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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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ihm nicht widersprechen.
    »Hat er Ihnen die ganze Geschichte erzählt?«
    »Er hat mir erzählt, dass Sie getrunken haben.«
    »Habe ich. Aber nie bei der Arbeit.«
    »Und dass Sie im Gefängnis waren.«
    »Ich hatte das Vergnügen.«
    »Wegen Bestechlichkeit.«
    »Das war eine Falle.«
    »Natürlich.«
    »Wollen Sie wissen, was wirklich passiert ist?«
    Ich hob die Hand. Wenn’s sein muss.
    »In der Woche vor meiner Verhaftung schnappte ich einen Junkie namens Wiggler Coonts. Ein echt braver Bürger. Die Kollegen wollten mich mehr, als sie Wiggler wollten, und so überredeten sie seinen Anwalt, sich verdrahten zu lassen. Der Mistkerl folgte mir in eine Bar und fing an zu spendieren. Ich sagte ein paar sehr blöde Sachen, keine Frage. Aber das war eine Falle nach dem Lehrbuch.«
    »Klingt nicht nach einer Grundlage für eine Verurteilung wegen eines Verbrechens.«
    »In einem Abteil im Keller meines Wohnblocks tauchte ein Bündel Scheine auf.«
    »Das ist kaum belastend.«
    »Es war mein Abteil.«
    »Aber nicht Ihre Scheine.«
    »Hatte sie noch nie zuvor gesehen.«
    »Wollen Sie damit behaupten, die Polizei hätte sie dort deponiert?«
    »Wollen Sie behaupten, sie hätte es nicht getan?«
    »Warum?«
    »Sie brauchten einen Vorwand, um mich zu feuern.«
    »Klingt ziemlich extrem.«
    »Das war ja nur ein Teil des Ganzen.«
    Galimore legte den rechten Fußknöchel auf das linke Knie. Sein hellbraunes Hosenbein rutschte hoch und zeigte eine strumpflose Wade.
    »Die Sache passierte, als das Verschwinden von Gamble und Lovette ganz oben auf der Liste stand. Es gab viel Druck, den Fall aufzuklären. Ich wurde als, sagen wir mal, Hindernis für einen schnellen Abschluss betrachtet.«
    »Wie das?«
    Galimore deutete auf mein Sandwich. »Wir wär’s, wenn wir uns was Besseres besorgen als Käse. Dann erzähle ich es Ihnen.«
    Meine Libido reckte sofort den Daumen hoch.
    Mein Neokortex ließ sich für die Entscheidung mehr Zeit.
    Slidell würde einen Wutanfall kriegen. Hawkins würde schmollen. Larabee hätte etwas dagegen.
    Aber Galimore hatte zur Gamble-Lovette-Einsatzgruppe gehört. Möglich, dass er nützliche Informationen hatte. Wahrscheinlich.
    »Treffen wir uns in zwanzig Minuten im Bad Daddy’s«, sagte ich.
    »Über die Leiche von der Deponie kann ich nicht sprechen.« Ich hatte es zuvor schon gesagt, aber ich wollte es klar und deutlich machen.
    Galimore saß hinten im Restaurant und arbeitete an einem beschlagenen Glas Eistee.
    »Verstanden.«
    Ich rutschte auf die Sitzbank.
    »Was haben Sie Skinny gesagt?«
    »Ich spreche meine Handlungen nicht mit Detective Slidell ab.«
    Galimore lachte und schüttelte den Kopf. »Sie sind genau so stürmisch, wie alle sagen.«
    »Danke.«
    Eine Kellnerin kam mit der Speisekarte an unseren Tisch und stellte sich als Ellen vor. »Nachfüllen?«
    Galimore nickte.
    Zu mir: »Eistee?«
    »Diet Coke, bitte.«
    Als Ellen mit meinem Getränk zurückkam, bestellte ich den Mama Ricotta Burger. Galimore entschied sich für eine Kreation vom Salatbuffet und suchte sich eine ganze Reihe von Zutaten aus.
    Als Ellen wieder ging, beschloss ich, die Kontrolle zu übernehmen.
    »Sie wollen also andeuten, Sie wurden reingelegt, weil Sie sich weigerten, die Schlussfolgerungen der Sondereinheit über Cindi Gamble und Wayne Lovette mitzutragen.«
    »Ich deute das nicht nur an, ich sage es geradeheraus.«
    »Warum?«
    »Es gab eine Reihe von Gründen, warum die Kollegen mich aus dem Weg haben wollten. Ja, ich war Alkoholiker. Und ich hatte mir in der Truppe einige Feinde gemacht. Eine Weile dachte ich, das war’s dann. Ich vermutete, der Staatsanwalt glaubte diese Bestechungsgeschichte tatsächlich. Das Band war verdammt belastend, und das Geld besiegelte es dann.«
    Galimore schaute einmal durch den Raum, dann wieder zu mir.
    »Ein lokaler Knast ist was anderes als ein Staatsgefängnis. Da ist nur so eine Art Verwahranstalt. Weil es nichts zu tun gibt, hat man viel Zeit zum Überlegen. Je mehr ich nachdachte, desto mehr störten mich gewisse Dinge.«
    »Welche Dinge?«
    »Puzzleteile, die fehlten.«
    Ein Teenagerpärchen ging auf die Sitznische neben der unseren zu. Er trug ein Unterhemd und Basketball-Shorts, die ihm bis zu den Knien durchhingen, sie ein Flatterröckchen, das kaum ihren Hintern bedeckte.
    »Die Gambles wollten nicht hinnehmen, dass ihre Tochter aus eigenem Willen gegangen ist«, sagte ich. »Wollen Sie damit sagen, dass sie recht hatten?«
    »Vielleicht.«
    »Hatten Sie

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