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Faeden des Schicksals

Faeden des Schicksals

Titel: Faeden des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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Welt hören. Das Summen der Frau brach ab. Sie sah auf. Dunkle Augen sahen Caitlyn an. Es schien , als wären sie schwarz. Das junge Gesicht war von langen braunen Locken eingerahmt. Die Haut schien wie Porzellan und war unwahrscheinlich hell.
    Sie wirkte so zerbrechlich, so fein. Caitlyn glaubte, dass allein dieser Laut hätte ausgereichen müssen, um sie verschwinden zu lassen. Doch sie saß weiter hier, sah sie an und streckte die Hand aus.
    Ohne zu überlegen ging Caitlyn zu ihr, hob die eigene Hand und die Finger der Frau umschlossen die ihren. Einen Herzschlag lang schien nichts zu passieren. Diese Frau, sie kam ihr irgendwie bekannt vor.
    Caitlyns Herz setzte aus. Es schien stehen zu bleiben und ein stechender Schmerz fuhr durch ihre Brust. Sie keuchte auf. Der Kopf der Frau ruckte hoch, die Augen schienen näher zu kommen, immer weiter, bis –
    „Hilf ihm!“, hauchte ihre Stimme. Ein Flüstern im Wind, das in Caitlyns Seele zu schleichen schien.
    Sie ließ die Hand los, stolperte zurück und …
    Lag in den Armen eines Mannes. Caitlyn sah verwirrt auf. Braune Locken umrahmten das Gesicht, traurige Augen sahen sie an. Sie kannte ihn! Doch die Erinnerung entglitt ihr.
    Dann erfüllte ein Knurren die Luft. Ein einzelner Mondstrahl schien sich zu ihnen zu verirren. Er veränderte sich! Eine Schnauze bildete sich, Zähne wuchsen aus seinem Maul und im nächsten Moment …
    … biss er ihr in den Hals.
    Caitlyn erstarrte. Ein Röcheln erklang.
    „Verzeih mir“, wehten die Worte in der Luft.
    Sie spürte, wie ihr Kopf nach hinten knickte. Sie konnte fühlen, wie sie … starb?
    Es war unmöglich, doch sie merkte, wie ihr Kopf abgetrennt wurde und nach hinten fiel. Braune Haare wehten an ihrem Gesicht vorbei. Sie war nicht sie selbst, schoss es durch ihre Gedanken. Sie sah nach oben, konnte nicht glauben, dass sie immer noch in der Lage war, alles zu beobachten.
    Der Mann hielt den Körper der Frau in den Armen. Das Blut tropfte aus seinem Maul und er brach zusammen.
    „Hilf ihm“, hörte sie die Stimme der Frau.
    Sie wollte den Kopf drehen, plötzlich stand sie selbst wieder dort, hatte ihre eigene Gestalt zurück. Die Frau stand neben ihr, nur ein Schemen, ein dunkler Schatten mit Konturen. Langsam drehte sie den Kopf zu Caitlyn.
    „Bring ihn … zurück“, flüsterte sie. „Ich warte in der Dunkelheit.“
    Caitlyn fühlte sich fortgerissen, sie landete im Wasser und versuchte an die Oberfläche zu schwimmen. Die Frau saß am Ufer. Ihre Kleidung klebte an ihr, ihre Augen waren geschlossen.
    „Ich … warte …“, hörte sie das Seufzen und wurde mit einem Ruck unter Wasser gezogen.
    ***
    Die Sonne ging unter. Die kalte Luft kroch ihre Beine hoch. Caitlyn schlug die Augen auf. Einen kurzen Moment musste sie sich erst einmal orientieren. Ihr Kopf dröhnte. Hatte sie geträumt?
    Sie seufzte und schlang die Arme um die Knie. Laarni, sie war bei ihr gewesen. Der Streit, dann war sie gegangen. Jetzt brach langsam die Dämmerung an und sie saß immer noch hier; mitten im Park. Die meisten Besucher hatten ihre Sachen schon längst zusammengesucht und waren gegangen. Einzelne Jogger oder Penner waren noch unterwegs oder Menschen, die ihre Hunde ausführten.
    Sie sollte gehen. Immerhin konnte sie die Nacht schlecht im Freien verbringen. Gerade stand sie auf, als ihr Handy vibrierte. Das war sicher Laarni, die sich bei ihr entschuldigen wollte. Es waren in der Zwischenzeit schon zwei Anrufe und vier Kurznachrichten bei ihr eingegangen. Nichts davon hatte sie angenommen oder gelesen. Sie konnte sich denken, was darin stand.
    Es hörte auf zu vibrieren, den Ton hatte sie ohnehin abgestellt. Wahrscheinlich war die Mailbox rangegangen. Kurz darauf rief erneut jemand an. Nun war ihre Freundin wirklich aufdringlich. Bei den letzten Anrufen lag wenigstens etwas Zeit dazwischen. Wieder die Mailbox und kurz darauf klingelte es erneut.
    Das durfte nicht wahr sein! Caitlyn zog das Gerät aus der Tasche und starrte aufs Display.
    Alex! Er rief sie an! Sofort nahm sie ab.
    „Ja?“ Sie spürte , wie ihre Stimme ein wenig zitterte. „Alex? Bist du …“
    „Mir geht es gut“, erklang seine Stimme und ihr fielen regelrechte Felsbrocken vom Herzen. „Ich habe gehört, dass du dich nach mir erkundigt hast. Da wollte ich mich melden. Entschuldige, dass ich erst jetzt dazu komme.“
    „Das ist schon okay.“ Ein Lächeln überzog ihr Gesicht. Sie war froh, dass er sich überhaupt meldete. „Ich habe gehört, dass du …

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