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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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saß auch nicht so eng, dass man die Konturen seines Körpers genau erkennen konnte… nur ein wenig. Die Hose lag allerdings etwas enger an… Oh Gott! Starrte sie dem Mann wirklich gerade auf den ausgesprochen knack- … uninteressanten Hintern? Sie hob den Kopf und kniff die Augen zusammen. Sie würde da nicht mehr hinsehen – nie wieder ! Wie konnte sie nur, nach all dem, was passiert war? Sie verachtete sich selbst für ihre befremdlichen Anwandlungen. Das musste aufhören! Dringend!
    „Schläfst du?“
    Sie riss erschrocken die Lider auf und sah in Mareks amüsiert funkelnde Augen. Wie es schien, hatte er entschieden, dass alles in Ordnung war, und sich wieder zu ihr umgedreht. Gerade rechtzeitig, um ihr dabei zu helfen, sich mal wieder zum Deppen zu machen.
    „Nein, ich… ich hab nur gelauscht, ob… ob der Drache wiederkommt.“ Sie lächelte steif und Marek nickte, ihr vorheuchelnd, dass er ihr glaubte. Doch sein Schmunzeln verriet ihn.
    „Ich denke, das können wir jetzt ausschließen“, sagte er und steckte sein Schwert wieder weg.
    „Schön.“ Sie lächelte immer noch viel zu angespannt. Marek bekam das jedoch schon gar nicht mehr mit. Er hob den Dolch, den Jenna fallen gelassen hatte, vom Boden auf und steckte ihn ebenfalls weg, bevor er mit dem Kinn in die Richtung wies, aus der sie beide gekommen waren, und ihr damit zu verstehen gab, dass er ihre gemeinsame Reise fortsetzen wollte. Sie eilte ihm nur allzu bereitwillig voraus. Wenn sie vor ihm lief, konnte er ihr nicht mehr ins Gesicht und damit auch nicht ihre sicherlich viel zu roten Wangen sehen.
    ‚Alles nicht schlimm‘, beruhigte sie sich selbst. ‚Er hat nichts bemerkt, was ihn zu dummen Gedanken und noch viel dümmeren Taten verleiten könnte. Wahre den Schein, dass du nur wegen des Drachens aufgeregt warst, und nichts wird passieren. Lenke dich und ihn ab. Oder noch besser, konzentrier dich auf die Tatsache, dass er sich ungewöhnlich verhalten hat, dass er eine Seite von sich offenbart hat, die niemand jemals bei ihm vermuten würde und die beweist, dass er nicht ganz so kalt ist, wie er allen sonst so erfolgreich vormacht.‘
    Diese Gedanken halfen ihr tatsächlich und als sie beide das Pferd erreicht hatten und Marek ihr in den Sattel half, hatte sie auch schon wieder ein Lächeln auf den Lippen – ein Lächeln, das den Krieger dazu brachte, misstrauisch die Stirn kraus zu ziehen.
    „Was?“ fragte er.
    „Nichts“, gab sie leichthin zurück.
    „Dieses Lächeln hat einen Grund und den würde ich gern kennen“, bohrte er weiter.
    Sie biss sich verstohlen auf die Lippen und er verdrehte die Augen. „Raus damit!“ forderte er sie ungeduldig auf.
    „Es ist nichts. Nur… na ja… Du hast ein Herz für Drachen.“
    „Ich? Nein.“ Er schüttelte nachdrücklich den Kopf.
    „Natürlich“, widersprach sie und aus ihrem Lächeln wurde ein Grinsen. „Ich denke nicht, dass viele andere Menschen das getan hätten, was du gerade getan hast.“
    „Das mag sein“, gab er zu. „Aber das hat nichts mit meinem… Herzen zu tun. Es ist einfach so, dass gute Bösewichte hier in Falaysia zu den aussterbenden Arten gehören – da muss man sich ab und an helfend unter die Arme greifen.“
    „Du hast ein Herz für Drachen“, beharrte sie schmunzelnd.
    Marek sagte nichts mehr dazu, doch sie meinte ein kleines Lächeln über seine Lippen huschen zu sehen, bevor er die Zügel seines Pferdes ergriff und sie beide ihren beschwerlichen Weg in die Berge hinein fortsetzten.
     
     

    ≈  
     

    Sie war so schön. Ihr hellblondes Haar wehte im Wind und ihre grünen Augen leuchteten vor Freude. Sie lachte auf diese wundervolle Weise, die sein Herz zum Glühen brachte, und drehte sich ausgelassen im Kreis, bevor sie sich in seine Arme warf und ihm einen zarten Kuss auf die Lippen hauchte. Er wollte sie festhalten, sie in seine Arme schließen, seine Nase in ihr Haar drücken, um endlich wieder ihren Duft einzuatmen, zu fühlen, dass er nicht allein war, dass er sie wiederhatte, aber sie war zu schnell, sprang ihm davon… mitten hinein in das grausame Schlachtfeld, das sich auf einmal vor seinen Augen auftat. Und schon war sie kein fröhliches, junges Mädchen mehr, sondern eine wilde Kriegerin, die mit ihrem Schwert gekonnt auf ihre Gegner einhieb. Einer nach dem anderen gingen sie zu Boden und in ihrem Eifer und ihrer Freude so erfolgreich zu sein, bemerkte sie nicht, wem sie sich näherte, wer bald ihr nächster Gegner sein würde.
    Leon

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