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Fächertraum

Fächertraum

Titel: Fächertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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Gesicht.
    »Seit Frau Jordan im Heim ist?«
    »Davor war ich in der Firma.«
    »Seine rechte Hand?«
    Sie nickte stumm.
    »Auch mehr?«
    »Seit drei Jahren«, brach es aus ihr heraus. »Wir wollten zusammen …«
    »Weggehen? Wohin?«
    »Florida.«
    »Haus am Strand?«
    »Unser Traum …«
    Lindt hatte ins Schwarze getroffen.
    »Wusste seine Frau davon?«
    »Ich bin mir nicht sicher, vielleicht hat sie es geahnt …«
    »Wovon wollten Sie leben? Die Fabrik gehörte ihm doch gar nicht.«
    »Klaus-Dieter hatte vorgesorgt.«
    »Geld aus der Firma gezogen?«
    Sie hob wieder die Schultern. »Darum hab ich mich nicht gekümmert.«
    »Wollte er sich von seiner Frau trennen?«
    »Sie ist ja im Heim.«
    »Das Unternehmen verkaufen?«
    »Weiß nicht, die Geschäfte gingen in letzter Zeit immer schlechter.«
    Inzwischen war aus der steifen Haushälterin ein zusammengesunkenes Häufchen Elend geworden.
    »Und jetzt ist er weg, ohne Ihnen etwas zu sagen.«
    »Ganz überraschend. Kein Wort, nicht mal ein Zettel.«
    »Handy?«
    »Tausendmal schon hab ichs versucht.«
    Sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.
    »Hat er Kleidung mitgenommen? Schuhe? Einen Koffer vielleicht?«
    »Nur seine Aktenmappe – ›Unsere Zukunft‹ hat er mal dazu gesagt. Ohne die ging er nie aus dem Haus, und eine gepackte Reisetasche hatte er immer im Wagen.« Ihre Augen leuchteten kurz auf. »Manchmal war er sehr spontan.«
    »Sie hätten ihn als vermisst melden können.«
    »Ich meinte doch …«
    »Kannten Sie den Inhalt der Aktentasche?«
    »Hab ihn nie danach gefragt.«
    »Und reingeschaut?«
    Sie zögerte. »Einmal wollte ich, aber sie war zu.«
    »Abgeschlossen?«
    »Hmm – hmm.«
    Lindt schlug sein ledergebundenes Notizbuch auf. »Was für einen Wagen fuhr er denn?«
»Der schwarze fehlt in der Garage, ein Geländewagen, Porsche, glaube ich.«
    »Haben Sie zufällig die Nummer im Kopf?«
    »› KD ‹ für Klaus-Dieter.«
    »Also › KA – KD ‹?«
    Sie bejahte.
    »Die Zahlen?«
    »Weiß nicht.«
    »Egal, das finden wir heraus, und ein Bild von ihm haben wir schon in unseren Akten.«
    »Sie wollen ihn suchen lassen?«
    »Das wäre doch auch in Ihrem Interesse. Oder?«
    Die Frau zögerte, dann ging sie zur Garderobe und kam mit einem Foto zurück. »Hab ich immer in meiner Handtasche, seit wir zusammen dort waren.«
    Die Kommissare musterten die Aufnahme. »Die Palmen, Florida?«, fragte Lindt.
»Da wollten wir zusammen …«
    »Tolles Haus«, meinte Paul Wellmann und schaute auf die Rückseite. »Key West, ist das die Adresse? Haben Sie schon bei Nachbarn angerufen?«
»Ich kenne dort noch niemanden.«
    Lindt erhob sich, gab der Frau seine Karte und hielt ihr den Notizblock hin. »Würden Sie uns Ihre persönliche Handynummer aufschreiben?«
    ›Anke Petri‹, notierte sie, dahinter mehrere Zahlen und gab den Block zurück. »Oder wissen Sie etwas über ihn?«
    Der Kommissar stutzte: »Woran dachten Sie?«
    »Sie sind ja aus einem bestimmten Grund gekommen.«
    »Keine Sorge, wir wollten nur eine Auskunft. Herr Jordan hätte uns vielleicht weiterhelfen können.«
    Sie betrachtete nochmals Lindts Visitenkarte. »Ihr Name, Moment, den habe ich doch vor Kurzem in der Zeitung …«
    »Machen Sie sich keine Gedanken, es wäre nur eine kurze Frage gewesen.«
     
    »Willst du den echt zur Fahndung rausgeben, Oskar?«, fragte Paul Wellmann, als sie wieder zum Präsidium zurückfuhren. »Wegen eines halben Fingerabdrucks auf einem Plastikfetzen?«
    »Und ob ich das will. Ohne Grund ist der sicher nicht verschwunden, so Hals über Kopf und ohne seine ›rechte Hand‹! Jan muss sofort den Computer füttern, und die liebe Anke werden wir auch durchleuchten.«
     
    Sternberg machte sich umgehend an die Arbeit.
    »Die Flughäfen haben Priorität«, wies ihn Lindt an. »Parkhäuser abfahren, Passagierlisten checken, und zwar nicht nur die Verbindungen nach Amerika – alle Abflüge in den letzten Tagen.«
»Soll ich auch nach Frankreich …?«
    »Ja, ebenso Schweiz und Luxemburg. Wer weiß, von wo der geflogen ist.«
    »Wenn er überhaupt geflogen ist«, gab Paul Wellmann zu bedenken. »Wenn er seinen Geschäftskontakten gefolgt ist, könnte er genauso gut in den Osten abgehauen sein.«
    »Hast recht, wir machen die Fahndung komplett international.« Er gab Jan Sternberg das Bild.
»Traumhaus unter Palmen, toll, wäre ganz mein Geschmack.«
    »Adresse steht hinten, aber an eine Dienstreise nach Florida brauchst du nicht zu denken.«
    »Kommt noch,

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