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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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davon. Es gibt sogar eine Kreuzung von Queens und Queens.
    Am Nachmittag jätete ich den Garten und lockte dann Birdie hinaus auf den Rasen, um ihn mit der Fellbürste zu bearbeiten. Das Resultat waren mehrere Pfund Katzenhaare. Nach der Behandlung machte er sich rar.
    Am Abend erledigte ich Papierkram, grillte mir ein Steak und aß es bei Simon and Garfunkel in voller Laustärke. Zum Dessert gab’s einen Eis-Schoko-Riegel.
    I am a rock. I am an island. Natürlich.
    Ryan rief gegen neun an. An seinem Tonfall merkte ich, dass er die Unterhaltung lieber entspannt haben wollte und ohne das Thema Lily anzuschneiden. Seine Absicht schien es zu sein, mich über die NASCAR in Kanada zu unterrichten. Da ich sein Bedürfnis nach Ablenkung spürte, hörte ich vorwiegend zu.
    »Jacques Villeneuve ist ein Offizier des National Order of Canada und hat einen Platz auf dem kanadischen Walk of Fame.«
    »Ziemlich viel Ehre für einen Sportler.«
    »Bis jetzt hat noch kein anderer Kanadier das Indianapolis 500 oder die Fahrerweltmeisterschaft der Formel Eins gewonnen.«
    »Beeindruckend – «
    »Jacques Villeneuve hatte in seiner Karriere über ein Dutzend NASCAR-Starts. Drei in der Nationwide Series und zwei in der Sprint Cup Series.«
    »Und die anderen?«
    »Wahrscheinlich in der Camping World Cup Series. 2009 fuhr er in der Canadian Tire Series. Bei dem Rennen war ich auf der Tribüne.«
    »Für welches Team fährt er?«
    »Er fuhr den Toyota Nummer 32 für Braun Racing. Weiß nicht so recht, wo er jetzt fährt. Ich glaube, er versucht, wieder in die Formel Eins zu kommen, aber das FIA World Motor Sport Council hat beschlossen, dieses Jahr keine neuen Teams zuzulassen.«
    »Ist Villeneuve der einzige kanadische NASCAR-Fahrer?«
    »Tabernac, no. Mario Gosselin fährt in der Camping World Truck Series. Pierre Broque, D.J. Kensington, Jean-Francois Dumoulin, aber diese Jungs fahren nicht als Vollzeitprofis. Ron Fellows ist ein Straßenkurs-Kurbler.«
    »Das heißt?«
    »Er fährt nur Straßenkurse, keine ovalen Rennstrecken.« Pause. »Irgendwas Neues bei deinem Deponiefall?«
    Ich berichtete ihm kurz.
    »Hast du vor, noch mal zur Rennstrecke zu fahren?«
    »Wenn nötig.«
    Ryan zögerte. »Falls du hinfährst, kommst du da irgendwie in die Nähe der Nationwide-Boxengasse?«
    Als ich erkannte, worauf er hinauswollte, musste ich laut lachen.
    »Du willst ein Autogramm von Jacques Villeneuve, nicht?«
    »Der Mann ist eine Legende.«
    »Du bist ja so ein Trottel.«
    »Ich verlange ja nicht von dir, dass du dem Kerl die Unterhose stiehlst.«
    »Lieutenant-détective Andrew Ryan, Villeneuve-Groupie.«
    »Dr. Temperance Brennan, umfassende Klugscheißerin.« Ich hörte Ryans Erröten durch die Leitung lodern.
    »Trägst du eine Kappe mit der Nummer 32 und Jacques’ Konterfei auf dem Schild?«
    »Vergiss es. Ich weiß nicht mal, ob Villeneuve in Charlotte fährt.«
    Ryan wünschte mir bonne chance, dann legten wir auf.
    Ich machte es mir eben auf dem Sofa bequem, um mir zusammen mit meinem sehr adretten Kater Wiederholungen von Boston Legal anzusehen, als es an der Vordertür klingelte.
    Birdie und ich schauten einander überrascht an. Kein Mensch benutzt je diesen Eingang.
    Neugierig ging ich durchs Wohnzimmer und schaute durch den Spion.
    Und zuckte tatsächlich zusammen.
    Summer stand auf der Schwelle und wühlte in einer Handtasche von der Größe eines Postsacks. Von hinten beleuchtet, sahen ihre Haare aus wie ein Heiligenschein aus weißer Zuckerwatte.
    Ich überlegte kurz, auf alle viere zu gehen und leise zur Treppe zu kriechen.
    Stattdessen sperrte ich auf.
    Summer hob den Kopf, als sie das Schnappen der Riegel hörte. Sogar in dem Dämmerlicht sah ich, dass sie geweint hatte.
    »Hey«, sagte sie.
    »Hey.«
    »Ich weiß, dass es echt spät ist.«
    Echt.
    »Möchtest du reinkommen?« Ich trat einen Schritt zurück und hielt ihr die Tür auf.
    Summer rauschte an mir vorbei und zog einen Tornado aus Timeless hinter sich her.
    Als ich mich umdrehte, hielt sie mir ein Döschen mit Tic-Tacs hin.
    »Minzbonbon?«
    »Nein, danke.«
    »Ich finde den Geschmack besänftigend.«
    »Ja«, stimmte ich zu. Dass Summer das Wort überhaupt kannte, überraschte mich.
    Summer warf das Döschen wieder in die Tasche und fummelte nervös am Riemen herum. In ihrem pinkfarbenen Pailletten-Top, das kaum mehr als ein BH war, ihrem pinkfarbenen Bleistiftrock und den Mörderabsätzen sah sie aus wie ein Unterwäschemodel.
    »Im Arbeitszimmer ist’s

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