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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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an­ord­ne­te:
    »Aus­rüs­tung ver­la­den, Funk­spruch an Haupt­quar­tier ab­set­zen. Wir star­ten vor­aus­sicht­lich in acht Stun­den, viel­leicht auch frü­her. Das Sperr­kom­man­do soll ab­flie­gen. Die Leu­te sol­len uns den Lan­de­platz frei­hal­ten. Ich will nicht in einen Baum oder in ein sons­ti­ges Hin­der­nis hin­ein­sau­sen.«
    »Es wä­re pein­lich«, mur­mel­te Pro­fes­sor Gold­stein. »Die Ak­ti­vie­rungs­plät­ze ver­än­dern sich nicht. Nur die Zei­tebe­ne ver­formt sich.«
    Wir ver­nah­men einen schril­len Schrei. Her­um­wir­belnd sah ich Man­zo, der so­eben mit ei­nem ge­wal­ti­gen Sprung den De­ne­ber ein­ge­holt hat­te. Er hing hilf­los in den rie­si­gen Hän­den des Mu­tan­ten.
    »Er woll­te in der Ma­schi­ne ver­schwin­den«, er­klär­te Man­zo. »Wahr­schein­lich um ei­ni­ge Jah­re zu­rück­rei­sen, wo er na­tür­lich sei­ne Leu­te an­ge­trof­fen hät­te. Woll­test du das, Bru­der?«
    Ich sah be­trof­fen auf den De­ne­ber. Na­tür­lich, in ei­ner Flucht hät­te sei­ne größ­te Chan­ce ge­le­gen.
    »Zum Teu­fel auch, hier muß man an Din­ge den­ken, die dem Ge­hirn ei­nes Ir­ren ent­sprun­gen sein könn­ten«, tob­te der Klei­ne. »Wenn ich mich da un­ten in mei­ne Ur­groß­mut­ter ver­lie­be, dann spren­ge ich das HQ in die Luft. Hö­ren Sie, Pro­fes­sor, wä­re so et­was mög­lich?«
    Scheu­ning lä­chel­te ver­zerrt. Sei­ne star­ke Er­re­gung brach jetzt erst durch.
    Gold­stein nick­te nur, ehe er gön­ner­haft mein­te:
    »Wenn Sie un­be­dingt wol­len, kön­nen Sie so­gar Ih­rer ei­ge­nen Ge­burt bei­woh­nen. So­bald die vor­an­ge­gan­ge­nen Er­eig­nis­se nicht will­kür­lich ver­än­dert wer­den, müs­sen sie sta­bil blei­ben. Dem­nach könn­ten Sie recht gut je­nem Arzt ei­ne Ohr­fei­ge ge­ben, der es da­mals wag­te. Sie ge­gen Ih­ren be­wuß­ten Wil­len ans Licht des Ta­ges zu be­för­dern. Oder wa­ren Sie da­mit ein­ver­stan­den?«
    Ich hör­te je­mand schrill und fast hys­te­risch la­chen. Ver­stört stell­te ich fest, daß ich selbst der Ur­he­ber die­ser Tö­ne war.
    »Sie be­kom­men noch ei­ni­ge In­jek­tio­nen«, sag­te der an­we­sen­de Chef­me­di­zi­ner. »Da­nach wer­den Sie ver­ges­sen, daß Sie über­haupt Ner­ven ha­ben, die re­vol­tie­ren könn­ten. Ein neu­es Mit­tel, so­eben aus dem Er­pro­bungs­la­bor ein­ge­trof­fen. Ner­vo­si­tät gibt es nicht mehr; Angst wird zu ei­nem blo­ßen Be­griff im Rah­men Ih­rer lo­gi­schen Denk­vor­gän­ge. Das Selbst­ver­ständ­li­che do­mi­niert. Das kön­nen Sie ge­brau­chen.«
    »Sie wol­len uns wohl schon vor­her um­brin­gen, eh?« mein­te Han­ni­bal em­pört.
    »Be­ru­hi­gen Sie sich, Leut­nant! Pro­fes­sor Gold­stein hat die glei­che In­jek­ti­on er­hal­ten.«
    Ich sah in das ent­spann­te Ge­sicht des Wis­sen­schaft­lers. Al­so des­halb war er so aus­ge­gli­chen. Mit ei­nem schmerz­li­chen Lä­cheln mein­te er da­zu:
    »Die me­di­zi­ni­sche Wis­sen­schaft der GWA hat mich da­mit um mei­nen höchs­ten Ge­nuß ge­bracht. Wie sehr ha­be ich die­sem Au­gen­blick ent­ge­gen­ge­fie­bert. Nun ver­mag ich mich kaum zu freu­en. Mei­ne Her­ren, be­grei­fen Sie ei­gent­lich, was Sie so­eben ge­se­hen ha­ben! Wir ha­ben die Zeit­mau­er durch­sto­ßen! Un­faß­lich, aber es ist wahr. Las­sen Sie die Fil­me ent­wi­ckeln.«
    Wir gin­gen. Nur die Spe­zi­al­wa­chen blie­ben. Seit ei­ni­gen Stun­den wa­ren die Trup­pen durch Agen­ten und Spe­zia­lis­ten der GWA er­setzt wor­den.
    Die Ver­la­dung des Ma­te­ri­als be­gann. Un­glaub­lich, was die Leu­te al­les in dem Wür­fel ver­stau­ten. Zwei un­se­rer neues­ten Raum­jä­ger mit Plas­ma-Trieb­wer­ken ge­hör­ten da­zu.
    Es wa­ren fla­che, dis­kus­för­mi­ge Schei­ben. Un­heim­lich schnell, un­be­grenz­ter Ak­ti­ons­ra­di­us und au­ßer­dem raum­tüch­tig.
    Ei­ne Stun­de spä­ter tra­fen die letz­ten Ein­satz­be­feh­le aus dem HQ ein. Die eu­ro­päi­schen Eli­te­trup­pen hat­ten un­auf­fäl­lig un­ser Lan­de­ge­biet ab­ge­rie­gelt. Von dort aus hat­ten wir zu ope­rie­ren.
    Dann war es so­weit …
     
     

6.
     
    Die Um­ris­se der an­we­sen­den Men­schen und

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