Faeden des Schicksals
auf die Knie. Ein schmachtender Blick. Ganz langsam fuhr sie mit ihren Händen über ihren Körper. Ihre Hände umfingen die Brüste, bedeckten sie erst sanft und kneteten sie schließlich.
Ein Lächeln zog sich über seine Lippen. Sein Blick schien an ihr zu kleben. Er stand auf, verschränkte die Arme soweit die Ketten dies zuließen.
„Ich müsste hier raus“, sagte er. „Eine Ausbildung kann nur vor Ort stattfinden.“
„Wir sind uns einig?“ Sie richtete sich wieder ein wenig auf.
„Wenn du bereit bist für das, was ich mit dir anfangen könnte.“ Sein Grinsen wurde breiter. Sein Blick hing immer noch an ihr; an ihren Brüsten, den Schenkeln. Er erkundete alles, was sie ihm offenbart hatte.
„Ich bin mehr als bereit“, hauchte sie nur und führte ihr Handgelenk zum Mund. Ihre Fangzähne verlängerten sich und sie ritzte sich die Hauptschlagader an.
Blut quoll hervor und tropfte zu Boden. Sie ging mit wenigen Schritten an der Linie entlang, die einen Viertelkreis um Cael bildete und ihn in der Ecke einschloss. Mit einem Zischen begannen die Runen zu erlöschen, das Leuchten wurde immer matter und verschwand. Während sie die Glyphen ablief, flüsterte sie einige Worte in einer alten Sprache. Es hörte sich an, als würde man ihre Kehle von innen zerkratzen. Doch es löste nach und nach jede magische Barriere und sie konnte immer weiter auf ihn zukommen.
Schließlich stand sie vor ihm und er hob langsam die Hand. Sanft strich er an ihrer Wange entlang.
Endlich, fuhr es ihr durch den Kopf, endlich war sie am Ziel angelangt. Sie würde sich mit Cael verbünden, dem grausamsten Wesen, das diese Welt jemals gesehen hatte. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, lächelte er und hielt ihr auffordernd die Handgelenke mit den Ketten hin.
Der Schlüssel hing mit einem Band an ihrem Gelenk. Sie löste die Fesseln, sah ihrem Vorbild ständig in die Augen. Die Schlösser fielen und sie berührte seine Brust. Ganz langsam ließ sie sich auf die Knie fallen und strich weiter über den Bauch, die Hüfte. Als sie die Hose aufknöpfen wollte, hielt er sie fest.
„Ich nehme keine Frau, solange ich noch Fesseln trage“, sagte er.
Enttäuscht ließ sie sich noch weiter sinken und strich bis zu seinen Füßen hinab. Dort löste sie die letzten Ketten.
Delilah sah auf. Gerade wollte sie sich aufrichten, als er sie zu sich nach oben riss.
„Wir können beginnen“, hauchte sie ihm ins Ohr, als er sie festhielt und an sich presste.
„Der Meinung bin ich auch.“ Sie spürte seinen Atem an ihrem Hals, ihrer Schulter.
Er fuhr mit den Händen über ihre Haut und ein kehliges Gurren kam ihr über die Lippen. Dann packte er zu.
Delilah keuchte freudig auf, aber nur kurz. Mit einem harten Stoß wurde sie gegen die Wand gepresst. Cael baute sich vor ihr auf, nagelte sie fest.
„Mit mir lässt man sich nicht ein“, zischte er ihr ins Ohr.
Sie fühlte seine Hand. Die langen, krallenartigen Finger, die über ihren Bauch strichen, immer weiter nach oben, bis zu ihren Brüsten.
„Du willst Grausamkeit?“ Sein Blick wurde kalt. „Die kannst du haben.“ Er holte aus und funkelte sie an. „Du wirst sie am eigenen Leib erfahren.“
Sie sah nur noch , wie seine Hand auf sie zuschoss. Der Schrecken durchfuhr sie, kurz darauf schmeckte sie Blut in ihrem Mund und keuchte auf. Ein zweiter und dritter Schlag, ein schmatzendes Geräusch.
Wie war es nur möglich, dass man im Moment des Todes alles so klar sah? Wie war es möglich, dass man noch so viel mitbekam?
Sie sah seine Gestalt, sah ihr Herz in seiner Hand und das Blut, das sich aus ihrem Körper über den ganzen Boden verteilte.
Und plötzlich war dort nichts mehr …
24.
Caitlyn wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen. Sie starrte mit verschlafenem Blick den Mann an, der in ihr Zimmer gestürmt war. Kayne stand vor ihr wie ein Geschöpf aus einem Albtraum. Die Haare hingen ihm wild ins Gesicht, schafften es jedoch nicht, seine Narbe zu verdecken. Mit einem groben Ruck riss er sie hoch.
„Kayne !“ Caitlyn fing sich an ihm ab, bevor sie stolpern konnte. „Was soll das?“ Sie war erst seit Kurzem im Bett, war froh, dass sie ihre Ruhe fand und er zog so etwas mit ihr ab.
„Wir sollten hier verschwinden“, sagte er ohne Umschweife und wollte sie mit sich ziehen.
War er verrückt? Ihr Blick ging zur Uhr. Sie hatte gerade mal eine Stunde Schlaf gefunden. Es kam nicht in Frage, dass sie …
„Von hier verschwinden?“, wiederholte sie ungläubig. „Warum?
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