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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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Hausarzt?«
    Petra
nickte. »Und dann haben Sie ihm, als er Sie verprügelt hat, von Ihrem
Verhältnis erzählt? Ganz schön mutig von Ihnen.«
    »Es
war mir rausgerutscht. Seine Reaktion darauf haben Sie ja mitbekommen.«
    »Also
wusste Ihr Mann bis zum gestrigen Abend nichts von Ihrem Verhältnis?«
    »Von
mir auf alle Fälle nicht, sonst hätte er doch schon viel eher versucht, mich
umzubringen.«
    Petra
Vogt hatte genug gehört und ließ sie den Arzt aufsuchen. Sie hatte es dringend
nötig.

Kapitel 35
    Eckelhof hatte die Aufzeichnungen des Providers grob
durchgesehen. Er suchte sich die Woche vor dem Mord an Schuster heraus und
begann, den SMS-Verkehr zu lesen. Hauptsächlich ging es bei den Textnachrichten
um den Kontakt mit Fahrschülern, die ihre Fahrstunde aus den
unterschiedlichsten Gründen abgesagt hatten. Er überflog die Einträge und
schmunzelte über die Art und Weise der Formulierung, die zwei junge Frauen
gewählt hatten.
    › hi gerd kan nicht faren
zahnschmerzen lg verena :)‹
    › geht heute nicht wg schulle
vllt morgen, tanja‹
    Er
schüttelte amüsiert den Kopf und las weitere Short-Messages. Die Fahrschüler
hatten im wahrsten Sinne des Wortes kurze Nachrichten geschrieben. Groß- oder
Kleinschreibung, Rechtschreibung und Grammatik spielten anscheinend keine große
Rolle mehr bei den heutigen Kids. Er überflog die nächsten Texte und stoppte
bei einer SMS, die am Samstag vor dem Mord um 22:49 Uhr geschrieben worden war.
    › Hi Gerd. Weihnachtsgeld ist
weg, brauche Nachschub. Dringend! Wir müssen reden! Melde dich! Max
    Mit
einem gelben Textmarker kennzeichnete er den Text. Der Absender sprach von
Geld, das er wahrscheinlich von Schuster bekommen hatte. Das ist ja
interessant, grübelte Eckelhof, identifizierte anhand der Nummer den
Telefonanbieter und ließ sich dort die Adresse raussuchen.
    Maximilian
Reichert hieß der Teilnehmer, wohnhaft an der Jahnstraße 3 in Rheine. Er war im
Begriff, die Nummer zu wählen, brach dann aber plötzlich den Verbindungsaufbau
ab. Erst wollte er die Antwort auf die SMS heraussuchen.
    Er
rückte Zeile für Zeile mit einem Lineal auf der Liste weiter nach unten.
Nichts. Nächste Seite. Wieder nur irgendwelche Schwachsinnstexte von
Fahrschülern. Dann tauchte die Antwort von Schuster auf. Sonntagmorgen um 10:45
Uhr wurde sie abgeschickt.
    › Hi Max. Montag 2130, am
JH.‹
    Bingo!
    Erik
musste nicht lange rätseln, JH konnte nur Jagdhaus oder Jagdhütte heißen. Gut,
dass ich nicht angerufen habe, dachte er und haute sich mit der flachen Hand
gegen die Stirn.
    »Scheiße,
das wäre fast in die Hose gegangen!«, fluchte er so laut, dass Winkler auf ihn
aufmerksam wurde, der tief in Gedanken versunken an seiner Bürotür
vorbeigegangen war.
    »Was
wäre dir fast in die Hose gegangen?«
    »Dennis,
wir haben eine heiße Spur! Die ist so heiß, dass ich rote Ohren beim Lesen des
Textes bekomme. Ein Max Reichert aus Rheine hatte zwei Tage vor Schusters
Ableben Kontakt per SMS mit ihm. Er hatte Geld von ihm bekommen und Nachschub
verlangt.«
    »Das
haben einige bekommen. Ich denke da zum Beispiel an seinen Schwager.«
    »Jetzt
pass aber auf! Sie haben für den Montag, also den Tattag, ein Treffen
vereinbart. Und weißt du wo?«, spannte er seinen Chef auf die Folter.
    »Sag
schon!« Winkler wurde ungeduldig.
    »In
der JH um halb zehn«, triumphierte er.
    »Jagdhütte?«,
kombinierte sein Chef.
    »Das
denke ich auch, dass JH die Hütte sein muss. Etwas anderes ist mir auch nicht
eingefallenen.«
    »Hast
du die Adresse ermittelt?«
    »Ja.
Ich hatte bereits seine Nummer gewählt, dann aber schnell wieder aufgelegt.
Nicht, dass unser Vögelchen Wind bekommt und ausfliegt. Deswegen habe ich
vorhin so geflucht.«
    Winkler
hatte eine Idee und wollte sie gleich in die Tat umsetzen. »Ruf nochmal an und
gib mir den Hörer«, forderte er den jungen Kollegen auf, der seine Augenbrauen
zusammenzog und stutzte.
    »Willst
du den gleichen Fehler machen?«
    »Nein.
Ruf an, mach schon!«
    Erik
zuckte die Schultern und drückte auf Wahlwiederholung. Dann übergab er den
Hörer und drückte die Mithörtaste.
    »Fahrschule
Reichert, Max Reichert am Telefon«, drang es aus dem Lautsprecher.
    »Dulle
hier, Peter Dulle aus Bentlage. Ich möchte den Motorradschein machen, bin aber
gerade unterwegs. Wo kann ich mich anmelden?«, fragte Winkler mit leicht
verstellter Stimme. Eckelhof grinste.
    »Schön!
Da sind Sie bei mir richtig. Kommen Sie doch heute Abend zum Unterricht. Um

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