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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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„Senke demütig den Kopf und lauf einfach weiter! Du bringst uns sonst beide in große Schwierigkeiten! Bitte, Jenna!“
    Die Furcht in Gideons Stimme ließ sie seiner Bitte sofort nachkommen, auch wenn ein gefährliches Gefühl der ängstlichen Neugierde sie gepackt hatte.
    Es dauerte nicht lange, bis der Trupp der Reiter sie erreicht hatte und an ihnen vorbeizog. Jenna starrte verbissen den aufgewühlten, stoppeligen Boden an, über den sie stolperte, doch sie konnte nicht ihre anderen Sinne verschließen, die sich sofort auf die vermeintliche Gefahr ausrichteten. Sie hörte das Schnaufen und Schnauben der Pferde, dass Quietschen von Leder, das Klirren von Metall. Sie fühlte die Wärme, die von den Pferden ausging, roch den Schweiß von Tier und Mensch und irgendwie… irgendwie konnte sie nach einer Weile nicht mehr an sich halten und hob doch ganz zaghaft den Blick.
    Für einen Augenblick stockte ihr der Atem und ihr Puls beschleunigte sich ein weiteres Mal. Die Männer, die an ihnen vorbei ritten, sahen wirklich zum Fürchten aus. Bis auf die leichten Rüstungen, bestehend aus ledernen Schutzpanzern und Kettenhemden, die sie trugen, waren sie sonst nur spärlich bekleidet. Überall lugte braune Haut hervor, die oftmals reichlich behaart war. Stattdessen waren sie bis an die Zähne bewaffnet. Jenna hatte gar nicht gewusst, wie viele verschiedene Arten von tödlichen Waffen es gab und das schnürte ihr die Kehle zu.
    Die Krieger trugen fast alle halblanges bis langes zottiges Haar, das ungestüm im Wind wehte, und verfilzte Bärte. Sie erinnerten Jenna sehr stark an Wikinger. Sie hatte zwar noch nie einen real gesehen – wie auch? –, aber so hatte sie sich die immer vorgestellt, nur dass diese Männer hier noch ein wenig wilder und blutrünstiger wirkten. Einige von ihnen hatten ziemlich vernarbte Gesichter, Überbleibsel vergangener Kämpfe, und wenn sie sich nicht täuschte, gab es auch frische Blutspuren auf ihrer Haut und den Rüstungen. In ihren Blicken lag etwas beängstigendes Kaltes, Unheil verkündendes, das Jenna einen Schauer nach dem anderen den Rücken hinunter jagte, auch wenn sie sie gar nicht ansahen, sie nicht einmal zu bemerken schienen.
    Das dachte sie jedenfalls, bis sie ein wenig zu vorwitzig den Kopf hob und in das kälteste Paar Augen blickte, das sie jemals gesehen hatte. Blaues Eis und ein Blick, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Jenna wollte den Blick senken, schnell wegsehen, doch sie konnte es nicht, wurde von diesen Augen festgehalten, die versuchten auf den Grund ihrer Seele zu blicken. So fühlte es sich jedenfalls für sie an.
    Der dunkle Krieger, der auf seinem nun auf der Stelle tänzelnden Pferd hoch über ihr türmte, machte keine Anstalten mit seiner Truppe weiter zu reiten. Stattdessen hielt er das unruhige Tier fest, zog die Brauen zusammen und musterte sie mit einer Intensität, die kaum zu ertragen war.
    Jenna bewegte sich nicht mehr. Sie war völlig erstarrt wie eine Maus vor einer Schlange und sie fühlte genau, dass sie in einer ähnlich bedenklichen Situation war. Diesem Mann drang aus jeder Pore seines Körpers, dass er gefährlich war. Ein wildes, gereiztes Tier, dem danach war zu töten – obwohl es das heute schon einmal getan hatte. Das verrieten ihr die getrockneten Blutspritzer in seinem von einem ungepflegten Bart zugewuchertem Gesicht, das teilweise von Blut verklebte, dunkle Haar und das bedrohliche Lodern in seinen hellen Augen. Er wollte es wieder tun, brauchte nur einen kleinen Anlass dazu…
    Für ein paar Herzschläge glaubte Jenna ihr letztes Stündlein hätte geschlagen – einfach nur, weil sie es gewagt hatte, diesen Mann anzusehen – doch dann verzogen sich seine Lippen zu einem verächtlichen Lächeln und er riss sein Pferd herum und ließ es aus dem Stand in den Galopp springen, jagte zurück in die Mitte seiner Kameraden.
    Jenna ließ den Atem heraus, den sie unbemerkt angehalten hatte, und schloss kurz die Augen. Dann wandte sie sich zu Gideon um, der sie mit blassem Gesicht und kopfschüttelnd erneut am Arm packte und vorwärts zog.
    „Chevax perbetir savan nagi“, vernahm sie auf einmal eine helle Männerstimme neben sich und hob erneut ungewollt den Blick. Natürlich war es ein weiterer der grimmigen Krieger, kleiner als der Mann mit den Eisaugen, aber nicht weniger bedrohlich. Er schien verärgert und spuckte ihr im nächsten Augenblick vor die Füße.
    Jenna zuckte zurück und hob abwehrend die Hände. Sie hatte

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