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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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schütteln.
    „Wieso solltest du dann die Kräfte des Steins nutzen können? Und wenn auch normale Menschen diese Kräfte nutzen könnten, warum hat Marek sie dann nicht genutzt, warum wurde er nicht von dem Stein beschützt? Dann hättest du ihm das Amulett erst gar nicht entwenden können.“
    Hm, das war wahr. Was gab es dann noch für Erklärungen?
    „Vielleicht beschützt er nur die… guten Menschen“, schlug sie vor und verwarf den Gedanken im selben Moment wieder. Wer konnte schon beurteilen, welche Menschen gut und welche böse waren? Sie jedenfalls nicht und erst recht nicht so ein tumber, lebloser Stein. Aber Tatsache war, dass er auf sie reagiert hatte. Das hatte sie gespürt und sogar gesehen.
     „Das glaube ich nicht“, erwiderte Leon. „Ich hab doch selbst so einen Stein besessen und bin trotzdem bei Kämpfen verletzt worden. Und sieh mal, er reagiert auf mich überhaupt nicht…“
    Er berührte den Stein, dessen Inneres völlig regungslos blieb.
    „Vielleicht passiert das nur, wenn du dich bedroht fühlst… oder jemand dir den Stein gewaltsam wegnehmen will“, gab sie ein wenig trotzig zurück, obwohl sie selbst gar nicht an diese Theorie glaubte.
    „Dann versuch ihn mir doch wegzureißen“, forderte er sie auf und band sich den Stein um den Hals. „Wenn du wirklich Recht hast, dürfte dir das nicht gelingen. Oder hältst du mich für eine bösen Menschen?“
    „Nein, aber…“ Sie verstummte. Wieso sollte sie es nicht versuchen? Mehr als ein Reinfall konnte es nicht werden. Sie ritt näher an ihren Freund heran und hob die Hand. Doch dann hielt sie wieder inne. Sie dachte an Mareks schmerzlich verzogenes Gesicht. Wenn sie nun Recht hatte, konnte das eine ziemlich unangenehme Erfahrung für sie werden. Doch hatte sie eine andere Wahl? Sie mussten schließlich herausfinden, was mit diesem Stein los war.
    Sie holte tief Luft und griff beherzt zu. Da war wieder dieses Kribbeln, das durch ihre Hand zog, hinauf in ihren Arm wanderte und schließlich in ihrem Herzen versank. Sonst geschah nichts. Als sie den Stein losließ, leuchtete er in einem warmen Rot und wurde dann wieder dunkler. Auch Leon hatte diese kleine Veränderung bemerkt und seine Augen waren ganz groß geworden.
    „Fass ihn noch einmal an!“ forderte er sie etwas atemlos auf.
    Jenna befolgte seine Anweisung mit sehr viel schneller klopfendem Herzen. Wieder fühlte sie dieses Kribbeln und wieder veränderte der Stein seine Farbe, leuchtete unter ihrer Berührung auf. Nun versuchte es auch Leon. Doch als er den Stein berührte, geschah nichts.
    „Merkwürdig“, murmelte er. „Sehr merkwürdig. Und du bist sicher, dass du keine magischen Fähigkeiten hast?“
    Schwang da wieder so etwas wie Misstrauen in seiner Stimme mit? Bitte nicht!
     „Ganz sicher“, sagte sie fest. Melina hatte vielleicht magische Kräfte, aber sie doch nicht!
    „Immerhin ist deine Tante eine Hexe“, warf er ein.
    „Sie ist keine Hexe“, gab Jenna verärgert zurück. „Sie… sie… ich hab keine Ahnung, was sie ist. Aber sie ist keine Hexe! Und außerdem sind wir nur sehr entfernt miteinander verwandt.“ Das war zwar eine Lüge, aber Leon ließ ihr keine andere Wahl.
    „Na ja, vielleicht reicht das schon“, sagte er und studierte dabei eingehend ihr Gesicht. „Bist du sicher, dass du es Demeon zu verdanken hast, dass du hier bist?“
    Sie schnappte entrüstet nach Luft. „Was willst du damit andeuten?“ brachte sie nur mühsam beherrscht hervor.
    „Dass sie dich vielleicht selbst hierher gebracht hat“, sagte er gerade heraus. „Mit ein wenig Zauberkraft kann man hier sehr viel mehr bewirken als ein normaler Mensch.“
    „Ich kann nicht zaubern!!“ rief sie wütend. „Außerdem würde meine Tante mir das niemals antun!"
    „Wieso? Mir hat sie es doch auch angetan“, gab er giftig zurück und ließ den Stein wieder unter seinem Hemd verschwinden. Sie hatte also Recht gehabt. Er vertraute ihr schon wieder nicht mehr – und das nur wegen der Reaktion dieses verfluchten Steines. Wundervoll!
    „Das glaube ich nicht“, erwiderte sie genauso zickig wie er. „Das würde sie nie tun. Jedenfalls nicht freiwillig!“
      „Oh, doch. Das hat sie. Wäre sie nicht gewesen, hätte ich einen guten Schulabschluss gemacht, Physik studiert und würde jetzt eine Menge Geld machen. Aber stattdessen sitze ich hier, werde von einem wahnsinnigen Mörder verfolgt und diskutiere mit der Nichte einer Hexe über die magischen Kräfte eines Steins

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