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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Haus sicher zu sein.«
    Gamble lief weiter auf und ab wie ein Tier in einem kleinen Käfig.
    »Setzen Sie sich«, sagte Slidell.
    Gamble ignorierte ihn, er konnte einfach nicht stillstehen.
    »Haben Sie das alles damals der Polizei gemeldet?« Slidell.
    »Ich habe es irgendso ’nem großen Kerl erzählt.«
    »Galimore?«
    Gamble zuckte die Acheln. »Keine Ahnung. Ich war damals noch ein kleiner Junge. Später erfuhr ich, dass Galimore bei der Sondereinheit war. Ich kenne den Typen zwar nicht, aber ich habe gehört, dass er hier für die Sicherheit zuständig ist.«
    »Ging die Polizei dem nach?«
    »Wer weiß?«
    »Was war mit dem FBI?«
    »Ich sag’s Ihnen noch mal. Ich war ein kleiner Junge. Und meine Eltern hatten keine Beziehungen nach oben.«
    Schritte klapperten auf Metallstufen, dann ging am anderen Ende des Transporters eine Tür auf. Ein Mann im Trainingsanzug beugte sich herein. Er schwitzte und atmete schwer. »Wir haben ein Problem am Ausgang von Kurve drei. Der Druck rechts hinten muss neu eingestellt werden.«
    »Fünf Minuten«, blaffte Gamble.
    »Stupak dreht durch.«
    »Fünf!«
    Der Mann ging wieder.
    »Haben Sie mit Ihren Eltern über Cindis Nervosität gesprochen?«, fragte ich.
    »Glauben Sie wirklich, es hätte die interessiert, was ein Zwölfjähriger über die Stimmungsumschwünge seiner pubertierenden Schwester zu sagen hat?«
    Da hatte er allerdings recht.
    »Ihre Eltern sind beide tot, nicht?«, fragte Slidell.
    Gamble nickte. »2005 platzte bei meiner Mom ein Aneurysma. Zwei Jahre später starb mein Vater bei einem Unfall mit Fahrerflucht auf der Straße vor unserem Haus. Das war echte Scheiße. Zehn Jahre ist er diese Strecke jeden Tag gegangen.«
    Slidells Handy klingelte. Ohne hinzusehen, griff er sich an den Gürtel und schaltete ab.
    »Was wissen Sie über J. D. Danner?« Slidell wechselte das Thema.
    »Nie von ihm gehört. Wer ist das?«
    »Führte damals die Patriot Posse an.«
    Gambles Unterarmmuskeln zuckten, als er die Fäuste ballte. »Ich werde die Mistkerle finden, die das getan haben.«
    »Beruhigen Sie sich. Wissen Sie irgendwas über Danner und seine Kumpels?«
    »Hören Sie. Ich sag’s Ihnen immer wieder. Ich war zwölf. Ich war vor allem daran interessiert, keine Pickel zu bekommen.«
    »Sprachen Ihre Eltern je darüber?«
    Falten zeigten sich auf Gambles Stirn. Die trotz Klimaanlage schweißfeucht war.
    »Kann sein, dass ich den Namen bei einem ihrer Streits mit Cindi gehört habe.«
    »Worum ging es da?«
    Gamble schüttelte den Kopf. »In diesem Sommer hatten sie jede Menge Streitereien. Ich hab versucht, sie mit Videospielen auszublenden. Ich weiß nur, dass es bei diesen Szenen immer um Lovette ging.«
    »Was war mit einem Kerl namens Grady Winge?«
    »Er arbeitet hier an der Rennstrecke. Nicht der Hellste, aber ganz okay. Warum? Hatte Winge auch damit zu tun?«
    »Beruhigen Sie sich. Wir gehen nur Namen durch.« Slidell unterdrückte einen Schweinswurst-Rülpser. »Ethel Bradford?«
    »Sie unterrichtete Chemie an der A. L. Brown. Haben Sie Mrs B. gefunden? Was hat sie gesagt?«
    »Sie bezweifelt, dass Cindi aus eigenen Stücken durchgebrannt ist.«
    »Hören Sie. Ich bin nicht verrückt. Jeder dachte damals dasselbe. Aber das war egal. Das FBI sagte der Polizei, was sie tun sollte. Und für das FBI war das Rennen schon gelaufen.«
    Slidell stellte noch ein paar Fragen nach Tonya Hawke und Lynn Nolan.
    An Hawke konnte Gamble sich nicht erinnern, an Nolan nur schwach. Seine Erinnerung war zwar nicht schmeichelhaft, aber ziemlich präzise. Der Körper aus dem Playboy, das Hirn von Mattel.
    Anstatt die I-85 zu nehmen, fuhr Slidell auf dem Weg zum MCME auf der Sharon Amity Road quer durch die Stadt.
    Eine kurze Bemerkung zu Charlotte. Unzählige Straßen in der Stadt sind nach einer Person oder einem Ort namens Sharon benannt. Sharon Road. Sharon Lane. Sharon Lakes. Sharon Oaks. Sharon Hills. Sharon View. Sharon Chase. Sharon Parkway. Ich kenne die Geschichte dieses Mädchens nicht, aber sie muss ein Knaller sein.
    Für einige Meilen war das Knistern aus dem Funkgerät das einzige Geräusch im Auto. Slidell und ich waren beide introvertiert, dachten darüber nach, was Gamble gesagt hatte.
    War Cindi ermordet worden? Laut Nolan hatte Cale sie schlecht behandelt. Weil er ihr verübelte, dass sie von ihren Eltern unterstützt wurde? Hatte sie letztendlich dagegen aufbegehrt? Hatte Cale sie umgebracht, weil sie die Beziehung beendet hatte? War Cale dann verschwunden,

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