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Faeden des Schicksals

Faeden des Schicksals

Titel: Faeden des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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Fangzähne. Seine Augen verengten sich, seine Nase sog den Duft ein, der in der Luft hing.
    Er betrat ein Zimmer mit einem Bett. Niemand war hier. Blut stropfen führten zur Türe hinaus. Der Mann war hier hindurch gebracht worden. Doch er interessierte sich nicht für ihn. Dieser andere Duft, ihr Duft!
    Er ging weiter. Die Blutspur führte nach links, ihr Duft nach rechts. Er folgte ihm ohne Umschweife. Eine große Tür aus Holz tauchte vor ihm auf. Mit einer leichten Handbewegung öffnete er sie.
    Ein Raum voller Bücherregale, ein Sofa, ein Tisch, ein Sessel; das Lesezimmer. Und am Fenster stand sie. Die gleiche Kleidung umschmeichelte ihren Körper. Flache Schuhe, eine enge Jeans und eine einfache Bluse. Die langen, blonden Haare fielen ihr locker in sanften Wellen über den Rücken.
    Cael ging auf sie zu. Seine Augen nur auf sie gerichtet. Er würde sie mit sich nehmen, würde endlich wieder den Blick aus ihren grauen Augen genießen können. Dieser Blick, der so viel in ihm wachrief, so viel in ihm bewegt hatte. Vom ersten Augenblick an hatte ihr Anblick ihn nicht mehr losgelassen. Er erinnerte sich an das Gefühlschaos in ihren Augen, an die Angst, als sie erfuhr, wer er war. An das Leiden, aber auch die Hoffnung, die sie stets mit sich getragen hatte.
    Seine Hand streckte sich aus, wollte sie an der Schulter berühren. Er stockte.
    Nein! , fuhr es ihm durch den Kopf.
    Mit einer leichten und schwungvollen Bewegung wandte sie sich um. Ein böses Lächeln verzerrte ihre Lippen, ihre Augen blitzten auf und verengten sich zu Schlitzen.
    Cael trat zurück. Er kannte dieses Gesicht. Es war nicht Caitlyn. Es war diese …
    „Gute Arbeit, Delila h“, hörte er eine Stimme hinter sich.
    Cael fuhr herum, sah einen Mann, der langsam hereintrat. Das Schwert in den Händen. Es war der gleiche, der ihn bereits auf dem Dach angegriffen hatte.
    Die Frau riss sich die Perücke vom Kopf. Entblößte eine schwarze Mähne und schüttelte sie aus.
    „Was soll das?“, war alles, was er über die Lippen brachte. Dann glühte unter ihm etwas auf dem Boden auf. Ein Muster; Kreise, Sterne und eine Schrift, die alles einfasste.
    Er riss die Augen auf. Er hatte diese Sprache schon so lange nicht mehr gesehen. Dann durchfuhren Blitze seinen Körper. Sie krochen seine Beine hoch, ließen seinen Torso beben und brannten in seinen Armen.
    Cael ging in die Knie. Vor ihm stand der Mann, grinste und hob die Hand. Eine Kugel aus Energie erschien darin. Sie entstand auch um Cael. Der Fremde schloss langsam die Finger um die Kugel, drückte immer weiter zu, schloss die Kugel ein.
    Die Barriere um Cael passte sich an, folgte den Befehlen des anderen, verengte sich und –
    Er spürte einen stechenden Schmerz in seinem Herzen, kurz darauf in seinem Kopf und die Finsternis schien sich in ihm auszubreiten, schien langsam über seine Augen zu laufen, wie schwarze Tränen, die seinen Blick verhüllten. Er spürte nur noch, wie er auf dem Boden aufschlug.

22.
    Alex kam zur Tür herein und lächelte Caitlyn freundlich zu.
    „Alles erledigt?“, fragte sie und stand auf. Sie war in einem anderen Teil des gewaltigen Hauses. Ihr Retter besaß nicht nur das Loft auf dem Dach, ihm gehörten auch mehrere andere Stockwerke. In einem davon befand sie sich. Es war schick eingerichtet. Eine Couchgarnitur in der Ecke und teure Gemälde an der Wand. Überall standen Pflanzen und eine Wand wurde von einem Fernseher eingenommen. Zur anderen Seite wurde der Raum von einer Küche dominiert. Eine Tür weiter fand sich das Schlafzimmer mit Doppelbett, Schränken und den obligatorischen Nachttischen. Es war eine Art Ausweichwohnung, hatte er erklärt. Genaueres wusste sie nicht, doch heute machte sich diese Wohnung bezahlt.
    Nach dem Angriff des Fremden hatte er sie hier untergebracht. Alex kannte ihn und er traute ihm kein bisschen. Er rechnete mit einem neuerlichen Angriff und wollte nicht, dass er Caitlyn noch einmal zu nahe kam.
    Nun war sie hier. Alex hatte oben Vorkehrungen treffen wollen und war endlich zurück. Er kam mit zufriedenem Gesichtsausausdruck auf sie zu.
    „Sicher .“ Er griff nach ihrer Hand und zog sie zu sich. Leise Musik begann plötzlich zu spielen und er tanzte einige Schritte mit ihr.
    „Ich … ich glaube nicht, dass das der richtige Zeitpunkt ist …“
    E r hielt sie an einer Hand, ließ sie sich kurz drehen und zog sie an sich.
    „… um zu tanzen“, beendete sie den Satz.
    „Der Zeitpunkt ist immer richtig, wenn es dich ablenkt.

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