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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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bestimmt keinen Ärger.
    „Du bist ein ganz schön vorlauter Bengel“, brummte die Kriegerin. Es schien ihr richtig Spaß zu machen, andere Menschen zu ängstigen. „Wenn ich Zeit dafür hätte, würde ich dich ein wenig mehr Respekt vor den Kriegern Alentaras lehren!“
    „Das ist bestimmt nicht nötig“, sagte Jenna schnell. „Ich werde mich nie wieder so schlecht benehmen…“
    „Ich sagte doch, ich hab keine Zeit!“ fuhr die Frau sie an. „Sollten wir uns noch einmal treffen, solltest du dich vorsehen. Das nächste Mal bin ich nicht mehr so freundlich!“
    Sie riss ihr Pferd herum und rammte ihm die Hacken in den Bauch, so dass es einen Satz nach vorn machte, um dann weiter die Straße hinunter zu preschen. Es dauerte nicht lange, bis die Kriegerin außer Sichtweite war.
      Jenna schüttelte fassungslos den Kopf. Es war doch ganz egal, ob es Männer oder Frauen waren, die Krieger in Falaysia waren einfach eine scheußliche Art von Menschen.
    „Alles Durchgeknallte“, brummte Jenna und setzte ihren Spaziergang fort. Sie wollte sich doch von so einer nicht den Abend vermiesen lassen. Aber sie war jetzt wachsamer. Es war besser ihre Augen auf ihre reale Umgebung zur richten, als sich von irgendwelchen Hirngespinsten ablenken zu lassen und dann versehentlich in wirkliche Gefahr zu geraten.
    Die Straße endete nach einer Weile an einer Kreuzung und sie blieb für einen Augenblick etwas unentschieden stehen. Wenn sie immer wieder nach rechts abbog, würde sie nach einer Weile wieder beim Wirtshaus ankommen, was gewiss die vernünftigere Entscheidung war, bedachte man, dass sie schon auf den ersten Metern ihres Spaziergangs in Schwierigkeiten geraten war. Doch irgendetwas in ihr, ein seltsamer Instinkt, hatte sich schon längst für den Weg nach links entschieden, sagte ihr, dass sie unbedingt dort langgehen musste.
    Jenna hörte nicht besonders oft auf ihr Bauchgefühl, obwohl dieses meist sehr drängend war, doch dieses Mal entschied sie sich gegen ihren Verstand, der weiter darauf drängte, umzudrehen und im Wirtshaus auf Leon zu warten. Wenn sie mal auf ihr Bauchgefühl gehört hatte, war es fast nie die falsche Entscheidung gewesen und oftmals hatte sie sich, wenn sie ihrem Kopf gefolgt war, im Nachhinein gewünscht, doch eher ihrem Bauch nachgegeben zu haben. Also ging sie dieses Mal ihrem Gefühl nach, das bei jedem Schritt, den sie tat, stärker zu werden schien. Es war schon merkwürdig. Derart intensiv war es noch nie gewesen. Es war so anders als sonst, so als würde es gar nicht aus ihrem eigenen Inneren heraus kommen, sondern einem stummen Ruf folgen, der irgendwoher kam. Nein, nicht irgendwoher, sondern von dem kleinen Fachwerkhaus an der nächsten Ecke. Dorthin musste sie gehen. Unbedingt! In der untersten Etage brannte noch ein Licht und schon von weitem konnte sie hinter einem der Fenster die Umrisse zweier Gestalten ausmachen, die an einem Tisch saßen.
    Jenna beschleunigte ihre Schritte. Jetzt trieb sie nicht nur dieses seltsame Gefühl voran, sondern auch ihre schreckliche Neugierde. Sie schlich sich an das große Fenster heran, das glücklicherweise etwas geöffnet war, drückte sich an die Mauer und spähte vorsichtig von der Seite hinein. Sie war nicht allzu überrascht, als sie feststellen musste, dass einer der Männer Leon war. Hier steckte der Kerl also. Von wegen Besorgungen für ihr Flucht machen…
    Sein Gesprächspartner war ein sympathisch wirkender, bärtiger Mann, mit breiten Schultern und einem runden Bauch, der garantiert nicht nur durch gutes Essen entstanden war.
    „Und du weißt nicht, wo der Junge hingezogen ist?“ fragte Leon gerade. „Ich hab dich doch gebeten, dich um ihn zu kümmern.“
    „Das hab ich auch getan“, entgegnete der Mann. „Aber ich hatte nicht die Zeit, um täglich zu ihnen raus zu reiten. Das Dorf liegt nicht allzu nahe bei Vaylacia. Und als ich das letzte Mal dort hin geritten bin, waren sie schon fort. Einige sagen, sie sind freiwillig gegangen, andere sagen, man habe sie vertrieben.“
    „Aber warum?“ Leon war sichtlich erstaunt.
    „Sie hatten Schwierigkeiten. Na ja, was heißt Schwierigkeiten. Die Krieger Alentaras statteten seiner Familie eines Tages einen Besuch ab.“
    Schon wieder dieser Name. Wer war diese Person? Eine Königin?
    „Alentara?“ fragte Leon verwirrt. „Was suchen denn ihre Krieger so weit außerhalb ihres Reiches?“
    „Ich hab keine Ahnung“, gab der Bärtige mit einem Schulterzucken zu. „Derzeit gehen

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