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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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be­nö­ti­gen, dann in­for­mie­ren Sie Man­zo. Un­ter­las­sen Sie es, ist es Ihr ei­ge­ner Scha­den. Se­hen Sie das ein? Ist das lo­gisch?«
    Er nick­te un­merk­lich.
    »Schön. Dann be­sin­nen Sie sich nicht mehr lan­ge und tei­len Sie uns mit, wo wir das Mit­tel fin­den, wie die Be­häl­ter aus­se­hen. Wenn wir das nicht ge­nau wis­sen, dürf­te es un­mög­lich sein, in Zon­ta et­was zu fin­den. Dort gibt es Mil­lio­nen Din­ge, die wir noch un­ter­su­chen müs­sen.«
    »Ich weiß nicht, wo das Plas­ma ge­la­gert ist«, schrie das »Ding« plötz­lich. »Es la­gert in ei­nem klei­nen Raum na­he un­se­rer Wachs­tums­sta­ti­on. Nur we­ni­ge Leu­te mei­nes Vol­kes wuß­ten, wo der Stoff zu fin­den ist. Sie sind von Ih­nen ver­nich­tet wor­den. Se­hen Sie sich um! Ach­ten Sie auf arm­lan­ge, dun­kel­ro­te Zy­lin­der. Sie sind nicht zu ver­ken­nen. Je­der Be­häl­ter be­sitzt sei­ne ei­ge­ne Kli­ma­an­la­ge. Das Se­rum be­nö­tigt Wär­me. Fin­den Sie den Stoff.«
    Die letz­ten Wor­te ka­men müh­sam über sei­ne Lip­pen. Der De­ne­ber war er­schöpft. Et­was stimm­te nicht mehr mit sei­nem ver­pflanz­ten Ge­hirn.
    »Wes­halb be­nö­ti­gen Sie das Plas­ma so drin­gend?« forsch­te ich. »Wes­halb?«
    »Es wä­re sinn­los, der Er­klä­rung aus­zu­wei­chen«, be­ton­te er. »Wir ha­ben einen bio­lo­gi­schen Tief­schlaf von hun­dert­acht­zig­tau­send Jah­ren ir­di­scher Zeit­rech­nung hin­ter uns. Die Zell­ker­ne al­tern nach der Wie­der­er­we­ckung zu rasch, be­son­ders aber dann, wenn ein Ge­hirn in einen frem­den Kör­per ver­pflanzt wird. Ich be­nö­ti­ge drin­gend den Ak­ti­vie­rungs­stoff. Su­chen Sie. Ich bin be­reit, Ih­nen in je­der Hin­sicht zu hel­fen.«
    Ich be­gann die Ver­zweif­lung des Frem­den zu ver­ste­hen. Im In­ter­es­se un­se­rer Er­mitt­lun­gen muß­te er er­hal­ten wer­den.
    »Ich schi­cke Ih­nen einen GWA-Bio­lo­gen. Er ist in ei­ner Stun­de hier. Sie müß­ten doch we­nigs­tens un­ge­fähr wis­sen, wo die Be­häl­ter zu ent­de­cken sind. Zon­ta ist rie­sen­groß. Wo sol­len wir das su­chen?«
    »Ich weiß es nicht«, flüs­ter­te er. »Ich wür­de es sa­gen.«
    »Pracht­voll«, ent­geg­ne­te ich ge­dehnt. »Dann kann es Ihr Kol­le­ge, der sich im Jah­re 1811 auf­hält, ja auch nicht wis­sen, wie? Mei­nen Sie noch im­mer, er wür­de ein­mal die Er­de der Ver­gan­gen­heit be­herr­schen?«
    Da­nach ging ich. Den Aus­bruch von Haß und Ver­zweif­lung über­hör­te ich.
    Ei­ne Vier­tel­stun­de spä­ter ging die wich­ti­ge Nach­richt ans Haupt­quar­tier. Ei­ner un­se­rer in Zon­ta sta­tio­nier­ten Bio­lo­gen er­hielt die An­wei­sung, so­fort ei­ne Son­der­kom­mis­si­on zu bil­den und die Su­che nach dem Ak­ti­vie­rungs­plas­ma auf­zu­neh­men.
    Auf der Er­de wur­de das po­sitro­ni­sche »Ge­dächt­nis« mit den neu­en Tat­sa­chen ge­füt­tert. Es be­gann zu rech­nen und Wahr­schein­lich­keits­wer­te zu er­mit­teln. Wir ka­men kaum noch zur Be­sin­nung. Als die ers­ten Rück­fra­gen er­schöp­fend be­ant­wor­tet wa­ren und un­se­re Bio­lo­gen kla­re Da­ten in den Hän­den hiel­ten, rief Oberst Tan­tulf an. Sein Ge­sicht er­schi­en auf der Bild­flä­che.
    »Es ist so­weit, Sir. Ich ha­be den neu­en Stol­len räu­men und vom GWA-Ein­satz­kom­man­do ab­rie­geln las­sen. Pro­fes­sor Gold­stein er­war­tet Sie.«
    Ich schal­te­te ab. Han­ni­bal rich­te­te sich auf. Er hat­te auf der Couch ge­le­gen.
    »Na al­so«, mein­te er, »dann kön­nen wir ja mit dem vollen­de­ten Un­sinn be­gin­nen. Be­trach­te mich als Impf­stoff für dei­ne ver­stör­te See­le. Wenn du glaubst, wahn­sin­nig zu wer­den, gib mir einen Wink. Ich schi­cke dich dann schlag­ar­tig ins Land der Träu­me.«
    Er konn­te mich mit sei­nem skur­ri­len Hu­mor nicht täu­schen. Sei­ne Hän­de zit­ter­ten. Dann gin­gen wir.
     
*
     
    Pro­fes­sor Gold­stein war mit­samt der rie­si­gen Ma­schi­ne und drei fä­hi­gen GWA-Tech­ni­kern ver­schwun­den.
    Ich hat­te in­stink­tiv ein großes Er­eig­nis er­war­tet; Lärm, dump­fes Ge­brau­se, fie­ber­haf­te Span­nung und all die Din­ge, die man bei sol­chen Ge­le­gen­hei­ten als

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