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Fächertraum

Fächertraum

Titel: Fächertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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unsicher machen. Die haben es faustdick hinter den Ohren. Das mit dem Waldbrand wisst ihr ja schon.«
    »Hast du Zeit, ein wenig rumzufahren? Vielleicht kannst du sie doch noch aufgabeln. Irgendwas müssen die gesehen haben.«
    Die beiden Kommissare blickten dem Streifenwagen nach.
    »Du hattest recht, Paul, der kennt sich wirklich aus.«
     
    Während sie warteten, konstruierten Lindt und Wellmann verschiedene Theorien, wieso ein Unbekannter in das Haus von Johann Guth eingestiegen sein könnte.
    »Erst sucht er was, und dann legt er Feuer.«
    »Verbrannte Erde.«
    »Mit oder ohne Beute?«
    »Welche Beute? Die Zigaretten waren doch im Laden.«
    »Geld?«
    »Vielleicht hat Guth die Lieferungen nicht bezahlt.«
    »Inkassobüro macht Hausbesuch.«
    »Mehrmals.«
    »Und hinterlässt dabei seine Fingerabdrücke.«
    »Also doch Spuren vernichten.«
    »Warum wird er dann aber erschossen? Ein Toter kann ja erst recht nichts mehr bezahlen.«
    »Hat eben mit seinem Leben bezahlt.«
    Lindt schüttelte den Kopf: »Ergibt alles keinen rechten Sinn.«
    In diesem Moment kam der Streifenwagen wieder angefahren.
    »Bekommen wir eine Belohnung?«, tönte es von der Rückbank. »Der Kurt hat gesagt, wir sind wichtige Zeugen.«
    Die beiden Jungs kletterten aus dem Wagen, stemmten ihre Hände in die Seiten und sahen die Kommissare erwartungsvoll an.
    »So, so, eine Belohnung wollt ihr haben …«
    »Sonst sagen wir nicht, was wir gesehen haben.«
    »Also ist euch doch was aufgefallen.«
    »Vielleicht …«
    Lindt griff in seine Hosentasche, holte die Geldbörse hervor und nahm zwei Fünfeuroscheine heraus. »Jetzt aber raus mit der Sprache.«
    »Erst die Kohle.«
    »Ihr glaubt mir wohl nicht.«
    Die Jungs machten trotzige Gesichter: »Wir kennen dich ja gar nicht.«
    »Gib Kurt die Scheine«, raunte Wellmann seinem Kollegen zu.
    »Okay«, sagte Lindt. »Ihr traut mir nicht, und ich traue euch nicht, also bekommt erst mal Kurt das Geld, und wenn ihr wirklich was Wichtiges gesehen habt, gibt er es euch. Einverstanden?«
    Die beiden stimmten zu, und als der Uniformierte die Scheine in der Hand hielt, ergriff der Ältere das Wort: »Ein Mann mit einem Bus.«
    »Der war hier? Bevor es gebrannt hat?«
    »Auch vorher schon mal.«
    »Der gleiche Mann?«
    »Der gleiche Bus.«
    »Und der Mann ging zu dem Haus dort?«
    Die zwei bejahten.
    »Wie sah er aus?«
    »Orange, der war orange.«
    »Der Mann?«
    »Mensch, kapierst du das denn nicht? Der Bus natürlich!«
    Lindt schnaufte tief durch.
    »Stand was drauf?«, fragte Paul Wellmann.
    »Sag mal, die Busse kennt doch jeder! Steht immer ›Stadtwerke‹ drauf.«
    »Ach, so einer.«
    Lindt fragte weiter: »Und der Mann, was wollte der hier?«
    »Bestimmt was reparieren. Bei uns war auch schon mal einer. Wegen dem Wasser, sagt Papa.«
    »Hatte er eine Werkzeugtasche?«
    »Haben wir nicht so genau gesehen.«
    »Wieso das denn?«
    Die beiden drucksten herum. »Ist … ist doch egal, oder? Wir mussten halt schnell weiter.«
    »Also wieder mal was angestellt.« Kurt blickte den Jungs tief in die Augen. »Das bin ich ja schon gewöhnt von euch.«
    »Nur ein kleiner …«
    »Psst.« Der Ältere stieß den Jüngeren an.
    »Ein kleiner was?«
    »Ein Kratzer? Am Bus?«, fragte Lindt.
    Schuldbewusst schauten die zwei zu Boden. »Der stand auch halb auf dem Gehweg.«
»Und da dürfen Autos nicht parken, hat Kurt gesagt.«
    »Stimmt genau«, pflichtete der Uniformierte den Kindern bei. »Autos gehören auf die Straße. Der Gehweg ist für euch bestimmt.«
    »Hmm«, überlegte Oskar Lindt, »das mit dem Kratzer hab ich jetzt schon wieder vergessen, aber wie hat denn nun der Mann ausgesehen? Der trug doch bestimmt so ’nen Arbeitsanzug?«
    »Und beim zweiten Mal hatte er noch eine ganz große Tasche dabei«, berichtete der Ältere. »Aber da hat er uns nicht gesehen, weils schon dunkel war.«
    »Wann war denn das?«
    »Na gestern, und später ist dann die Feuerwehr gekommen.«
    »Als der Mann noch da war?«
    »Weiß nicht, wir sind lieber schnell heim.«
    »Kurt, gib ihnen die Scheine«, sagte Lindt. »Habt ihr euch wirklich verdient.«
Die beiden Jungs strahlten. »Dürfen wir jetzt …?«
    Der Kommissar überlegte: »Wann kommen denn eure Eltern nach Hause?«
»Wieso? Es war echt nur ein ganz kleiner Kratzer.«
    »Keine Angst, doch nicht deswegen. Nein, wir brauchen euch noch. Überlegt schon mal, wie der Mann ausgesehen hat.«
»Phantombild?«, stieß der Ältere hervor. »Hab ich im Fernsehen gesehen.«
    Lindt

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