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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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war.
    »Ja,
ich habe ein Darlehen von meinem Schwager bekommen. Vor drei Monaten hat er mir
aus der Patsche geholfen.« Verschwörerisch kniff er ein Auge zu, lächelte und
neigte seinen Oberkörper nach vorne. »Eine Hand wäscht die andere.«
    »Darlehenshöhe?
Herr Holtmann, ich bin jetzt ganz ehrlich. Ich habe aus zuverlässiger Quelle
gehört, dass Sie 10.000 Euro bekommen haben sollen.« Keno fiel der Betrag ganz
plötzlich ein und er warf ihn seinem Gesprächspartner an den Kopf.
    »Es
waren 25.000 Euro, da hat man Ihnen etwas Falsches erzählt … «, verplapperte er sich.
    »Das
ist wahrlich eine Menge Geld. Wirft der Fahrschulbetrieb so viel ab? Uns wurde
erzählt, dass es den Fahrschulen wirtschaftlich nicht so gut geht. Hatte Ihr
Schwager noch andere Einkommen? Wie bekamen Sie das Geld? Gibt es einen
Vertrag?«, haute der junge Kommissar ihm die Fragen um die Ohren. Mittlerweile
hatte de Boer das Vertrauen von Holtmann erlangt. Er redete mit ihm, als würden
sie sich aus dem Sandkasten kennen. Holtmann ging dem jungen Burschen auf den
Leim. Er machte einen sympathischen Eindruck auf ihn und hatte wohl völlig
verdrängt oder vergessen, dass der Bursche Polizist war.
    »Er
hat mir die 25.000 bar gegeben, einen Vertrag haben wir nicht geschlossen.«
    »Also
war es Schwarzgeld?«, nun kniff de Boer ein Auge zu und lächelte den Förster
an.
    »Ich
weiß nicht, woher das Geld kam. Das war mir auch egal.«
    Winkler,
der bisher – außer kurzen Schnarchgeräuschen – keinen Laut von sich gegeben hatte, drehte
den Massagesessel langsam und saß mit dem Rücken den beiden gegenüber. Er griff
in sein Jackett, zog einen Block und Kugelschreiber heraus. › Vermögensverhältnisse
überprüfen ‹, notierte er und schloss wieder seine Augen.
    De
Boer bohrte weiter. »Herr Holtmann, wie sind Ihre Schwester und Gerd Schuster
eigentlich zusammengekommen, wann haben sie sich kennengelernt?«
    »Wir
besaßen, wie bereits gesagt, einen Bauernhof in Rütenbrock. Ich hatte außer Ines
noch einen Bruder, der ist leider vor acht Jahren verstorben. Verkehrsunfall,
schlimme Sache. Unser Vater fand niemanden aus der Familie, der den Hof
übernahm, also verkaufte er ihn und zahlte meine Schwester und mich aus. Ich
kaufte mir dieses Haus und Ines legte ihr Geld gut an. Sie machte damals eine
Ausbildung zur Bürokauffrau, später, nachdem sie Gerd geheiratet hatte, bekam
sie die Stelle beim Landkreis.«
    »Und
wie kamen die beiden zusammen?«
    »Gerd
und Ines haben sich Anfang der Neunziger kennengelernt. Ich glaube auf einem
Schützenfest, ist ja auch egal. Er war damals in Werlte bei der Bundeswehr,
wurde dort Fahrlehrer und arbeitete nebenbei bei einer Fahrschule in Meppen.
Sie zogen zusammen und heirateten 1995. War eine schöne Hochzeit. Typisch emsländisch,
mit allem Drum und Dran«, schwelgte er in seinen Erinnerungen.
    »Uns
ist bekannt, dass Ihr Schwager gegenüber weiblichen Fahrschülern, sagen wir
mal, ein besonderes Verhältnis pflegte. Man hört, dass er seine Finger nicht
von ihnen lassen konnte. Wissen Sie, wie ich das meine?«
    »Der
Gerd war so, ja, stimmt. Es sind aber nur Gerüchte. Ich weiß nichts Genaues. Da
müssen Sie andere Leute fragen«, erwiderte er und blickte ernst.
    »Die
Ehe blieb kinderlos?«, fragte de Boer und warf einen Blick auf sein Handy, es
zeichnete weiterhin das Gespräch auf. »Es stört Sie doch nicht, dass ich unser
Gespräch aufzeichne?«, fragte er und überraschte ihn erneut.
    »Nein.
Ist mir egal. Ja, die Ehe blieb kinderlos, ich weiß nicht, an wem oder woran es
lag. Gerd war viel unterwegs, machte einige Lehrgänge und wurde später
Berufssoldat.«
    Winkler
zog erfreut eine Augenbraue hoch und bewunderte die Gesprächstaktik des neuen
Kollegen. Dass er alles aufzeichnete und auch die Genehmigung dafür bekam,
gefiel ihm besonders. Der Junge hatte echt was drauf. Dann fummelte er an der
Fernbedienung herum und schaltete die Wirbelsäulenmassage ein. Langsam drehte
er den Sessel wieder in die Richtung der beiden Sprechenden und genoss das
Kribbeln im Nacken.
    Holtmann
beobachtete Winkler, lächelte ihn an, und als der sein Lächeln nicht erwiderte,
sondern verhalten gähnte, zuckte er seine Schultern und wunderte sich, dass der
ältere Polizist sich nicht am Gespräch beteiligte. Er schob es auf den langen
Bereitschaftsdienst, außerdem hatte er sich ja blendend mit dem jungen
Kommissar unterhalten.
    »Wenn
Ihr Schwager Berufssoldat war«, de Boer wurde etwas lauter, um Holtmann

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