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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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rausbekommen?«
    »Schusters
Bilanzen sind in Ordnung. Die Fahrschulen laufen recht gut und sein Verdienst
ist auch normal. Auf seinen Privatkonten liegen knapp achtzigtausend Euro. Ist
nicht ungewöhnlich, ich hatte eigentlich mit mehr gerechnet.
    Seine
Frau hat übrigens das Doppelte auf der hohen Kante. Es muss das Erbe sein, sie
wurde ja ausbezahlt. Nach oben und nach unten gibt es bei Schuster keine
Ausreißer.
    Die
einhunderttausend Euro für die Beteiligung an den Grundstückskäufen tauchen
nirgendwo auf. Auch das Darlehen von fünfundzwanzigtausend an seinen Schwager
ging nicht durch die Bücher. Das heißt, er hatte Schwarzgeld gebunkert. Aus dem
Fahrschulgeschäft kann das Geld nicht kommen, denn so viele Fahrschüler nicht
durch die Bücher laufen zu lassen, ist unmöglich.«
    Petra
nippte gerade an der Kaffeetasse, als Frau Blum mit einer Mappe den Raum
betrat.
    Winkler
stand auf, begrüßte sie und klappte den Aktendeckel der Mappe auf. »Die DNA von
Werner Holtmann passt nicht. Er scheidet nun als Verdächtiger aus. Danke, Frau
Blum. Auch für die Wohnung von Herrn de Boer.«
    »Gern
geschehen! Herr de Boer, der Chef möchte Sie sprechen, können Sie gleich
mitkommen?«
    »Das
ist jetzt schlecht, er wird gleich beim Verhör gebraucht. Sagen Sie dem Chef,
dass ich mich mit ihm in zehn Minuten vor dem Verhörraum treffen möchte, danke
Frau Blum«, antwortete Winkler, »er kann nach dem Verhör mit ihm sprechen.«
    Frau
Blum lächelte kurz und verließ die Gruppe.
    »Erik,
hast du die Listen des Handyproviders von Schusters Nummer schon bekommen?«,
führte er das Rundengespräch weiter.
    »Liegen
seit gestern Abend bei mir auf dem Tisch, sobald wir hier fertig sind, arbeite
ich sie durch. Ich habe mir den Telefon- und SMS-Verkehr der letzten drei
Monate geben lassen. Es sind eine Menge Blätter. Die Handyortung war wieder
negativ, das Teil ist ausgeschaltet oder zerstört worden«, erwiderte er
achselzuckend.
    »Gut.
Petra und Keno, kümmert euch um Lorenz, Erik, setz dich an die Listen. Ich
schau mir das Verhör mit Merger durch den Spiegel an.«
    Gisela
Lorenz saß auf einem Stuhl im Flur vor dem Vernehmungsraum und sah fürchterlich
aus. Tiefe schwarze Ränder unter den eingefallenen Augen ließen die Frau zehn
Jahre älter aussehen. Die Schläge, die sie gestern einstecken musste,
zeichneten ihr Gesicht ebenfalls. Sie erhob sich, als Petra Vogt und de Boer in
ihre Richtung kamen, und stellte sich ihnen in den Weg.
    »Was
passiert mit ihm?«, fragte sie mit zitternder Stimme.
    Petra
entdeckte, dass ihr ein Schneidezahn fehlte, und schüttelte mitfühlend den
Kopf. »Er wird jetzt gleich vernommen und kommt anschließend in
Untersuchungshaft. Geiselnahme ist kein Pappenstil. Außerdem geht es um
versuchten Totschlag oder Mord, Beleidigung, Nötigung, Ruhestörung und
Schusswaffengebrauch. Da ist einiges zusammengekommen.« Sie legte ihre Hand auf
Giselas Schulter, um sie zu trösten, die arme Frau hatte eine harte Nacht
hinter sich und war wirklich zu bedauern.
    »Halten
Sie sich bitte zu unserer Verfügung, ich möchte mich gleich noch mit Ihnen
unterhalten. Sie können hier warten, ich denke, wir sind in einer halben Stunde
mit ihm fertig.«
     

Kapitel 33
    Kai Lorenz hockte wie ein Haufen Elend vor dem Tisch im
Vernehmungsraum und machte einen jämmerlichen Eindruck auf die Polizisten, die
ihn vor der Vernehmung kurz durch die Spiegelglasscheibe beobachtet hatten. In
sich zusammengesunken, das Kinn auf der Brust abgelegt und die Hände im Nacken
verschränkt, starrte er auf den Boden. Er war tief in Gedanken versunken und
grübelte über das Geschehen der letzten Nacht, bemerkte es gar nicht, dass die
Polizisten den Raum betreten hatten. Lorenz wippte mit dem Oberkörper vor und
zurück.
    Petra
hüstelte. Er sah kurz zu ihr hoch, dann wieder auf den Boden. In seinem Nacken
entdeckte sie einen Skorpion als Tätowierung. War gut gemacht.
    »Wir
kennen uns von gestern und müssen uns nicht vorstellen, oder, Herr Lorenz?«
    Er
sah wieder hoch und nickte mehrfach. »Nein«, antwortete er kurz.
    Die
Polizisten setzten sich an den Tisch, de Boer schaltete das Aufnahmegerät an.
    »Nur
fürs Protokoll: Sie heißen Kai Lorenz, sind vierzig Jahre alt, wohnen hier in
Meppen am Lerchenweg und arbeiten als Fernfahrer. Ist das so richtig?«, fragte
de Boer.
    Lorenz
starrte weiter auf den Boden, während er antwortete. »Hm, stimmt.«
    »Herr
Lorenz, würden Sie uns bitte ansehen?«
    Er
richtete sich auf, fuhr

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