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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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ich.
    »Um das festzustellen, sind wir hier.«
    »Gutes Wort, feststellen.«
    »Ja. Darf ich fragen, warum hier eine forensische Anthropologin nötig war?«
    »Ich habe es geschafft, den Großteil von Gambles Kopf sicherzustellen.« Ich deutete mit dem Daumen zum Transporter hinter mir. »Die kleinen Stücke sind in Tüten. Die größeren in Gläsern.«
    Randall verlor die Beherrschung. Riss die Augen auf.
    Williams bemühte sich weiter um einen neutralen Ausdruck. »Können Sie das genauer beschreiben?«
    Ich tat es.
    Nach einer langen Pause öffnete Williams wieder den Mund. »Sie waren in Kontakt mit Mr Gamble, nicht?«
    »Er kam am letzten Freitag in mein Büro, weil er sich fragte, ob die unbekannte Leiche von der Deponie seine Schwester sein könnte. Danach rief er ein paarmal bei mir an, aber wir sprachen nur noch einmal miteinander. Detective Slidell und ich befragten ihn heute Morgen gegen neun Uhr hier.«
    »Als Teil Ihrer Neuermittlungen im Fall des Verschwindens von Gamble und Lovette?«
    »Das ist kaum eine offizielle Neuermittlung.«
    »Ja. Sagte Mr Gamble irgendetwas, das Sie auf den Gedanken brachte, er könnte verzweifelt sein?«
    »Verzweifelt? Inwieweit ist das von Bedeutung für das, was wir hier haben? Sie wollen doch nicht ernsthaft andeuten, dass er sich selbst umgebracht haben könnte?« Ich konnte kaum glauben, dass er das gefragt hatte.
    »Ich will überhaupt nichts andeuten. Zeigte sich Mr Gamble im Verlauf Ihrer Unterhaltung über irgendetwas besorgt? Abgesehen von seiner Schwester natürlich.«
    »Er hatte das Gefühl, dass in seinen Trailer eingebrochen worden war. Und dass er verfolgt wurde.«
    Wieder verkrampfte sich mein Magen vor Schuldbewusstsein.
    »Fahren Sie fort«, forderte Williams mich auf.
    »Heute hinterließ er mir die Nachricht, dass er diesen Kerl zur Rede stellen wollte.«
    »Hatte er die Identität der Person, die ihn beschattete, herausgefunden?«
    »Offensichtlich glaubte er es. Wie hätte er sie sonst zur Rede stellen können?«
    »Fällt Ihnen sonst noch etwas ein?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Denken Sie nach, Dr. Brennan.«
    Ich zuckte die Achseln. »Er fühlte sich schlecht.«
    »Inwiefern?«
    »Er dachte, er hätte sich eine Grippe eingefangen.«
    Bildete ich mir das nur ein? Oder versteiften sich Williams und Randall tatsächlich?
    »Darf ich fragen, warum das FBI hier nötig ist?« Ich borgte mir Williams’ Formulierung.
    »Wie bereits bei unserem ersten Gespräch gesagt, hat das FBI großes Interesse daran herauszufinden, was mit Cale Lovette und Cindi Gamble passiert ist. Die junge Frau verschwand unter verdächtigen Umständen. Jetzt hat ihr Bruder ein gewaltsames Ende gefunden. Kurz nachdem Sie den Fall wiedereröffnet haben.«
    »Ich habe nicht die Befugnis, einen Fall wiederzueröffnen.« Es klang defensiver, als ich beabsichtigt hatte.
    »Sie wissen, was ich meine.«
    Das tat ich. Und konnte ihm nicht widersprechen. Deshalb sagte ich nichts.
    »Obwohl das Bureau den örtlichen Behörden durchaus vertraut, wurden Special Agent Randall und ich gebeten, in dieser Ermittlung aktiv zu bleiben. Ihre Mithilfe würden wir sehr zu schätzen wissen.«
    Williams ließ das so in der Luft hängen, doch ich biss nicht an.
    »Vielen Dank. Wir werden Sie und Dr. Larabee sehen wollen, wenn er die Autopsie beendet hat.«
    »Damit Sie Gambles Leiche stehlen können?« Das war bissig, aber die gezierte Überheblichkeit des Kerls nervte mich. Und ich war erschöpft.
    »Ich nehme an, sie wird morgen stattfinden?«
    »Ich habe keinen Einfluss auf Dr. Larabees Arbeitsplan.«
    Williams machte mit seinen Lippen nun wieder, was vielleicht ein Lächeln sein konnte. Dann mischten sich er und Randall in die Menge, und die roten und blauen Lichter peitschten ihre seriösen, dunklen Anzüge.
    Bevor ich losfuhr, erzählte ich Larabee noch von Williams und Randall. Er sagte, er wolle Gambles Autopsie gleich als Erstes morgen in der Früh machen. Ich sagte, ich würde da sein.
    Während ich nach Hause fuhr und dann in meinem Bett lag, gingen mir verschiedene Szenarios durch den Kopf. Die meisten zeigten bei genauerer Betrachtung ernsthafte Bruchlinien.
    Gamble beging Selbstmord. Aber wie konnte er die Hinterräder von der Position aus, in der er gefunden wurde, absenken? Außerdem hatte der Mann keine Hinweise auf selbstmörderische Absichten erkennen lassen. Er war sehr aktiv in seinem Job und wollte dringend Klarheit über seine Schwester.
    Gamble stürzte und riss dabei das Auto vom

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