Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Faeden des Schicksals

Faeden des Schicksals

Titel: Faeden des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
Vom Netzwerk:
auf. Wären nicht die Stimmen der Besucher und die Musik im Hintergrund gewesen, wäre man nie darauf gekommen, dass sich hier eine Kneipe befand. Das Schild war abgefallen und lag nur achtlos neben dem Eingang.
    „Ob das eine gute Idee war?“ Caitlyn schlang die Arme um den Körper.
    „Wir schaffen das schon.“ Delilah straffte ihre Haltung. „Denk daran, dass wir es für Laarni tun. Wir gehen rein und setzen uns irgendwo in die Ecke. Das wird schon gut gehen.“
    Caitlyn bekam immer mehr Zweifel, dass das alles gelingen konnte. Sie schluckte.
    „Na schön, versuchen wir es. Aber wenn irgendetwas schiefläuft, rennt der andere weg und versucht die Polizei zu informieren. So wie wir es besprochen hatten.“
    „Es wird schon nichts passieren.“ Delila hs Augen leuchteten.
    Die beiden gingen auf die Bruchbude zu. Kaum hatten sie das Innere betreten, hatte Caitlyn den Eindruck , als würde sie in eine andere Welt eindringen. Alles war voller Rauch und es roch nach Schweiß und Alkohol. Der Raum war recht groß, stand voll mit Tischen und Stühlen und an den Wänden gab es einige weitere Sitzplätze in Form von Bänken.
    Delilah ließ sich scheinbar nicht so leicht beeindrucken und einschüchtern. Sie steuerte einen Platz in einer der Ecken an und setzte sich. Caitlyn folgte ihr, wenn auch zögernd. Sie sah sich aus den Augenwinkeln um. Es schien, als sei ein Scheinwerfer auf sie gerichtet und jedes Augenpaar schien ihr zu folgen. Hatte sie geglaubt, dass der Rollkragenpulli heute zu warm war, so war sie im Moment froh über jeden Millimeter an Haut, den sie verborgen hatte. Sie erreichte ihre Freundin und setzte sich.
    „Wie kannst du hier so cool bleiben?“, flüsterte sie.
    „Wenn ich mich so benehmen würde wie du, würde ich nur sämtliche Aufmerksamkeit auf mich ziehen“, kam die gezischte Antwort.
    Die beiden wurden unterbrochen, als eine Bedienung auftauchte. Sie sah aus als hätte sie das Rentenalter schon lange überschritten, trug aber trotzdem einen Ausschnitt, der Caitlyn die Schamröte ins Gesicht trieb. Ihre Haare waren von einem schäbigen Braun und zu einer Frisur hochgesteckt, die vor dreißig Jahren vielleicht einmal als modern gegolten hatte.
    „Lad ies“, begann sie mit einer rauchigen Stimme, „was darf’s sein?“
    Caitlyn starrte die Frau an, bis ein Fußtritt von Delilah sie zusammenzucken ließ.
    „Ein Wasser, bitte“, stotterte sie und bekam einen zweiten Tritt. „Ich … ich meine. Haben Sie einen leichten Rotwein?“
    „Zwei Bier, bitte“ mischte sich Delilah ein und fasste sich mit der Hand an die Stirn. Die Frau hatte es notiert und drehte sich um.
    „Geht’s noch auffälliger?“ Ihre Freundin seufzte.
    „Es tut mir leid. Ich … ich war nervös.“ Caitlyn strich sich übers Gesicht.
    Rotwein in einer Kneipe. Sie hatte sie echt nicht mehr alle! Dabei war Kayne noch nicht hier. Allerdings sorgten die Anwesenden hier nicht unbedingt für eine Atmosphäre, in der sie sich hätte wohlfühlen können. Viele der Männer wirkten älter. Die Haut schon faltig und ihr allgemeines Erscheinungsbild recht eingefallen. Menschen, die über viele Jahre dem Alkohol zugetan gewesen waren. Die Kleidung, schmutzig vom Arbeitstag, der vielleicht auf einer Baustelle stattfand, Haare und Bartwuchs ungepflegt.
    Auf der gegenüberliegenden Seite befanden sich einige Männer, die etwas jünger waren. Vielleicht zwischen zwanzig und dreißig. Sie trugen Lederklamotten, manche von ihnen Sonnenbrillen, obwohl hier drinnen ohnehin schon dämmriges Licht herrschte. Es war ein seltsamer Haufen. Sie grölten, tranken , und Caitlyn zweifelte keinen Augenblick daran, dass sie jede Möglichkeit nutzen würden, um eine Schlägerei anzuzetteln. Viele von ihnen hatten schon etliche Narben und sie stachelten sich gegenseitig an.
    Der Wirt war ein aufgedunsener, bleicher Mann mit Glatze. Seine Augen schienen irgendwie zu funkeln. Caitlyn wandte sich schnell ab. Die Bedienung kam und ließ mit einem lauten Knall die bestellten Biere auf den Tisch krachen.
    „Danke“, murmelte Caitlyn, doch die Frau hatte ihr schon längst den Rücken zugekehrt und vermutlich nichts mitbekommen. Ihr Blick ging auf das Glas vor sich. Irgendwie fiel es ihr schwer, an eine gewisse Reinlichkeit zu glauben. Der tönerne Krug war fleckig, hatte einige Macken und an manchen Stellen klebte etwas, von dem sie nicht wissen wollte, was es einst gewesen war.
    „Reiß dich endlich ein wenig zusammen“, hörte sie Delilah neben sich

Weitere Kostenlose Bücher