Faith (German Edition)
ist?“
„Über ein Interview? Genaue Recherche?“, dachte Noah laut.
„Genau, außerdem müsste in jedem Fall die Erlaubnis für die Veröffentlichung der Bilder eingeholt werden. Aber das ist ein anderes Thema.“
Es klingelte, aber heute blieben die Schüler sitzen, sie warteten offensichtlich noch auf eine Erklärung.
„Leonie ist meine Tochter. Und jetzt verschwindet in die Pause.“
Noah ging mit Lena an Leonhard vorbei zu Tür.
„Noah!“
„Ja?“
Noah drehte sich um und sah den Lehrer fragend an.
„Du bekommst dein Eis, versprochen. Und bring Lena mit.“
Noah strahlte.
Patricia strahlte nicht. Sie stand vor dem Schreibtisch im Rektorat und hörte sich die Standpauke ihres Lebens an.
Frau Dr. Kirchheim-Zschiborsky war auf Tausend.
Patricia wurde klar, dass sie sich furchtbar blamiert hatte.
Die ganze Schule würde über sie lachen.
Aber in ihrer Wut über Leonhards Kritik an ihr hatte sie sich von Gefühlen leiten lassen. Das war schlecht für sie.
Patricia wusste, wann sie verloren hatte, und so brachte sie ihren ganzen Charme auf, um die Kirchheim davon abzubringen, ihren Vater zu informieren.
Dass ihr das gelang, hatte zwei Gründe. Zum einen war es das erste Mal, dass sie jemanden so verleumdet hatte. Wenn ihre Artikel in der Vergangenheit auch verletzend sein konnten, so war der Inhalt niemals wirklich falsch gewesen.
Der zweite Grund war, dass die Direktorin Sorge hatte, Patricia könnte zu sehr auf ihrer Elfengeschichte beharren. Sie befürchtete, dass das Nachforschungen geben würde.
Immer noch wiegte sie sich in der Hoffnung, die Kinder und Robert würden unverletzt und rechtzeitig in ihre Welt zurückkehren.
Sie wollte Adam glauben, dass Richard in der Lage wäre, Faith, Lisa, Jamal, Ben und Robert zu helfen, aus einer Welt zurückzukehren, von der sie so gut wie nichts wusste.
„Also gut, du wirst dich mit deinem Lehrer auseinanderzusetzen haben und stark genug sein müssen, die Fragen deiner Mitschüler zu überstehen. Das dürfte Strafe genug sein.“
Mit einer Handbewegung entließ sie das Mädchen. Patricia verharrte kurz vor der Tür ihres Klassenzimmers, es fiel ihr nicht leicht, einzutreten.
Natürlich hatte sich herumgesprochen, dass Patricias Rache nach hinten losgegangen war.
Jetzt wusste auch ihre eigene Klasse von ihrem fatalen Fehler.
Die drei kleinen Els, Adam, Paul und Noah hatten Viktor, Valerie und Bruno in der Pause von Leonhards Unterricht berichtet.
Miriam sah ihr Idol besorgt an, was Patricia ignorierte. Sie brauchte ganz bestimmt kein Mitleid, schon gar nicht von Miriam.
Die Mädchen, die sie sonst hofierten, verhielten sich betont neutral. Sie taten, als sei nichts gewesen.
Patricia warf, in der für sie typischen Art, den Kopf zurück und schaute stur nach vorne. Glatze fuhr in seinem Unterricht fort, ohne ihr Zuspätkommen zur Kenntnis zu nehmen.
Robert und Jamal im Dschungel
Die Feuchtigkeit in diesem Teil des Dschungels war überwältigend. Robert und Jamal schien es, als ob sie pures Wasser einatmeten.
Ihre Kleider hingen feucht an ihnen herab. Um sie herum tropfte es von den Bäumen. Unablässig um sich schlagend, versuchten sie sich der Mücken zu erwehren.
Kleine, geflügelten Krokodilen ähnliche Geschöpfe, saßen auf bemoosten Stämmen. Sie veränderten ununterbrochen Farbe und Form. Diese Wechselwesen waren nur auszumachen, wenn sie sich bewegten. Ihre roten langen Zungen schnappten unentwegt nach Insekten. Sie rollten sie blitzschnell mit ihren Opfern in ihre Mäuler zurück. Ohne Pause bewegten sich ihre goldenen Pupillen.
Über ihnen in den Bäumen hingen fette Faultiere, reglos und träge festgekrallt. Nur die Köpfe mit den kleinen Augen drehten sich neugierig in alle Richtungen.
Völlig von Algen bedeckt, konnte man sie für überreife Früchte dieser Baumriesen, an denen sie hingen, halten.
„Wann sind wir bloß aus dieser Sauna raus“, stöhnte Jamal und wischte mit seiner feuchten Hand über die ebenso feuchte Stirn. Unter ihnen schmatzte der nasse Boden, der jeden Schritt zur Anstrengung machte. Modriger Untergrund aus mulschigen Blättern.
„Ich dachte, dass diese Wärme Heimatgefühle in dir weckt?“
„Jetzt dürften es an der Goldküste etwa dreißig Grad sein, also knapp die Hälfte von dem, was wir hier haben.“
„Dann ist es da ja richtig kühl“, schnaufte Robert, der am Ende seiner Kräfte war.
Ihm wurde das Atmen schwer, aber er wollte dem Jungen seine Erschöpfung nicht zeigen. Er taumelte
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