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Fabelheim: Roman (German Edition)

Fabelheim: Roman (German Edition)

Titel: Fabelheim: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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ertränken.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Sie vermisst das Menschsein nicht.«
    »Nicht aus ihrer jetzigen Perspektive«, pflichtete Opa ihr bei. »Genauso wie aus ihrer sterblichen Perspektive das Dasein einer Najade nicht sehr erfüllend schien.«
    »Warum haben die Feen ihr das angetan?«
    »Ich glaube nicht, dass sie es als Strafe betrachtet haben. Lena war wahrscheinlich ein Opfer guter Absichten.«
    »Aber Lena hat mit ihnen gestritten. Sie wollte nicht mitkommen.«
    Opa zuckte die Achseln. »Die Feen haben vielleicht gewusst, dass sie, sobald sie sie zurückverwandelt hätten, ihre Meinung ändern würde. Sieht so aus, als hätten sie Recht behalten. Denk daran, die Feen erleben ihre Existenz wie die Najaden. Ihrer Meinung nach war Lena von Sinnen, als sie eine Sterbliche wurde. Sie dachten wahrscheinlich, dass sie sie von ihrem Wahnsinn kurieren.«
    »Ich bin froh, dass sie alle anderen wiederhergestellt haben«, meinte Kendra. »Lena haben sie nur ein wenig zu sehr wiederhergestellt.«
    »Bist du dir sicher? Sie wurde schließlich als Najade geboren.«
    »Der Gedanke zu altern, gefiel ihr nicht. Zumindest wird sie jetzt nicht sterben. Oder älter werden.«
    »Nein, das wird sie nicht.«
    »Ich denke trotzdem, dass sie lieber ein Mensch geblieben wäre.«
    Opa runzelte die Stirn. »Da magst du Recht haben. Um die Wahrheit zu sagen, wenn ich eine Möglichkeit wüsste, Lena zurückzuholen, würde ich es tun. Ich glaube, sobald sie wieder sterblich wäre, wäre sie mir dankbar. Aber eine Najade kann nur aus freien Stücken zu einer Sterblichen werden. Ich bezweifle, dass sie sich in ihrem gegenwärtigen Zustand dafür entscheiden würde. Ich bin mir sicher, dass sie im Moment ziemlich durcheinander ist. Vielleicht wird sie mit der Zeit ein wenig Orientierung gewinnen.«
    »Wie fühlt sie sich jetzt?«
    »Das kann man unmöglich mit Sicherheit sagen. Nach allem, was ich weiß, ist dies ein einmaliges Vorkommnis. Ihre Erinnerungen an die Sterblichkeit sind wahrscheinlich verzerrt, wenn sie überhaupt irgendwelche Erinnerungen behalten hat.«
    Kendra verdrehte unbewusst den Ärmel ihrer Bluse. Auf ihrem Gesicht stand ein gequälter Ausdruck. »Also lassen wir sie einfach dort zurück?«
    »Für den Augenblick. Ich werde einige Nachforschungen anstellen und gründlich über die Angelegenheit nachdenken. Gräme dich nicht allzu sehr deswegen. Das würde Lena nicht wollen. Die Alternative wäre gewesen, von einem Dämon verschlungen zu werden. Für mich sah sie so aus, als ginge es ihr gut.«
    Sie gingen wieder zu der Rikscha. »Was ist mit der Gesellschaft des Abendsterns?«, fragte Kendra. »Ist sie immer noch eine Bedrohung? Muriel hat behauptet, sie stünde in Verbindung mit ihr.«
    Opa presste die Lippen zusammen. »Solange es sie gibt, ist die Gesellschaft eine Bedrohung. Für einen ungeladenen Gast ist es schwierig, sich Zugang zu einem Reservat
zu verschaffen – sterblich oder nicht. Manche würden behaupten, es ist unmöglich, aber die Gesellschaft hat wiederholte Male großen Einfallsreichtum darin bewiesen, diese angeblich unüberwindbaren Schutzbarrieren zu durchbrechen. Glücklicherweise ist ihr Versuch, Bahumat mit Hilfe von Muriel zu befreien und das Reservat zu stürzen, gescheitert. Aber wir wissen jetzt, dass sie herausgefunden haben, wo Fabelheim liegt. Wir werden wachsamer sein müssen denn je.«
    »Welches geheime Artefakt ist hier verborgen?«
    »Es ist bedauerlich, dass deine Großmutter euch in dieses Geheimnis einweihen musste. Mir ist klar, es war eine Vorsichtsmaßnahme, falls sie auch noch ausgeschaltet würde; aber dieses Wissen ist eine schreckliche Last für Kinder. Du darfst nie darüber sprechen. Ich habe versucht, diesen Gedanken auch Seth nahezubringen – der Himmel stehe uns allen bei. Ich bin der Verwalter von Fabelheim, und ich weiß wenig über das Artefakt, nur dass es irgendwo auf diesem Besitz versteckt ist. Wenn Mitglieder der Gesellschaft des Abendsterns herausbekommen haben sollten, dass das Artefakt hier ist – und wir haben jeden Grund zu dieser Annahme –, werden sie vor nichts Halt machen, um unsere Schutzwälle zu durchbrechen und es in die Hände zu bekommen.«
    »Was werdet ihr tun?«, fragte Kendra.
    »Was wir immer tun«, antwortete Opa. »Wir besprechen uns mit unseren Verbündeten und ergreifen alle nötigen Maßnahmen, damit Fabelheim auch weiterhin geschützt bleibt. Die Gesellschaft kennt seit Jahrhunderten den Standort von Dutzenden von Reservaten, und

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