Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)
können, dann schien er die Frage begriffen zu haben. „Du willst also ernsthaft ins Drachenland?“
„D... Drachenland?“ Jenna blinzelte perplex. „Es… es gibt keine Drachen.“ Sie sah ihren Freund an, versuchte ruhig zu bleiben, die Angst wegzustoßen, die dieses Wort sofort in ihr wachgerufen hatte. „Das hast du doch gesagt, Leon!“
„Ich?“ Leon sah sie erstaunt an. „Bestimmt nicht.“
„Doch“, widersprach Jenna ihm rasch, so als könne sie damit verhindern, dass seine Worte zur Wahrheit wurden. „Im Wald… als wir diese Elfenwesen gesehen haben. Du hast gesagt, wir müssten eine Pause machen, sonst würde ich nachher noch Drachen sehen.“
Leon zog etwas verwirrt seine Brauen zusammen. „Ja, aber das heißt doch nicht, dass es keine gibt.“
Jenna schloss kurz die Augen und atmete tief ein und aus. Nicht aufregen. Nur nicht aufregen. Das hilft dir nicht weiter und wird nichts an den Tatsachen ändern. Du musst dich damit abfinden, dass es nun auch noch solche Urzeitwesen in dieser Welt gibt. Kein Grund durchzudrehen.
„Gut. Also gibt es hier Drachen. Schön. Und bestimmt sind sie auch noch gefährlich.“ Eigentlich war das keine Frage, dennoch nickte Leon. Was hatte sie auch anderes erwartet?
„Wenn wir ihnen aus dem Weg gehen, wird uns nichts passieren“, setzte er hinzu, wahrscheinlich in der Hoffnung, sie damit trösten zu können – was für ein Witz!
„Sagtest du nicht gerade, dass wir ins Drachenland reisen werden?“ fragte sie ihn in einem übertrieben liebreizenden Tonfall und schenkte ihm das dazu passende Lächeln. „Wie wollen wir ihnen dann aus dem Weg gehen?“
„Das Land heißt zwar so, aber die Drachen befinden sich nur in bestimmten Gebieten Trachoniens“, wandte Leon rasch ein. „Und außerdem schmecken wir ihnen nicht. Menschen wurden bisher immer nur angegriffen, wenn sie zu nahe an deren Brutplätze gekommen sind oder sie sich auf eine andere Weise von ihnen bedroht oder gestört gefühlt haben.“
Jenna sagte nichts mehr dazu, schüttelte nur ungläubig den Kopf. Alles in ihr sträubte sich dagegen, auch nur einen Fuß in ein von Drachen verseuchtes Land zu setzen. Doch Leon schien es mit diesem verrückten Vorhaben ernst zu sein, denn er wandte sich schon wieder an Cevon.
„Also, was meinst du, wie lange wir brauchen werden?“
„Das kommt ganz darauf an, was für einen Weg ihr wählt“, antwortete der Mann. „Wenn ihr den kurzen wählt, sechs bis sieben Tage, für den langen mehr als eine Woche.“
„Ich denke, wir werden den langen nehmen müssen“, überlegte Leon.
„Bist du sicher?“
„In Kasrak wimmelt es nur so von Bakitarern“, meinte Leon. „Höchstwahrscheinlich werden sie sogar die Schiffe kontrollieren, die nach Trachonien auslaufen. Du weißt doch, das Nadir gegenwärtig auch ein paar Probleme mit Alentara hat.“
Cevon nickte. „Es wundert mich ohnehin, dass er sie noch nicht vernichtet hat.“
Leon bewegte abwägend den Kopf hin und her. „Bisher hat sie sich aus den Kriegen mit den Bakitarern immer herausgehalten. Es heißt sogar, dass sie eine Zeit lang eine gewisse, freundschaftliche Beziehung mit Nadir gepflegt hat. Bisher sind sie nie so wirklich aneinander geraten.“
„Bis auf diese eine Geschichte mit Marek“, wandte Cevon mit einem kleinen Grinsen ein.
„Ja, aber das sind nur Gerüchte“, gab Leon ebenfalls grinsend zurück und brachte Jenna dazu, fragend die Stirn zu runzeln. Doch er reagierte nicht auf sie.
„Wie dem auch sei – den Weg über Kasrak können wir nicht nehmen. Ich denke, wir müssen uns generell von allen Grenzstädten zu Trachonien fernhalten, die in Bakitarer-Hand sind.“
„Und ihr solltet auch vorsichtig sein, was Alentaras Truppen und Spione angeht“, warnte Cevon. „Schließlich hat auch sie ein Interesse an dir.“
Leon nickte nur halbherzig. „Ich glaube nicht, dass sie genau weiß, wen sie sucht.“
„Da solltest du dir nicht so sicher sein. Sie soll einen ziemlich gutes Spionagenetz haben.“
Leon winkte ab. „ Sie ist es nicht, vor der ich mich fürchte. Auf jeden Fall gibt es für uns nur einen Weg nach Trachonien.“
Cevon verzog sein Gesicht und Jenna konnte nicht mehr an sich halten. Das mulmige Gefühl in ihrem Bauch war zu stark geworden.
„Was ist so schlecht an diesem Weg?“ fragte sie besorgt.
„Er ist… ähm… nicht gerade ungefährlich“, stammelte Cevon.
Sie schluckte. „Was heißt nicht ungefährlich?“
„Na ja…“ Er sah unsicher
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