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Faith (German Edition)

Faith (German Edition)

Titel: Faith (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Tintelnot
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überwältigende Schönheit dieses Ortes.
    Robert lief mitten hinein in diese alles verschlingende Kaskade aus strahlendem Blau.
    „Robert?“

Adam auf der Krankenstation
    Adam betrachtete seine Hände. Wie ein Säugling bewegte er die Arme fahrig und unkontrolliert vor seinem Gesicht hin und her. „Nur ruhig, Adam.“ Sanft hielt Schwester Dagmar Adams Hände fest. Ihre angenehme, leise Stimme beruhigte ihn zusehends, er schlief wieder ein.
    „Endlich ist sein Fieber gesunken“, dachte sie und öffnete die Tür.
    Draußen stand wieder, wie seit Tagen, Lara.
    „Bitte, kann ich zu ihm?“
    „Du kannst reingehen, aber Adam schläft. Ich möchte nicht, dass er wach wird. Er muss sich gesund schlafen. Also sei bitte leise.“
    Was dachte Möchtichnicht, was Lara tun würde, wenn sie am Bett ihres kranken Freundes saß?
    Trommeln, tanzen oder singen?
    Adam war sehr krank. Der Arzt hatte von einer Art Nervenfieber gesprochen, was immer das sein mochte. Seit Adam wieder da war, hatte er noch kein Wort gesprochen.
    Eine Woche lang lag er, von Fieber geschüttelt, im Bett und murmelte unverständliches Zeug.
    Lara legte vorsichtig eine Hand auf seine Stirn. Sie war kühl und trocken.
    Sie hatte jeden Tag bei ihm gesessen, manchmal waren auch Lena und Laura mit ihr hier gewesen.
    Noah und Paul hatten Besuchsverbot, nachdem sie versucht hatten, Adam aus seinem komaähnlichen Schlaf mit den neuesten Klingeltönen ihrer Handys und laut erzählten Witzen zu erlösen.
    Mit einem sehr unfreundlichen „möchte ich nicht“ hatte Schwester Dagmar die beiden kurzerhand rausgeworfen.
    Lara hielt Adams Hand und betrachtete sie eingehend. Immer wieder hatte sie aus seinen wirren Worten „meine Hand“ zu hören geglaubt. Aber seine Hände waren ganz in Ordnung. Sanft streichelten ihre Finger seinen Handrücken.
    „Lara.“
    Endlich! Adam war aufgewacht und hatte sie erkannt.
    Sie beugte sich über ihn und küsste seine Stirn. „Ich hole die Schwester.“
    „Nein, nicht jetzt, ich möchte dich ansehen.“
    Lara setzte sich wieder.
    „Wie bin ich hierhergekommen?“
    „Ich weiß es nicht, Adam. Der Zornige hat dich gefunden.“
    „Der Hausmeister?“
    „Ja, du hast, in deinen Winterklamotten eingepackt, auf den Stufen vor der Schule gehockt und geschlafen.“
    „Wann war das?“
    „Vor einer Woche.“
    „Was, dann ist ja Jamal ganz allein mit diesen widerlichen Tieren an dem schlammigen Fluss.“
    Adam regte sich furchtbar auf. Rote Flecken zeigten sich auf seinem blassen Gesicht.
    „Soll ich nicht doch Schwester Dagmar holen? Du sollst dich auf keinen Fall aufregen, weißt du.“
    „Lara, hör mir zu. Als ich Jamal das letzte Mal sah, waren wir auf der Suche nach Faith. Du weißt, dass wir zusammen in die Anderswelt gegangen sind, aber wir sind getrennt worden. Nun ist Faith allein und Jamal auch. Habt ihr was von Robert und Richard gehört?“
    „Richard ist ohne Robert zurückgekehrt.“
    „Weißt du, warum?“
    „Richard sagt, dass er nicht freiwillig zurück ist. Er behauptet, sein Vater habe ihn gezwungen.“
    „Traust du ihm?“
    Lara zögerte. „Ich weiß es nicht, er scheint ein netter Kerl zu sein, und ich glaube, Faith vertraut ihm. Ich muss dir noch was sagen. Lisa ist nicht mehr in der alten Villa.“
    „Was?“ Adam starrte sie entsetzt an.
    „Ben und Christian sind losgezogen, um sie zu suchen. Sie hat sich nicht mehr gemeldet. Sie haben nur noch den kleinen Hund gefunden.“
    Adam schloss die Augen.
    „Wir nehmen an, dass Lisa kurz nach Faith, Jamal und dir aufgebrochen ist, um Faith den Ring, den sie von ihrem Vater in der Nacht ihres Geburtstags bekommen hat, zu bringen. Ben und Christian haben eine Nachricht von ihr in der Villa gefunden.“
    Die Tür öffnete sich und Schwester Dagmar erschien mit der Direktorin. Die Schwester blieb so abrupt stehen, dass Frau Dr. Kirchheim-Zschiborsky fast in sie hineinlief.
    „Adam ist wach“, erklärte sie überflüssigerweise.
    Besorgt beugten sich die beiden Frauen über Adam.
    „Adam sieht müde aus. Lara, es reicht jetzt.“
    Lara erhob sich und schloss leise die Tür.
    Sie ging hinüber zum Trakt der Mädchen.
    Morgen würde sie Adam wieder besuchen und versuchen, mehr zu erfahren.
    Er machte einen traurigen, abwesenden Eindruck.
    Lena und Laura hockten in dem Zimmer, das sie sich mit Lara teilten, auf einem der Betten.
    Sie hörten sich gegenseitig lateinische Vokabeln ab. Das war ein so erstaunlicher Anblick, dass Lara unwillkürlich lachen

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