Faeden des Schicksals
verletzt wurdest.“
„Halb so wild“, meinte er , bevor sie weitersprechen konnte.
„Wirklich? Ich … ich habe gehört … du wärst …“ Sie brach ab, versuchte sich zu sammeln.
„Caitlyn, ich bin ein Vampir, du musst dir keine Sorgen machen“, versuchte er sie zu beruhigen. „Er war stark, aber ich hatte immerhin etwas sehr Wertvolles, das ich beschützen musste.“
Caitlyn zuckte zusammen. Sie spürte , wie das Lächeln auf ihrem Gesicht breiter wurde. Meine Güte, du benimmst dich wie ein Teenager, fuhr es ihr durch den Kopf.
„Wo bist du?“, wechselte er das Thema, bevor sie etwas sagen konnte.
„Im Park …“, gab sie leise zu.
„Was?“ Alex schrie fast. „Aber du bist mit Laarni dort? Oder irgendjemand anderem!“
„Nein, ich … bin allein“, antwortete sie automatisch.
„Das …“, er brach ab. „Hat dir Bennett nicht klargemacht, dass du nicht alleine sein sollst? Der Mörder ist uns entkommen. Er hat es auf dich abgesehen, du kannst nicht alleine umherstreifen.“
„Ich …“ Sie war vollkommen verblüfft von seiner Reaktion.
„Hör zu .“ Er versuchte, ruhiger zu klingen. „Ich hol dich ab, geh zu dem Eingang, der gegenüber dieser kleinen Kirche liegt. Ich bin so schnell wie möglich da.“
„Na gut“, brachte sie über die Lippen.
„Bis gleich.“ Er legte auf.
Caitlyn starrte das Telefon an. Sie hatte nicht mit einer derart heftigen Reaktion gerechnet. Es würde doch nur jemand so reagieren , wenn …
… wenn sie ihm wichtig war.
Natürlich war sie ihm wichtig. So oft war er für sie da gewesen und das letzte Mal wurde er sogar verletzt. Und trotz seiner eigenen Wunden machte er sich scheinbar mehr Sorgen um sie als um sich.
Mit schnellen Schritten ging sie zum Ende des Parks und starrte die Straße hinab. Es dauerte nicht lange und die bekannte Limousine tauchte auf. Sie ging ein wenig darauf zu und mit todsicherer Präzision hielt das Auto so, dass sich die Türe direkt vor ihr befand. Sie ging auf und Alex streckte ihr gleich die Hand entgegen.
„Mit dir ist scheinbar alles in Ordnung.“ Er klang erleichtert.
„Sicher .“ Sie ließ sich hineinhelfen und sank neben ihm auf den Sitz. „Ich war die ganze Zeit unter Menschen. Er hätte sicher nicht gewagt, mich bei Tag auf offener Straße anzugreifen.“
„Gestern Nacht gab es ebenfalls Zeugen und es schien ihn nicht zu stören .“ Seine Stimme bekam einen strengen Ton. „Aber lassen wir das. Du bist unverletzt, das ist das Einzige, was zählt.“
Sie nickte nur sanft und warf einen Blick nach draußen. Scheinbar fuhren sie in die Richtung zu seinem Loft.
„Warum bist du überhaupt alleine?“, fragte er. „Ist Laarni sonst nicht immer bei dir?“
„Normalerweise schon .“ Caitlyn stützte das Kinn auf die Hand und starrte auf einen imaginären Punkt.
„Ist mit ihr alles in Ordnung?“, fragte er weiter, als sie nicht mehr reagierte. „Hat der Mörder sie erwischt?“ Er klang ehrlich besorgt.
Caitlyn drehte den Kopf zu ihm und sah ihn an. „Warum fragst du nach ihr?“
„Weil sie deine Freundin ist“, meinte er kurz.
„Sollte es dir nicht egal sein, was mit einer Werwölfin passiert?“ Sie legte den Kopf schräg.
„Ich habe schon lange aufgehört, jemanden wegen seiner Herkunft zu verurteilen .“ Er lächelte, so unglaublich sanft, dass es Caitlyn überall zu kribbeln begann. Sie wandte den Blick ab und lächelte.
„Wenn sie nur etwas von deiner Einstellung hätte“, flüsterte sie.
Einen Augenblick sah er sie fragend an, hob eine Augenbraue. Dann griff seine Hand nach der ihren und drückte sie. „Was ist passiert?“
„Immer wenn die Sprache auf dich kommt, …“, begann Caitlyn . „… will sie dich schlecht reden.“
„Ach wirklich ?“ Er lächelte und lehnte sich zurück.
„Ich finde das nicht witzig .“ Ihre Augen wurden schmal. „Du hast mich so oft beschützt und sie greift dich jedes Mal an.“
„Sie kann nicht anders .“ Er zuckte die Schultern. „Sie ist ein Werwolf. Sie kann sich ihrem Blut nicht widersetzen.“
„Aber du kannst es doch scheinbar auch!“ Caitlyn war frustriert und sackte zusammen.
„Jeder ist eben anders .“ Er lehnte sich zurück. „Und wenigstens habe ich niemals meine Liebe wegen meiner oder ihrer Herkunft verraten.“
„Wie meinst du das?“ Bei Caitlyn schrillten die Alarmglocken. Etwas daran klang befremdlich.
„Hat sie es dir nicht gesagt?“ Alex blickte sie fragend an.
„Was gesagt?“
„Sie war einst
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