Faeden des Schicksals
sich einmal um sich selbst, sah Laarni, die sich durch die Menge drückte und ihr zunickte. Sie würde sich irgendwo postieren, von wo aus sie alles im Blick behalten konnte. In erster Linie natürlich Caitlyn. Owen und Matho waren draußen und hielten die Umgebung unter Beobachtung. Der Mörder würde kaum so wahnsinnig sein , hier drin zuzuschlagen.
Na gut, dachte sich Caitlyn und nahm sich zusammen. Heute ging es darum , aufzufallen. Und mit dem Outfit würde sie auf der Tanzfläche definitiv hervorstechen. Sie seufzte und sah an sich herab. Himmel, das letzte Mal, als sie etwas derart Knappes angehabt hatte, war sie zwanzig gewesen. Ein kurzer Rock, kniehohe Stiefel und ein enges Top, das fast den ganzen Bauch freiließ. Das Ganze in Weiß gehalten, bis auf einige kleinere Einsätze in Rot. Wenn man in diesen Klamotten in einer Gothic-Disco nicht auffiel, lief etwas schief. Sie kam sich wie ein billiges Flittchen vor.
Caitlyn ging weiter, ließ sich immer mehr auf die Tanzfläche treiben, die sich in der Mitte des Erdgeschosses befand. Wie auf dem Präsentierteller, fuhr es ihr durch den Kopf.
An Tanzen war nicht zu denken. Sie ertappte sich immer wieder dabei, wie sie alles um sich herum absuchte. Das war absurd. Der Killer würde so nie auf sie anspringen. Es musste ihm doch klar sein, dass sie viel zu auffällig war.
Es musste eine andere Taktik her. Caitlyn begann sich durch die Menge zu quetschen. Wobei sie gegen einige anzüglich grinsende Männer prallte.
„Was für ein schöner Engel .“ Einer von ihnen griff nach ihrer Hand. „Bist du öfter hier?“
Nicht das auch noch! Caitlyn stöhnte innerlich auf. Jetzt in einen Flirt zu geraten, würde sie durchdrehen lassen.
„Sorry, ich bin bereits verabredet“, meinte sie und wollte sich davonschleichen. Doch sie hatte nicht mit der Hartnäckigkeit des anderen gerechnet.
„Bleib doch.“ Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde breiter. „Komm schon, ich spendier dir einen Drink.“ Er zog sie heran und drückte sie zwischen sich und einen seiner Kumpels.
Caitlyn stolperte fast. Er fing sie auf. Sie versuchte zu lächeln, doch die Bekanntschaft mit dem Boden wäre ihr im Moment tausendmal lieber gewesen.
„Ich muss wirklich …“ Sie versuchte sich abzuwenden.
„Nicht doch.“ Nun wurde er zudringlich. „Wir sind am besten Platz. Deine Begleitung wird uns hier sicher besser finden als sonst wo.“
„Und ihre Begleitung hat sie soeben gefunden“, erklang eine weitere Stimme.
Caitlyn spürte , wie sie am Gelenk gepackt wurde. Dieses Mal zog man sie aus der Mitte dieser Männer heraus. Ihr Blick ging nach oben, als sie an die Männerbrust prallte.
Das war doch nicht möglich! Sie spürte , wie sie die Augen aufriss. Weiße Haare, der Schlapphut und der lange Ledermantel.
Dazu diese grauen Augen …
„Vielen Dank fürs Aufpassen.“ Ein Lächeln überzog seine Lippen, als er die Gruppe stehen ließ und mit Caitlyn durch die Menge davontanzte. Obwohl alles brechend voll war, schienen sie ohne Kollisionen durchzukommen.
Caitlyn war viel zu überrumpelt, um sich zu wehren oder auf die Idee zu kommen, sich von ihm loszureißen. Er hielt sie fest und sie bewegten sich quer durch den Raum. Durch die vielen Drehungen und sein sanftes Hindurchbugsieren verlor Caitlyn irgendwann die Orientierung. Sie ließen die Tanzfläche hinter sich, kamen an der Bar vorbei und durchschritten einen kleinen Torbogen.
War das nicht ein VIP-Bereich? , zuckte es Caitlyn durch den Kopf. Wo waren die Securityleute oder die Kette, die es von dem Rest hier abtrennte?
Sie sah ein en Gang mit mehreren Zimmern, die links und rechts abgingen und ehe sie sichs versah, befanden sie sich in einem dieser Separees.
„Was …?“ Verwirrung machte sich in Caitlyn breit. Sie löste sich von ihm und ging einige Schritte auf Abstand. „Was wollen Sie von mir?“
„Die Frage wäre eher, was du hier tust?“ Seine Stimme war ernst.
„Ich wüsste nicht, was Sie das angeht.“ Sie spürte die Wand im Rücken, als sie einen weiteren Schritt zurückwich.
„Caitlyn“, seufzte er. „Dein Weg sollte ein anderer sein.“
„Hören Sie endlich auf damit!“, schrie sie ihn an. Er war ihr bei den vergangenen Begegnungen bereits suspekt gewesen, die heutige machte ihn nicht vertrauenswürdiger. „Ich habe keine Ahnung , wer sie sind oder was Sie von mir wollen. Aber sie mischen sich eindeutig zu sehr ein. Es ist meine Sache, was ich tue.“
„Ich weiß, dass es schwer für dich
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