Faeden des Schicksals
darauf?“
„Ach, das hast du nicht mitbekommen. Als wir dort waren, gab es eine Schlägerei und Laarni kannte einen von ihnen.“
„Und wen?“ Delilah schien hellhörig zu werden.
„Ich glaube er hieß Kayne.“ Caitlyn machte eine wegwerfende Handbewegung. „Sie hat später draußen mit ihm gestritten.“ Sie ließ sich niedersinken.
„Lass mich raten, Laarni hat ihn danach sicher zum Teufel geschickt“, ergänzte Delila.
„Das auch.“ Ein schwaches Grinsen trat auf Caitlyns Lippen. „Letztlich hat uns Alex geholfen. Er hat ihn weggeschickt, ihn von seinem Grund und Boden verbannt.“
Erst jetzt wurde Caitlyn dieser Aspekt klar. Alex hatte sich als Eigentümer des Clubs herausgestellt. Die ganze Aufregung, die damals geherrscht hatte, hatte Caitlyn dieses Detail vollkommen vergessen lassen.
„Ja, das kann er .“ Ein Zähneknirschen von Delilah. Caitlyn verlor den Gedanken wieder und sah zu ihrer Freundin.
„Du bist mit Alex besser bekannt?“
„Ich habe ihn schon einmal getroffen“, meinte Delilah ausweichend. „Zurück zu Kayne. Wenn sich die beiden gestritten haben, ist er vielleicht für Laarnis Verschwinden verantwortlich.“
Caitlyn fühlte sich , als würde sie frontal einen Hammerschlag verpasst bekommen. Natürlich, das wäre möglich. Warum war sie nicht darauf gekommen?
„Verdammt“, flüsterte sie.
„Ich habe von dem Typen schon oft gehört“, meinte Delilah und beugte sich vor. „Er ist häufig in einer Kneipe am Stadtrand. Vielleicht sollten wir uns dort einmal umsehen.“
„Was?“ Allein der Gedanke , diesem Typen zu nahe zu kommen, ließ Caitlyns Atem stocken. „Vielleicht sollten wir der Polizei davon erzählen“, erwiderte sie stattdessen.
Delilah gab ein abfälliges Geräusch von sich. „Wenn er merkt, dass sie ihm auf den Fersen sind, tut er Laarni vielleicht etwas an. Wir könnten herausfinden, wo sie ist. Dann kannst du immer noch die Polizei hinschicken.“
„Das ist nicht dein Ernst.“ Caitlyn sah ihre Freundin ein wenig fassungslos an. Das war doch kein Film, in dem man sich einfach mal aufmachte, um andere zu retten.
„Dieser Kayne ist zu bekannt, wenn es um Schläger geht“, begann Delilah und seufzte. „Und Laarni ist auch meine Freundin. Ich will nicht riskieren, dass ihr etwas zustößt.“
Caitlyn war nicht überzeugt. Himmel, der Typ hatte ausgesehen, als würde er jemanden wie Detective Bennett in der Luft zerreißen können. Und Bennett war nicht gerade schwächlich.
„Wir sehen uns das nur mal an, Caity.“ Delilah griff nach ihren Händen und umklammerte sie.
„Delilah.“ Caitlyn setzte einen gequälten Gesichtsausdruck auf. „Die Aktion wäre absoluter Wahnsinn, Selbstmord, vollkommen lebensmüde!“
„Na schön“, ihre Freundin seufzte. Sie ließ den Kopf sinken und begann die Hände zu ringen. Mit einem Mal wirkte sie blass. „Vielleicht hast du recht.“ Sie sah auf und starrte ziellos im Zimmer umher. „Kayne ist bekannt für seine Aggressionen. Er schlägt Frauen, wenn sie ihm in den Weg kommen.“
„Wie bitte?“
„Alex wirft ihn nicht umsonst immer aus seinem Club, wenn er ihn sieht.“ Delilah zuckte die Schultern. „Einmal hat Kayne sogar die damalige Freundin von Alex angegriffen und schwer verletzt.“
„Was?“ Caitlyns Augen rissen auf.
„Sie hatte viel Blut verloren.“ Delilah senkte betroffen den Blick.
„Aber warum? Ich meine, man geht nicht ohne Grund auf jemanden los.“ In Caitlyn stieg die Angst immer mehr an.
„Ach, du weißt doch, wie solche Typen sind, die fühlen sich provoziert, sobald du sie zufällig mal ansiehst.“
Caitlyn ließ den Kopf hängen. Was , wenn Laarni von ihm angegriffen worden war? Wenn er es gewesen war, der ihre Wohnung so zugerichtet hatte?
Warum liefen nur noch irgendwelche irren Schläger und Mörder herum? Verlor jeder den Verstand oder was war los?
„Wenn … Laarni …“ Caitlyn stockte und kniff die Augen zusammen. Sie konnte sie doch nicht im Stich lassen. Sie musste etwas tun. Laarni hätte sicher schon längst die halbe Welt umgekrempelt, um sie zu finden. „Wo ist diese Kneipe genau?“
***
Als sie die abgelegene Bar, ein wenig außerhalb der Stadt erreichten, wurden Caitlyn die Knie weich. Der Schuppen, ein anderes Wort fiel ihr beim Anblick des Gebäudes nicht ein, grenzte an einen Schrottplatz. Auf der anderen Seite gab es einen Gebrauchtwagenhändler und ein weites Areal an Parkplätzen. Das Gebäude fiel in dieser Gegend nicht sonderlich
Weitere Kostenlose Bücher