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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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grenzenlos. Erstaunlich.
     „Trachonien ist nicht mehr weit“, meinte Marek und ergriff wieder die Zügel seines Pferdes. „Wir sollten weitergehen, bis wir den Hal-he-Pass erreicht haben.“
    Jenna warf noch einmal einen letzten Blick auf die Drachen, die jetzt nur noch zwei kleine Punkte am Horizont waren, und nickte dann.
    „Gibt es Drachen nur in Trachonien?“ erkundigte sie sich, nachdem sie schon ein paar Schritte gegangen waren.
    „Nein“, antwortete Marek bereitwillig und lief nun rückwärts, um sie beim Reden ansehen zu können. „Drachen leben generell eher an den Felsenküsten oder auf den Dracheninseln im Westmeer. Dort brüten sie auch und ziehen ihre Jungen groß. Die größeren und schwereren Arten fliegen auch in den übrigen Jahreszeiten nicht sehr weit. Es sind die Kleineren, die manchmal sogar bis in die höheren Ebenen Allgrizias vordringen. Trachonien ist allerdings das einzige Land, in dem einige Arten auch in Küstenferne Nester und Höhlen haben.“
    Jenna sah ihn begeistert an. „Woher weißt du das alles?“
    Marek zuckte die Schultern und wich ihrem fragenden Blick aus, indem er hinauf in die schneebedeckten Spitzen der Berge sah. „Ich hab hier mal gelebt“, gab er zu, sah sie jedoch immer noch nicht an. „Als ich noch jünger war.“
    „Ganz allein?“ wollte sie wissen. Sie fand die Vorstellung erschreckend.
    Seine Augen fanden zurück zu ihren und auch wenn einer seiner Mundwinkel ein wenig in die Höhe zuckte, so blieb der Ausdruck in ihnen ernst und ein wenig… melancholisch?
    „Nicht ganz allein“, gab der Krieger zu. „Aber alles, was ich über Drachen weiß, habe ich allein herausgefunden. Wäre dumm, das nicht zu tun, wenn man längere Zeit hier verbringt, oder?“
    Ihr blieb nichts anderes übrig, als zu nicken und Marek wandte sich wieder um und setzte seinen Weg fort. Das konnte sie allerdings nicht davon abhalten, weitere Fragen zu stellen. Sie war so froh, dass er sich endlich wieder auf ein längeres Gespräch mit ihr einließ. „Bist du schon mal von einem Drachen angegriffen worden? Ich meine von so einem großen?“
    Marek warf ihr einen etwas konsternierten Blick über die Schulter zu. „Meinst du, dann würde ich noch leben?“
    Wahrscheinlich nicht – da hatte er natürlich recht.
    „Was fressen die denn normalerweise?“
    Mareks Mund verzog sich zu einem schelmischen Grinsen. „Am liebsten junge, saftige Menschenfrauen.“
    Sie verdrehte die Augen. „Na klar, sehr lustig.“
    Natürlich musste er jetzt erst recht lachen, um ihr vorzumachen, dass seine Scherze grundsätzlich lustig waren und leider – leider musste sie selbst schmunzeln.
    „Sie fressen hauptsächlich Fisch in großen Mengen und Meeressäuger“, fuhr der Krieger immer noch grinsend fort. „Gelegentlich nehmen sie aber auch Rinder, Pferde, Wild oder auch kleinere Artgenossen. Eigentlich alles, was sich bewegt und größer ist als ein Hund.“
    „Dann war das mit den Menschen dein Ernst?“ fragte Jenna entgeistert.
    „Nun ja…“ Er genoss sichtlich ihre Angst. „Es ist schon vorgekommen, dass der eine oder andere größere Drache einen Menschen angefallen und gefressen hat, allerdings ist das eher selten der Fall. Wir scheinen nicht besonders gut zu schmecken. In der Regel nehmen sie doch lieber etwas Größeres, Herzhafteres. Man sollte auf jeden Fall nicht zu dicht an sie herantreten oder sich gar mit ihnen anlegen, dann werden sie nämlich richtig garstig – oder besser mörderisch!“
    „Ich werd mich hüten!“ brachte Jenna im Brustton der Überzeugung hervor.
    Marek lachte erneut. Es war wieder dieses vermaledeite Lachen, warm und tief, das aus einem ihr unerfindlichen Grund immer mit dieser verdammten Gänsehaut auf ihren Armen einherging. Sie ärgerte sich furchtbar darüber, ließ es sich jedoch nicht anmerken. Irgendwann, wenn sie ihre Nerven wieder besser im Griff hatte und ihr Köper nicht mehr machte, was er wollte, würde das bestimmt wieder aufhören. Ganz bestimmt! Warum nur musste ein so furchtbarer Mensch wie Marek mit einer solchen Stimme ausgestattet sein? Das war wirklich nicht fair! Und warum nur konnte er nicht mehr in seiner ursprünglichen, kalten Art mit ihr reden? Jeder Funken Wärme mehr machte seine Stimme angenehmer, klangvoller, schöner. Er tat das bestimmt mit Absicht, um sie einzulullen, sie sich gefügig zu machen. Aber das würde ihm nicht gelingen. Niemals!
    „Wenn wir Glück haben, werden wir auf unserer Reise nicht allzu vielen

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