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Fächertraum

Fächertraum

Titel: Fächertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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oder weniger kommts jetzt auch nicht mehr an.«
    »Vielleicht ist sie ja bald abgelenkt …«
    Willms verstand Sternbergs Bemerkung nicht. »Wieso?«
    »Abwarten und Zeitung lesen. Morgen.«
    Lindt wurde hellhörig. »Wisst ihr was Neues?«
    Paul Wellmann berichtete: »Hat gerade angerufen. Sie konnte die Story loswerden.«
»Wieso sagt sie das dir und nicht mir?«
    »Wolltest du nicht ungestört sein? Dein Telefon war jedenfalls umgestellt.«
    »Ja, ja, hast ja recht. Jetzt lasst uns lieber mal überlegen, warum jemand alle Spuren verwischen will.«
»Entweder zur Vorsicht«, meinte Jan Sternberg, »oder weil er registriert ist.«
    »Dann wäre es ein alter Bekannter.«
    »Richtig, Paul, aber leider gibt es in unserer Datenbank viele Tausend alte Bekannte«, gab Lindt zu bedenken.
    »Woher hätte er wissen sollen, dass wir die Spuren nicht längst gesichert haben?«, warf Willms ein.
»Weil noch keiner an seine Tür geklopft hat.«
    »Im Bettenladen sind wir schon durch. Jede Menge Abdrücke, aber keinerlei Übereinstimmung.«
»Also wusste unser Unbekannter, dass er nur in Guths Haus Spuren hinterlassen hat.«
    »Auch im Studentenwohnheim gabs nichts.«
    » PC ?«
    »Überwiegend Uni-Stoff. Alle E-Mails unverdächtig.«
    »In Geschäftsbeziehung standen Stupic und Guth auf jeden Fall, so viel wissen wir«, sinnierte Lindt. »Aber sie haben vermieden, sich zu treffen.«
»Deshalb Erdbunker. System toter Briefkasten.«
    »Sicherlich gibt es noch mehr solcher Verstecke, aber bestimmt im halben Hardtwald verstreut, da können wir lange suchen.«
    »Hundestaffel und BePo hatten jedenfalls kein Glück«, berichtete Willms. »Was die aufgesammelt haben, alles purer Müll, keine einzige verwertbare Spur.«
    »Wenn wir es aber tatsächlich mit der Zigarettenmafia zu tun haben, und die Kopfschüsse sprechen dafür«, meldete sich Paul Wellmann, »dann muss es ja im Moment ein Vakuum geben. Groß- und Einzelhandel ausgefallen, Kunden werden nicht bedient. Kaufen die jetzt alle zum regulären Preis?«
    »Nicht so schnell, Paul. An die echte Mafia glaube ich eigentlich nicht, dafür war die Menge einfach zu gering. Außerdem ist nur ein Einzelhändler ausgefallen. Die anderen müssen jetzt schauen, wo sie neue Stangen herbekommen, denn ihre Kunden warten.«
    »Richtig, Jan, und am anderen Ende der Kette warten auch welche. Nämlich die, die im Osten eingebunden sind. Schwarzdreher, Ameisen, Matratzenpacker, Transporteure. Alle gehen leer aus, wenn ein Glied in der Kette reißt.«
    »Vielleicht haben die ja für einen solchen Fall vorgesorgt, und es existieren noch weitere Abnehmer in unserer Nähe?«
    »Ein Glück«, meinte KTU -Chef Willms, »dass es in Karlsruhe nur eine einzige ›Traumland‹-Filiale gibt. Sonst würdet ihr uns schon wieder losschicken.«
    »Gar keine schlechte Idee, Ludwig. Wir rufen jetzt beim LKA an, und die machen dann Kissenschlacht in allen Bettenläden zwischen Frankfurt und dem Bodensee.«
    »Wenn die Verteilung tatsächlich über diese Schiene lief«, entgegnete Lindt. »Vielleicht gibt es ja ein ganz anderes Netzwerk. Großfamilie Guth etwa oder Bekannte aus seiner Berliner Zeit.«
    »Mit seiner Frau haben die Nordlicht-Kollegen schon gesprochen. Die wusste von nichts. Sämtliche Brüder und Cousins wurden ebenfalls durchleuchtet. Keiner von denen hat was auf dem Kerbholz.«
    »Auch keine Drogen?«
    »Weiße Weste.«
    »Haben sich eben noch nicht erwischen lassen«, brummte Lindt halblaut.
»Hast du etwa Vorurteile gegen Migranten?«
    »Das nennt man Statistik, Ludwig. Bekommt die Technik diese Mitteilungen nicht?«
    »Wir können durchaus lesen, auch wenn du uns das nicht zutraust, Oskar. Aber die Kriminalitätsrate ist dort besonders hoch, wo die Leute keine Arbeit haben.«
    »Also im Norden und im Osten«, kommentierte Jan Sternberg.
    Das war zu viel für Paul Wellmann: »Macht mir mal den Norden nicht so schlecht, da liegen schließlich meine Wurzeln.«
    »Ja, im Moor«, frotzelte Jan.
    »Oskar, ruf ihn zur Ordnung.«
    »Wieso? Weil er sonst noch fragt, warum du nicht dortgeblieben bist?«
    »Jetzt fängst du auch noch an. Da sag ich nur ›vino rosso‹.«
    »Keine Dienstgeheimnisse, Paul.«
    Willms ging zur Tür: »Die Luft in eurem Büro war auch schon mal besser. Ich verzieh mich lieber wieder in mein muffiges Labor.«
    »Genau, und da machst du uns mal eine schöne Auswertung der Handydaten von Guth und Stupic.«
    »Wenn du mir die Handys bringst, gerne.«
    »Wieso? Keine

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