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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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hier geht?!“
    Widerwillig unterbrach Leon das Blickduell und wandte sich ihr wieder zu. „Alentara versucht angeblich schon seit Jahren, an Marek heranzukommen, um den Zwist zwischen ihnen zu… klären.“
    Er hob sofort beschwichtigend die Hände, als er bemerkte, wie seine Worte bei ihr ankamen. „Keine Sorge. Sie wird ihn nicht töten. Sie ist nicht so verrückt, sich mit Nadir anzulegen, aber vielleicht können wir sie dazu bewegen, ihn für eine ganze Weile wegzusperren. Sie soll sehr wütend auf ihn sein – und Nadir wird sie deswegen nicht gleich angreifen.“
    „Ihr habt nicht den Hauch einer Ahnung, in was ihr euch da einmischt!“ knurrte Marek bedrohlich und seine Augen schossen tödliche Blitze auf Leon ab, doch das störte Jenna im Moment wenig. Ihre Gedanken überschlugen sich und je mehr sie darüber nachdachte, desto besser gefiel ihr Leons Idee. Sie barg zwar ein gewisses Risiko, aber in ihrer augenblicklichen Lage gab es kaum einen Plan, der nicht riskant sein würde.
    „Das ist die dümmste Idee, die ein Mensch mir gegenüber je geäußert hat“, fuhr Marek erregt fort. „Und ich habe leider schon eine ganze Menge dummer Menschen kennen gelernt.“
    „Wie oft muss ich es noch sagen?“ fauchte Leon zurück. „Du hast hier gar nicht mitzureden. Und allein, dass du dich so aufregst, zeigt mir, dass die Idee alles andere als dumm ist. Hast du etwa Angst – hä?“
    „Leon“, mischte sich Jenna schnell wieder ein und schob sich rasch in sein Blickfeld. „Ich denke, wir sollten das zumindest probieren. Es könnte funktionieren.“
    „Das wird es nicht!“
    „Halt dein Maul, Marek!“
    Leon konzentrierte sich wieder auf Jenna und nickte. „Das wird es“, versprach er ihr, hob eine Hand an ihre Wange und strich sanft mit dem Daumen über ihre vom Feuer erhitzte Haut. Es war eine Geste der Versöhnung und brachte ein warmes Lächeln auf ihre Lippen. Ihre Hand fand rasch die seine und drückte sie sanft und irgendwie kehrte damit auch das Gefühl der Zuversicht und Hoffnung zurück in ihr Inneres. Wenn sie zusammenhielten, Seite an Seite versuchten das Beste aus ihrer misslichen Lage zu machen, dann war zwar nicht alles, aber so vieles möglich… so vieles.
    Sie durften sich nur nicht wieder entzweien lassen, nicht von Marek und nicht von allen anderen Gefahren und Versuchungen, die hier in Falaysia noch auf sie lauerten. Und eines Tages würde alles wieder gut werden…
     
     
     
     
     
     

R isiken

     
    D ie wackelige Holztür des Ladens knarrte laut, als Leon sie öffnete und jagte ihm einen unangenehmen Schauer den Rücken hinunter, nicht nur weil das Geräusch in seinen empfindlichen Ohren schmerzte, sondern auch weil es viel zu schnell die Aufmerksamkeit auf die eintretende Person zog – in diesem Fall ihn.
    „Ich bin sofort da!“ hörte er eine weibliche Stimme rufen, als er nach einem kurzen Moment des Zögerns vorsichtig in den Raum trat. Seine Augen gewöhnten sich schnell an das Halbdunkel und bald hatte er auch schon die Person ausgemacht, der die Stimme gehörte. Es war eine Frau mittleren Alters, kräftig und Besitzerin eines Busens, der das Korsett, das sie trug, fast zu sprengen drohte. Sie kam gerade aus dem kleinen Nebenraum des Ladens und ging langsam auf ihren Kunden zu, dabei ihr etwas in Unordnung geratenes Haar etwas verlegen hochsteckend und immer wieder einen verunsicherten Blick auf die Tür zum Hinterstübchen werfend.
    Leon konnte sich schon denken, womit diese Frau eben noch beschäftigt gewesen war. Nur das verräterische Knarren der Ladentür hatte ihr verraten, dass sie nicht mehr allein war – mit wem auch immer sie sich gerade vergnügte. Wäre Leon nicht so angespannt gewesen, hätte er sich ein Grinsen bestimmt nicht verkneifen können. Doch ihm war zurzeit einfach nicht zum Lachen zumute.
    „Ich brauche Lebensmittel“, erklärte er knapp sein Anliegen. „Für eine Reise von ungefähr fünf Tagen.“
    „Brot und Dörrfleisch?“
    Leon nickte. „Und drei Wasserschläuche.“
    „Das wird ein paar Minuten dauern“, sagte die Frau und verschwand wieder im Hinterstübchen.
    „Hoffentlich wirklich nur ein paar Minuten“, murmelte er und beschloss sich in der Zwischenzeit ein wenig im Raum umzusehen. Vielleicht fielen ihm ja dabei noch ein paar Dinge ein, die er noch dringend mitnehmen musste.
    Der Laden hatte allerlei Sachen zu bieten. In einer Ecke hatte man Säcke mit Korn aufgestapelt und in einer anderen Räucherwurst und Fleisch an

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