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Fächergrün

Fächergrün

Titel: Fächergrün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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im Auge behalten.«
    Er wählte die Nummer seines Mitarbeiters: »Ja, Frank hier, sag, kannst du dich an den Kerl erinnern, den du in der Oststadt vor Jahren überwacht hast? … Was, der hat dort nur ab und zu gearbeitet? … Und sonst? … Ach, Student, also ein Jüngerer? … Nein, es geht hier um einen, der schon in Rente ist. Rente und weg, verschwunden, unauffindbar, so wie unser V-Mann. … Ja, genau der. … Wie lange wart ihr an ihm dran? … Was, sechs Wochen? … Ach so, nicht dauernd. … Und? Ergebnis? … Keines, schade. … Normaler Student? … Was hat er denn? … Bau? … Bauingenieur?«
    Lindt horchte auf: »Frag ihn nach dem Namen.«
    »Weißt du noch, wie der geheißen hat? … nein …, ja, schau nach und meld dich wieder.«
    Bauer setzte sich erneut auf die Tischkante: »Bei den Besprechungen hab ich das damals mitbekommen. Es war nicht mein Fall, aber wenn ich mich recht entsinne, war der Observierte völlig harmlos. Die Kollegen sind davon ausgegangen, dass ihnen der Informant einen Riesenbären aufgebunden hatte, um von sich selbst abzulenken. War kein Ruhmesblatt für uns zu der Zeit.«
    »Ablenken, um abzuhauen?«, wollte Jan Sternberg wissen.
    »Wir sind voll drauf reingefallen. Als er dann weg war, haben uns die Kollegen von der Drogenfahndung die Augen geöffnet. Die waren kurz davor, ihn hopszunehmen. Hatte jede Menge Dreck am Stecken. Wenn wir das nur vorher gewusst hätten, aber zu der Zeit war der Informationsaustausch noch nicht so flott wie heute.«
    »Dealer?«
    »Eher Strippenzieher, deswegen hatte man auch lange nichts Konkretes in der Hand. Erst als in Bruchsal, in der JVA, einer gesungen hat, wollten sie ihn holen, aber genau da war er weg. Verschwunden, spurlos, bis heute. Alle vermuten, dass er sich dahin zurückgezogen hat, wo er herkam.«
    Sternberg schaute fragend.
    »Albanien, wenn ihr es genau wissen wollt. Sagt doch alles, oder?«
    »Also noch mal Klartext«, versuchte Oskar Lindt zusammenzufassen. »Ein Albaner schwindelt euch das Blaue vom Himmel runter, ihr observiert wochenlang den Falschen und in der Zwischenzeit verschwindet euer Mann.«
    »Du wirst verstehen, dass wir so was nicht unbedingt an die große Glocke hängen wollten.« Bauer fixierte das Telefon: »Er ruft bestimmt gleich zurück.«
    Tatsächlich, wie auf Bestellung klingelte der Apparat. »Fips, hast du was? … Wie, die Akte ist gerade weg. … Also, weitersuchen. … Habt ihr wenigstens einen Namen? … Nein? … Hier taucht Gallo auf, aber für einen Älteren … Was? … Könnte passen. …«
    »Frag ihn nach Fabio, Fabio Gallo«, ging Lindt dazwischen.
    »Hast du’s gehört? … Fabio. Wie wäre es damit? … Möglich? … Könnte passen? … Ja, ich weiß, dass der sauber war damals. Stinknormaler Student. … Ja, weiß ich auch. … Also, das war’s fürs Erste … Sucht weiter nach der Akte.«
    KO-Bauer legte auf: »Seine Frau kommt aus Kroatien. Wir sollen nicht alle Südländer gleich unter Pauschalverdacht nehmen, da ist unser Fips etwas dünnhäutig.«
    »Bei Bauingenieur bin ich hellhörig geworden«, sagte Lindt. »Fabio Gallo hat diesen Beruf und ist außerdem der Sohn des Verschwundenen Vittorio. Gallo, Großfamilie, Clan, Südstadt – alle haben bei den Gebrüdern Maiwald gearbeitet.«
    »Also noch mal hin«, schlug Jan Sternberg vor.
    »Zwei Mal am selben Tag?« Paul Wellmann fand das wenig sinnvoll. »Was willst du denn fragen? Damit machst du die alle doch erst recht misstrauisch.«
    »Oder nervös. Auf den Nerven rumtrampeln hat schon öfter was Interessantes gebracht.«
    »Sagt wer?«, fragte Frank Bauer.
    Wellmann und Sternberg zeigten auf Lindt. »Taktik vom Chef.«
    Dem war augenscheinlich nicht ganz wohl bei diesem Gedanken. »Das muss ich mir noch genauer überlegen. Was haben wir denn schon in der Hand gegen die Sippe? Der Alte ist weg, vielleicht schon längst vermodert, und der Junge wurde vor elf Jahren angeschwärzt, aber nachweisen konnte man ihm rein gar nichts. Echt dünn, die Sachlage. Und wo wäre ein Motiv oder wenigstens ein Zusammenhang mit den toten Brüdern? Keiner erbt was, keiner hat sonst einen Vorteil.«
    Sternberg war damit nicht zufrieden: »Die Frau von diesem Fabio …«
    »Ach, daher weht der Wind«, unterbrach ihn Lindt. »Blond und bauchfrei. Deshalb zieht es dich dort hin. Nee, nee, mein Lieber, wir haben nichts wirklich Handfestes, also werden wir die Gallos auch nicht weiter belästigen. Wir gehen jetzt alle

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