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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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schlägt.
    Lorenz
konnte wohl ihre Gedanken lesen, er löste den starren Blick von ihr und fasste
sich in den Schritt.
    »Sind
Sie mit einer freiwilligen DNA-Probe einverstanden? Ich kann auch zwei Kollegen
der Schutzpolizei herbeirufen.« De Boer lenkte seinen Blick nun auf sich, er
spürte, dass es in seiner Kollegin brodelte, und legte seine Hand auf ihren
Unterarm.
    Sie
dankte es ihm, indem sie ihn ansah und unmerklich mit den Augen zwinkerte, nur
ganz leicht. Der Schläger ihr gegenüber bemerkte es nicht.
    »Wozu
die Probe?«
    »Zu
Ihrer Entlastung.« De Boer erhob sich zu voller Größe, beugte sich über den
Tisch und Lorenz ließ die Prozedur über sich ergehen.
    Anschließend
grinste er die beiden Kommissare an. Petra nahm an, dass der Kerl ganz
vergessen hatte, warum er hier saß. Ihrem Kollegen fiel dies ebenfalls auf.
    »Das
Grinsen wird Ihnen noch vergehen«, sagte de Boer, »auch wenn Sie für den Tag,
als Schuster umgebracht wurde, ein Alibi haben sollten. Die Geiselnahme und die
restlichen Straftaten, die ich jetzt nicht alle aufzählen möchte, bringen Sie
mindestens für sechs bis acht Jahre hinter Gitter.«
    Lorenz
schluckte zweimal und verlangte wieder Kaffee. Niemand besorgte ihm einen, den
gab es immer noch beim Bäcker nebenan.
    Zwei
Polizisten, Petra hatte zwei breitschultrige Kollegen beauftragt, führten ihn
über den Flur. Dort traf er auf seine Frau. Er blieb kurz vor ihr stehen,
spuckte auf den Boden und ließ sich abführen.»Der Junge macht sich gut«, sagte
Oberrat Merger zu Winkler. Er hatte das Verhör durch die Scheibe verfolgt und
war von der Art, wie er ein Verhör gestaltete, beeindruckt. »Ganz der Vater.
Ich kenne ihn gut. Der Junge hat die gleichen Anlagen und er wird uns noch
weiterhin eine große Hilfe sein.«

Kapitel 34
    Gisela Lorenz begann zu weinen. Ich hätte die Finger von Gerd
lassen sollen, dachte sie, als ihr Mann abgeführt wurde. Dass er vor ihr auf
den Boden gespuckt hatte, registrierte sie überhaupt nicht. Seit Jahren hatte
sie mit Kai eine Beziehung geführt, in der es einen Täter und ein Opfer gab.
    Schon
kurz nach der Hochzeit, erinnerte sie sich, war ihm die Hand ausgerutscht, als
es zu einem Krach wegen des Essens gekommen war. Es war versalzen. Sie hatte
das Essen gekocht, also war sie schuld. Schläge setzte es öfters: Mal war nicht
ausreichend Bier im Kühlschrank, ein anderes Mal hatte sie nicht richtig sauber
gemacht. Kai hatte sie nicht mehr ins Gesicht geschlagen, das fiel anderen
Leuten auf. Er boxte sie in den Bauch oder trat auf sie ein, wenn sie am Boden
lag.
    Ihr
Leben änderte sich, als sie den Führerschein machte. Sie lernte Schuster
kennen, der verstand sie. Er konnte zuhören und war offen für ihre Probleme mit
Kai, als sie davon erzählte. Dass es ziemlich schnell zu sexuellen Kontakten
zwischen ihnen kam, lag hauptsächlich an Gerd Schuster. Kai Lorenz war dagegen,
dass seine Frau den Schein machte, sie setzte sich aber in diesem Fall durch,
weil sie ein Auto für ihre Arbeit benötigte.
    »Frau
Lorenz, kommen Sie bitte mit?«, riss Petra sie aus ihren Gedanken und ging
voraus in den Vernehmungsraum. »Möchte Sie etwas trinken?«
    »Einen
Kaffee bitte, wenn es möglich ist.«
    »Kein
Problem, Moment.« Sie instruierte einen Kollegen der Schutzpolizei, Kaffee zu
besorgen, dann wandte sie sich wieder an die Frau.
    »Sie
sind vorläufig vor Ihrem Mann in Sicherheit, er wird in Untersuchungshaft
genommen und bleibt dort bis zu seinem Prozess. Wie geht es Ihnen?« Petra
bemerkte die dunklen Flecken an ihrem Hals. »Hat er Sie gewürgt?«
    Gisela
Lorenz nickte.
    »Seit
wann wusste Ihr Mann von dem Verhältnis mit Schuster?«
    Ein
Tablett mit Kaffee, Tassen und Gebäck wurde hereingebracht und auf dem Tisch
abgestellt. Sie bedienten sich.
    »Wir
hatten gestern Abend wieder Streit. Kai hatte ein paar Tage Urlaub genommen, er
wollte das Wohnzimmer neu tapezieren. Tja, das hat sich jetzt wohl erledigt«,
erwiderte sie und trank einen Schluck. »Als er mich wegen einer Lappalie in den
Bauch boxte, das Essen schmeckte ihm nicht, habe ich ihm gesagt, dass ich ihn
verlassen würde. Da ist er noch mehr ausgerastet, hat mich verprügelt und mir
den Zahn ausgeschlagen.«
    »Waren
Sie beim Arzt?«
    »Nein.
Es ist nicht so schlimm.«
    »Das
müssen Sie heute unbedingt machen. Der Untersuchungsbericht ist für das
Strafverfahren gegen Ihren Mann notwendig. Das ist wichtig, Frau Lorenz. Gehen
Sie auch zum Zahnarzt.«
    »Reicht
der

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