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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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hatte vielleicht eine neue Identität angenommen? Hatte die Patriot Posse ihm geholfen, in den Untergrund zu gehen?
    Waren Cindi und Cale beide ermordet worden? Wenn ja, von wem? Von der Patriot Posse? Warum?
    Waren die Schlussfolgerungen der Sondereinheit korrekt gewesen? Waren Cindi und Cale aus freien Stücken verschwunden? Falls ja, warum? Wohin waren sie gegangen? Hatte die Patriot Posse damit zu tun?
    War Gambles Verdacht gerechtfertigt? Hatte das FBI die Ermittlungen kontrolliert? Die Wahrheit über Cindi und Cale vertuscht? Falls ja, aus welchem Grund?
    Ich dachte über die Fragezeichen in Rinaldis Notizbuch nach. Hatte Eddie gewusst, dass etwas nicht stimmte? Galimore?
    Meine Gedanken sprangen von einer Assoziation zur anderen, von einer möglichen Verbindung zur nächsten.
    Schließlich brach ich das Schweigen.
    »Cindi war fast noch ein Kind. Cale war alles andere als weltgewandt. Falls sie aus freiem Entschluss weggingen, wie konnten sie ihre Spuren dann so effektiv verwischen? Ich meine, überlegen Sie mal. In all diesen Jahren keine einzige Unaufmerksamkeit, keine einzige Sichtung?«
    »Bis auf Owen Poteat.«
    »Der Typ vom Flughafen.«
    Slidell nickte.
    »Haben Sie was über ihn erfahren?«
    »Werde ich.«
    »Ich schätze, Gamble hat recht. Warum würde das FBI eine Vertuschung organisieren?«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht.«
    Slidell bog rechts ab, bevor er fortfuhr.
    »Sagen wir mal, das FBI hat Lovette umgedreht.«
    »Ihn dazu gebracht, als Informant zu arbeiten?«
    Slidell nickte. »Vielleicht hatte die Posse herausgefunden, dass er die Seiten gewechselt hatte, und deshalb ihn und seine Freundin umgebracht.«
    Ich ließ mir das durch den Kopf gehen.
    »Vielleicht war aber auch Cindi die Informantin«, sagte ich. »Vielleicht hatte sie genug von Lovettes Misshandlungen und war deshalb bereit, die Posse für das FBI auszuspionieren. Das würde ihre Nervosität erklären.«
    »Na ja.«
    »Oder wie wär’s damit? Cindi oder Lovette arbeiten verdeckt. Ihre Tarnung fliegt auf. Das FBI holt sie raus und bringt sie im Zeugenschutz unter.«
    Slidell antwortete nicht.
    »Wir sollten mit Cotton Galimore reden«, sagte ich.
    Slidell machte dieses Geräusch in der Kehle, das er immer macht, wenn ihn etwas anwidert. Er mochte Galimore nicht. Wie Joe Hawkins. Warum nicht?
    »Was war mit Galimore?«, fragte ich.
    »Er hat die Marke entehrt.«
    »Durchs Saufen? Viele Polizisten haben Schwierigkeiten mit der Flasche.«
    »Das war noch nicht alles.«
    »Galimore wurde aus der Truppe entlassen. Ist das denn nicht schon Strafe genug?«
    Die falsche Ray-Ban schwenkte in meine Richtung. »Dieses Arschloch hat uns alle verraten. Und was hat er bekommen? Zwei schlappe Jährchen.«
    »Galimore war im Gefängnis?« Das hatte ich nicht gewusst. »Weswegen?«
    »Bestechlichkeit. Behinderung der Justiz. Der Kerl ist Abschaum.«
    »Scheint sich aber gebessert zu haben.«
    »Einmal Abschaum, immer Abschaum.«
    »Galimore ist jetzt Sicherheitschef einer großen Rennstrecke.«
    Slidell spannte die Kiefermuskeln an, sagte aber nichts.
    Ich dachte daran, wie ich Galimore in Larabees Büro gesehen hatte. Erinnerte mich an sein Interesse an der Leiche von der Deponie. Die Leiche, die später vom FBI konfisziert worden war.
    Zufall?
    Ich glaube nicht an Zufälle.
    Ich erinnerte Slidell daran. Während ich redete, klingelte wieder sein Handy. Diesmal ging er dran.
    Slidells Beitrag zum Gespräch bestand vorwiegend aus Fragewörtern. Wie viele? Wann? Wo? Dann schaltete er ab.
    »Verdammte Scheiße.«
    »Schlechte Nachrichten?«
    »Doppelmord. Soll ich Sie nach Hause fahren?«
    »Ja. Ich fahre dann selber ins MCME, erzähle Larabee von dem Rosphalt und frage ihn, was er sonst noch über den verschwundenen Unbekannten herausgefunden hat.«
    Obwohl ich hinfuhr, passierte das alles nicht.
    Aber ein anderes Thema erledigte sich von selbst.

16
    Ein sorgfältig aufgeklebtes Post-it erklärte, dass Mrs Flowers das MCME um 11 Uhr 50 verlassen hatte, dass sie in Alexander Michael’s Pub zu Mittag aß und dass sie um 13 Uhr zurück sein würde.
    Ich hörte ein Husten und ging auf die den Todesermittlern zugewiesenen Kabinen zu. In der zweiten sah ich die erst vor Kurzem eingestellte Susan Volpe. Wir waren uns bisher nur einmal begegnet.
    Volpe hob den Kopf, als ich an ihrem Eingang stand. Sie hatte mokkafarbene Haut und lockige, schwarze, zu einer asymmetrischen Kurzfrisur geschnittene Haare. Mit ihren vielleicht fünfundzwanzig

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