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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Glück!«
    Ich über­hör­te die letz­ten Wor­te.
    »Der Hohn soll­te Ih­nen all­mäh­lich ver­gan­gen sein. Sie müs­sen sich mit den Rea­li­tä­ten ab­fin­den. Sie ha­ben al­so ein­wand­freie Un­ter­la­gen ge­lie­fert?«
    »Ja.«
    »Ist das auch kein Irr­tum? Sind Sie mit den mar­sia­ni­schen Kon­struk­tio­nen ver­traut ge­nug, um nicht un­wis­sent­lich Feh­ler zu be­ge­hen?«
    Das »Ding« rich­te­te sich auf. Wir kann­ten den maß­lo­sen Stolz die­ser In­tel­li­gen­zen. Die Em­pö­rung war aus den fol­gen­den Wor­ten klar her­aus­zu­hö­ren.
    »Wir be­sit­zen nicht Ih­re pri­mi­ti­ven Ge­hir­ne! Die mar­sia­ni­sche Tech­nik war der un­se­ren un­ter­le­gen. Wä­re es an­ders ge­we­sen, hät­ten wir den lang­jäh­ri­gen Krieg ge­gen den Mars nicht ge­win­nen kön­nen. Wir wa­ren mit al­len Kon­struk­tio­nen der Mar­sia­ner ver­traut, auch mit dem Zeit­um­for­mer. Lei­der ka­men un­se­re ei­ge­nen Ent­wick­lun­gen zu spät, sonst sä­he es jetzt an­ders aus.«
    »Ein Zei­chen da­für, daß Sie doch nicht so groß wa­ren«, höhn­te ich. »In Ord­nung, Sie sind in­for­miert. Wir ga­ran­tie­ren Ih­nen einen ge­ruh­sa­men Le­bens­abend, vor­aus­ge­setzt, Sie be­ge­hen kei­ne Dumm­hei­ten. An­de­re Mög­lich­kei­ten ha­ben Sie nicht mehr. Sie hät­ten sich bes­ser mit den ir­di­schen Men­schen ver­tra­gen sol­len.«
    »Wir sind die Her­ren!«
    Man­zo lach­te. Es klang wie das ver­hal­te­ne Don­nern ei­nes Was­ser­falls.
    »Mei­net­we­gen«, sag­te ich. »Der Test be­ginnt in vier Stun­den. Wir wer­den zu­se­hen. Den­ken Sie an mei­ne Wor­te.«
    »Wenn et­was ge­schieht, wer­den Sie mich dann tö­ten?«
    Ich ging auf sei­ne Fra­ge nicht ein, son­dern er­klär­te:
    »Wir wer­den auf gar kei­nen Fall ta­ten­los ab­war­ten, daß ein Le­be­we­sen von Ih­rer Art die Welt auf den Kopf stellt. Es sieht dar­in wohl die letz­te Mög­lich­keit, doch noch die ab­so­lu­te Macht zu er­rin­gen. Wir wer­den mit al­len Mit­teln ver­su­chen, die­ses Vor­ha­ben zu ver­hin­dern.«
    »Es dürf­te ihm ge­lin­gen. Sie wer­den ihn nie fin­den. Was sind all Ih­re Wis­sen­schaft­ler ge­gen einen ein­zi­gen Mann mei­nes Vol­kes?«
    Ich sah ihn düs­ter an. Ja – was wa­ren wir ge­gen die­se Frem­den!
    »Den­ken Sie an mei­ne Wor­te. Man­zo wird mit der Schall­waf­fe bei Ih­nen blei­ben.«
    »Wirk­lich?«
    »Das sind mei­ne Be­feh­le.«
    Ich sah noch­mals in die un­er­gründ­li­chen Au­gen.
    Als ich zum Aus­gang schritt, flüs­ter­te mir Man­zo zu:
    »Sie kön­nen sich auf mich ver­las­sen, Sir. Es sieht üb­ri­gens so aus, als wür­den sei­ne Kräf­te nach­las­sen.«
    Ich blieb ste­hen. Lang­sam wand­te ich den Kopf.
    »Wie­so? Was ist los?«
    Man­zo wieg­te den mäch­ti­gen Kopf. Die Kno­chen­rei­hen wur­den wie­der sicht­bar.
    »Er frag­te vor et­wa ei­ner Stun­de nach ei­nem be­stimm­ten Zel­lak­ti­vie­rungs­stoff. Ob wir viel­leicht sol­che Be­häl­ter ent­deckt hät­ten. Er ge­brauch­te einen an­de­ren Na­men da­für.«
    »Ein Mit­tel zur Ak­ti­vie­rung der Zel­len«, wie­der­hol­te ich nach­denk­lich. »Hat er et­wa …!«
    Ich un­ter­brach mich mit­ten im Satz. Der Be­richt des chi­ne­si­schen Ge­heim­diens­tes fiel mir ein. Hat­te der ab­ge­schos­se­ne Pi­lot nicht den Auf­trag er­hal­ten, aus der Mond­stadt Zon­ta un­ter al­len Um­stän­den et­was zu be­sor­gen?
    Ich ging in den klei­nen Raum zu­rück. Der De­ne­ber saß ver­krampft im Ses­sel.
    »In­ter­essant! Sie brau­chen mir nichts mehr zu er­zäh­len. Un­se­re Bio­lo­gen ha­ben schon vor ei­nem hal­b­en Jahr die Be­haup­tung auf­ge­stellt, Ih­re hoch­emp­find­li­chen Ge­hir­ne könn­ten den lan­gen Bio-Schlaf nicht voll­kom­men schad­los über­stan­den ha­ben. Sie be­nö­ti­gen al­so in be­stimm­ten Ab­stän­den ein Mit­tel zur Auf­recht­er­hal­tung Ih­rer Zell­funk­tio­nen?«
    Der De­ne­ber schwieg. Er starr­te mich nur an.
    Ich ging wie­der auf die Tür zu, in dem Be­wußt­sein, daß wir plötz­lich einen Trumpf ge­fun­den hat­ten. Über die Schul­ter hin­weg sag­te ich be­tont gleich­mü­tig:
    »Okay, das ist kein Ver­bre­chen. Wenn Sie das Me­di­ka­ment zum Le­ben

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