Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
Vom Netzwerk:
mal wieder einen der Hasen erlegt, die anscheinend auch in diesem Tal zuhause waren), zumindest nicht anmerken lassen. Er hatte einen eher entspannten Eindruck gemacht und ungewohnt viel gute Laune versprüht. Es schien fast so, als hätte das Tal den netten Kerl in ihm, den er sonst so beharrlich verleugnete, wieder zum Leben erweckt; einen Menschen, mit dem man gern seine Zeit verbrachte. Leider. Denn Jenna vergaß darüber immer wieder, dass sie eigentlich noch wütend auf ihn sein musste, ihm nie wieder hatte vertrauen wollen. Dass sie sich jemals wieder wohl mit ihm fühlen würde, hätte sie vor weniger als vierundzwanzig Stunden sicherlich nicht für möglich gehalten und schon gar nicht gewollt. So war es ihr sehr schwer gefallen, an ihrem alten Plan, nach dem Stein zu suchen, wenn Marek abgelenkt war oder gar schlief, festzuhalten. Am späten Abend hatte sie ihn schließlich völlig verworfen. Sie war einfach zu müde gewesen.
    Ihr einziges Problem in der Nacht hatte sich darin geäußert, dass sie erneut einen ziemlich intensiven erotischen Traum von Marek gehabt hatte und mit der großen Sorge, verräterisch gestöhnt oder gar seinen Namen ausgestoßen zu haben, aufgewacht war. Zu ihrer großen Erleichterung hatte sie sich umsonst gesorgt. Das zweite Bett war leer und er selbst noch nicht einmal in der Höhle gewesen, als sie sich etwas atemlos aufgesetzt und mit den schlimmsten Befürchtungen umgesehen hatte. Da man sich um einen erfahrenen Krieger wie ihn allerdings keine Sorgen machen musste, hatte sie sich auf die Seite gedreht und war rasch wieder eingeschlafen – ohne weitere verbotene Träume zu produzieren.
    Nun, bei ihrem erneuten Erwachen am frühen Morgen, näherte sich Jennas ohnehin schon gute Laune einem neuen Höhepunkt, als ihr Blick durch den Raum flog und an dem Tisch in der Mitte der Höhle hängenblieb. Marek war zwar wieder nicht da, doch hatte er bereits dafür gesorgt, dass ein sehr gesundes Frühstück für sie beide bereitstand:  Auf dem Tisch lagen die verschiedensten Früchte, einige ihr vertraute, wie Bananen und Äpfel, aber auch einige, die sie noch nie in ihrem Leben zuvor zu Gesicht bekommen hatte. Dies hielt sie jedoch nicht davon ab, sich gleich darüber herzumachen, ohne erst darauf zu warten, dass Marek endlich wieder auftauchte und sie gemeinsam essen konnten. Sie war zu ausgehungert, um sich zu gedulden, und so etwas Wundervolles wie Früchte hatte sie schon so lange nicht mehr zu sich genommen. Das letzte Mal in Alentaras Schloss – aber das war ja schon Jahre her ... ungefähr ...
    Nach einer guten halben Stunde ertönten Geräusche von außerhalb der Höhle, die man nur kletternd erreichen konnte, und nur wenig später hob sich Mareks Gestalt gegen das Licht der Sonne ab.
    „Bist du also endlich wach“, stellte er fröhlich fest, kam zu ihr hinüber und legte zwei prall gefüllte Wasserschläuche neben dem Obst auf den Tisch, bevor er sich auf dem anderen Stuhl niederließ und eine der Früchte nahm, die aussahen wie eine Mischung aus Mandarine und Mango und auch ungefähr so schmeckten.
    Sie nickte nur, da ihr Mund zu voll war, wies auf das Obst und hob einen Daumen.
    „Das heißt wohl, dass es dir schmeckt“, lachte Marek. Da waren sie wieder – diese hinreißenden Fältchen um seine Augen herum. Warum nur musste ausgerechnet er einer dieser Männer sein, die noch attraktiver wurden, wenn sie lachten? Und warum, verdammt noch mal, konnte sie sich nicht davon abhalten, so etwas zu empfinden oder zu denken?
    „Stärk dich nur ordentlich, wir müssen nachher einen ganz schönen Aufstieg hinter uns bringen“, setzte er hinzu.
    Jenna blieb der letzte Bissen ihrer leckeren Frucht fast im Hals stecken. Sie hustete kurz, schlug sich auf die Brust und schluckte dann das ziemlich große Stück endlich hinunter. „Aufstieg?“ krächzte sie.
    „Es gibt schräg über dem Wasserfall noch eine weitere Höhle“, erklärte Marek bereitwillig. „Sie ist nicht so leicht zu erreichen wie diese hier, aber ich muss dorthin.“
    „Na, dann viel Spaß!“ sagte Jenna und tätschelte kurz, in dieser kumpelhaften tröstenden Geste, die Männer oft untereinander austauschten, seinen Oberarm. Der fühlte sich unglücklicherweise immer noch so gut an wie am gestrigen Tag.
    „Du wirst mich begleiten“, erwiderte Marek schmunzelnd.
    Sie schüttelte sofort den Kopf. „Klettern ist so gar nicht mein Ding“, erklärte sie. „Das hab ich als Kind gern gemacht, aber inzwischen

Weitere Kostenlose Bücher