Falaysia Bd 2 - Trachonien
geht’s gut“, erwiderte sie matt.
Er schenkte ihr ein warmes Lächeln. „Nein, aber daran lässt sich jetzt auch nichts mehr ändern.“ Er seufzte, bedachte sie dabei jedoch mit einem merkwürdig ehrfurchtsvollen Blick. „Du bist also tatsächlich eine Skiar.“
Sie dachte über seine Worte nach und zuckte dann die Schultern. „Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich bin. Ich… ich hab eigentlich da drinnen nicht sonderlich viel gemacht…“ Sie hielt inne, wurde ihr doch erst jetzt bewusst, dass sie gar nicht wusste, wie es Marek nun ging.
„Hat es geholfen?“
Kaamo nickte. Sein Lächeln wurde eine deutliche Spur dankbarer. „Es war das Unvernünftigste und Gruseligste, das ich je einen Menschen habe tun sehen – aber es hat in der Tat geholfen. Die Wunden haben aufgehört zu bluten und sein Kreislauf hat sich stabilisiert. Hast du es nicht selbst gesehen?“
Sie schüttelte zögernd den Kopf. Sie hatte es nicht gesehen, nur in gewisser Weise gefühlt.
Kaamo stieß ein leises Lachen aus. „Jetzt bist du unter den Kriegern nicht nur als Drachenbetörerin verrufen, sondern als richtige Hexe. Du solltest das als Vorteil ansehen. Es wird dich zumindest vor Angriffen schützen.“
„Ich bin keine Hexe“, widersprach ihm Jenna sofort. „Das… das Amulett hat Marek gerettet.“
„Meinst du, ja?“ Kaamo sah sie zweifelnd an. „Jarej ist da wahrscheinlich ganz anderer Meinung.“
Sie runzelte die Stirn. „Jarej? Ist das der Heiler?“
Kaamo nickte. „Er ist hier der einzige, den man so nennen kann. Er hat heilende Hände, allerdings hätte er Marek nicht ohne Magie retten können – eine Magie, die nur du besitzt.“
Sie schüttelte erneut den Kopf. „Der Stein besitzt die Magie, nicht ich.“
„Er sagt, du seist eine Skiar – eine besondere Skiar, weil du magische Dinge zum Leben erwecken kannst.“
Jenna fügte dem nichts mehr hinzu. Sie schloss stattdessen die Augen, und fuhr sich mit einer Hand erschöpft über Stirn und Wange. Sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken, wollte sich nicht mit diesen belastenden Gedanken befassen. Alles, was zählte, war, dass Marek nicht sterben würde.
„Kann… kann ich jetzt wieder zu ihm?“ wandte sie sich wieder an Kaamo. Ihr Bedürfnis danach war so groß. Sie musste selbst sehen, dass es ihm besser ging, dass sie ihm wirklich geholfen hatte.
„Du siehst immer noch nicht gut aus“, gab Kaamo sofort zu bedenken und sie brauchte nur in sein Gesicht zu sehen, um zu wissen, dass er sie nicht so schnell wieder ins Zelt zurückgehen lassen würde.
„Du solltest dich auf keinen Fall weiter überanstrengen und glaube mir: Er wird es jetzt schaffen. Auch ohne dich. Einem Mann, der gesund werden will , gelingt dies schneller als jedem anderen.“
Sie nickte zustimmend. Sie war sich sicher, dass Marek leben wollte. Auch das hatte sie gefühlt. Und er war ein Kämpfer. Das waren beides sehr gute Voraussetzungen dafür, dass er sich schnell wieder erholen würde – nun ja, so schnell, wie das bei einer solchen Verletzung möglich war.
„Auch wenn Marek später sehr wütend darüber sein wird, Jenna“, fuhr Kaamo nun sehr viel leiser fort. „Du solltest gehen, solange er noch nicht wieder auf den Beinen ist. Er hat momentan nicht die Möglichkeit und die Kraft, dich aufzuhalten oder dir gar zu folgen. Du könntest einiges an Abstand zwischen dich und ihn bringen. Das gibt dir eine Menge Zeit, um mehr über die Magie des Steines zu erfahren und dich besser gegen Marek zu schützen.“
Sie holte Luft, um etwas zu erwidern, doch Kaamo ließ sie nicht zu Wort kommen.
„Ich weiß, dass du ihn magst und ich verstehe wieso, aber du darfst nie vergessen, dass da eine sehr dunkle, sehr gefährliche, manchmal beinahe besessene Seite in ihm schlummert, der eine außergewöhnlich zerstörerische Kraft innewohnt. Du musst dich dagegen wappnen! Hörst du?! Du musst anfangen, deine eigene und die Magie des Steins zu erforschen und zu trainieren, damit du Marek und seinen inneren Dämonen bei eurer nächsten Begegnung auf Augenhöhe begegnen kannst. Denn ihr werdet euch wiederbegegnen, so viel ist sicher. Bis dahin musst du gelernt haben, dich selbst vor ihm zu schützen.“
Sie starrte Kaamo mit großen Augen an, blinzelte ein paar Mal und nickte dann etwas verzögert. „Ich… ich werde es versuchen“, stammelte sie, obwohl sie nicht genau wusste, was sie da versprach.
„Gut.“ Kaamo nickte. Er sah erleichtert aus. „Dann werde ich dir ein Pferd
Weitere Kostenlose Bücher