende Prophezeiung ist? Wenn Sie in einer bestimmten Situation denken, „Das schaffe ich nie“, wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten. Sie können natürlich auch daran glauben, dass Sie es schaffen. Auch dies wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit passieren. Zu Beginn meiner Laufkarriere bekam ich bei Marathonläufen regelmäßig Krämpfe in meinen Waden. Ab einer zurückgelegten Strecke von etwa dreißig Kilometern tauchten diese Muskelkrämpfe auf. Mit der Zeit brannte sich dies regelrecht in meinen Kopf ein, was zur Folge hatte, dass ich bei jedem Marathonlauf nur darauf wartete, dass die Krämpfe einsetzten. Ein leichtes Zucken in den Waden wertete ich sofort als Krampf. Selbst wenn es bei einem Rennen ausgezeichnet lief, hatte ich immer im Hinterkopf: „Nach dem dreißigsten Kilometer kommen die Wadenkrämpfe.“ Und dann setzten sie auch ein. Erst als ich nicht mehr daran dachte und meine innere Haltung änderte, verschwanden die Wadenkrämpfe. Unser Erfolg ist immer auch eine Frage des Glaubens.
    Sie kennen doch bestimmt Aussagen wie „Sei doch realistisch“, „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ oder „Bleib doch auf dem Boden“. Davon existieren noch einige mehr. Was diese sogenannten Glaubenssätze vereint, ist die Tatsache, dass sie alle negativ sind. Aber bevor ich näher darauf eingehe: Was ist denn überhaupt ein Glaubenssatz? Bei einem Glaubenssatz handelt es sich um eine Regel, die für uns mit einem Gefühl der Gewissheit verbunden ist, das wir in Bezug auf einen bestimmten

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