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Fabelheim: Roman (German Edition)

Fabelheim: Roman (German Edition)

Titel: Fabelheim: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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weiter in die Richtung, in die die Zehen deuteten. Er suchte den Boden ab. »Sieh mal!« Er ging in die Hocke und deutete auf ein Loch im Rasen. »Dieser Sporn hinterlässt tiefe Löcher. Das sollte eine klare Spur ergeben.«
    »Und was geschieht, wenn du einholst, was immer diese Spuren hinterlassen hat?«
    Er klopfte auf seine Taschen. »Ich werfe mit Salz und rette Opa.«
    »Woher weißt du, ob es Opa geholt hat?«
    »Ich weiß es nicht«, gab er zu. »Aber es ist zumindest ein Anfang.«
    »Was ist, wenn es dich in eine bemalte Statue verwandelt?«
    »Ich werd es nicht direkt ansehen. Nur im Spiegel.«
    »Woher hast du denn das nun schon wieder?«
    »Geschichte.«
    »Du weißt nicht einmal, wovon du da redest«, sagte Kendra.
    »Wir werden’s ja sehen. Ich hol besser mein Tarnhemd.«
    »Lass uns zuerst nachsehen, ob nicht noch andere Statuen im Garten liegen.«
    »Schön, und dann bin ich hier weg. Ich will nicht, dass die Fährte kalt wird.«
    Nachdem sie den Garten eine halbe Stunde lang abgesucht hatten, waren Kendra und Seth an unerwarteten Orten auf verschiedene Möbelstücke aus dem Haus oder von der Veranda gestoßen, aber sie hatten keine weiteren lebensgroßen, bemalten Statuen gefunden. Schließlich standen sie vor dem Swimmingpool.
    »Hast du die Schmetterlinge bemerkt?«, fragte Kendra.
    »Ja.«
    »Ist irgendetwas Besonderes an ihnen?«
    Seth schlug sich mit der Hand auf die Stirn. »Wir haben heute noch keine Milch getrunken!«
    »Genau. Keine Feen, nur Insekten.«
    »Wenn die Feen klug sind, werden sie sich hier nicht blicken lassen«, knurrte Seth.
    »Ja, du wirst es ihnen zeigen. In was willst du diesmal verwandelt werden? In eine Giraffe?«
    »Nichts von dem hier wäre geschehen, wenn sie weiter das Fenster bewacht hätten.«
    »Aber du hast eine von ihnen gefoltert«, entgegnete Kendra.
    »Sie haben mich zurückgefoltert! Wir sind quitt!«
    »Was wir auch tun, wir sollten zuerst etwas von der Milch trinken.«
    Sie gingen ins Haus. Der Kühlschrank lag auf der Seite. Gemeinsam drückten sie die Tür auf. Einige der Milchflaschen waren zerbrochen, aber ein paar waren unversehrt geblieben. Kendra schnappte sich eine, schraubte sie auf und nahm einen Schluck. Seth trank als Nächster.
    »Ich brauche meine Sachen«, sagte er und flitzte zur Treppe.
    Kendra machte sich daran, nach Hinweisen zu suchen. Hätte Opa nicht versucht, ihnen eine Nachricht zu hinterlassen? Vielleicht hatte er keine Zeit dazu gehabt. Sie ging durch die Räume, fand aber nichts, das einen Hinweis auf das Schicksal von Lena oder Opa gegeben hätte.
    Seth tauchte in seinem Tarnhemd auf. Er hatte die Müslischachtel in der Hand. »Ich hab versucht, die Schrotflinte zu finden. Du hast sie nicht zufällig gesehen?«
    »Nein. Neben der Haustür liegt ein Pfeil. Du könntest ihn nach dem Monster werfen.«
    »Ich denke, ich halte mich an das Salz.«
    »Wir haben überhaupt nicht im Keller nachgesehen«, meinte Kendra.
    »Einen Versuch wär es wert.«
    Sie öffneten die Tür neben der Küche und blickten in die Finsternis hinab. Kendra wurde bewusst, dass dies so ziemlich die einzige unbeschädigte Tür im Haus war. Steinstufen führten in die Dunkelheit hinunter.
    »Wie wäre es mit deiner Taschenlampe?«, sagte Kendra.
    »Kein Lichtschalter?«, fragte Seth. Sie konnten keinen finden. Er stöberte in der Müslischachtel und zog die Taschenlampe heraus.
    Mit ein wenig Salz in der einen Hand und der Taschenlampe in der anderen ging Seth voran. Die Treppe war länger, als man es normalerweise von einer Kellertreppe erwarten würde – mehr als zwanzig steile Stufen. Am Fuß der Treppe leuchtete Seth mit der Taschenlampe in einen kurzen, kahlen Flur, der an einer Eisentür endete.
    Sie traten vor die Tür. Unter der Klinke war ein Schlüsselloch. Seth zog an der Klinke, aber die Tür war verschlossen. Am Fuß der Tür befand sich eine kleine Klappe.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Das ist für die Wichtel, damit sie hereinkommen und Dinge reparieren können.«
    Er drückte die Luke auf. »Opa! Lena! Ist da jemand?«
    Sie warteten vergeblich auf eine Antwort. Er rief noch einmal, bevor er sich aufrichtete und mit seiner Lampe in das Schlüsselloch leuchtete.
    »Von deinen Schlüsseln passt wohl keiner in dieses Schlüsselloch?«, fragte er.
    »Sie sind viel zu klein.«
    »In Opas Schlafzimmer könnte ein Schlüssel versteckt sein.«
    »Wenn sie hier unten wären, würden sie bestimmt antworten.«
    Kendra und Seth gingen wieder die Treppe

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