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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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Ihre Schritte entfernten sich und ein Stück weiter weg fand bald schon eine freudige Begrüßung statt.
    Leon begann sich zu bewegen, versuchte die Decke abzuschütteln. Doch dieses Mal hatten die beiden ihm die Hände auf den Rücken gebunden und diese auch noch irgendwie mit seinen Fußfesseln verbunden, sodass er nicht gerade sehr viel Bewegungsspielraum hatte. Nach einem kurzen Moment des erfolglosen Kampfes mit der Decke, blieb Leon schließlich erschöpft liegen. Es machte keinen Sinn sich zu verausgaben, schon gar nicht, wenn man dadurch auch noch Kopfschmerzen bekam, die einem das Gefühl gaben, als würde einem jede Sekunde die Schädeldecke zerspringen. Besser war es abzuwarten, was als nächstes geschah. Vielleicht war ja der Neuankömmling ein wenig gescheiter als seine beiden Freunde.
    Er konnte hören, wie sie wieder näher kamen. Uryo berichtete gerade von ihrer ‚genialen‘ Vorgehensweise, wurde jedoch sogleich unterbrochen.
    „Wie könnt ihr sicher sein, dass er ein Spion ist?“ Die Stimme war Leon seltsam vertraut. Er konnte sie nur nicht sofort zuordnen, zu lang war es her, dass er sie zuletzt vernommen hatte.
    „Er sah ganz danach aus“, antwortete Wes sofort.
    „Und er hat sich komisch verhalten, Fragen bezüglich der Angriffe König Renons gestellt“, fügte Uryo hinzu.
    „Das ist alles?!“ Der andere Mann schien empört.
    „Wir wollten ihn ja verhören, aber Uryo hat immer gleich so dolle zugeschlagen, dass der Kerl für ziemlich lange Zeit weggetreten ist“, verteidigte sich Wes und zog damit den Unmut seines Freundes auf sich.
    „Wenn du Idiot allein mit ihm gewesen wärst, wäre er dir doch längst entwischt!“ knurrte er. „Du kannst ja noch nicht einmal ordentliche Knoten machen!“
    „Kann ich wohl!“
    „Ach ja?!“
    „Der ist ein Spion! Der kriegt jede Fessel auf! Hast du ja gesehen!“
    „Ruhe jetzt!“ brüllte der Dritte im Bunde und machte dem nervigen Gezeter endlich ein Ende. „Hat denn jemand mal nachgesehen, ob er überhaupt noch lebt?“
    Stille. Dann ertönte ein genervtes Stöhnen. Schritte näherten sich und Leon spannte sich an. Entweder wurde er jetzt aus seiner elendigen Lage befreit oder alles wurde noch viel schlimmer. Die Decke wurde zurückgeschlagen und Leon starrte in ein Gesicht, das ihm ungemein vertraut war. Foralt, einstiger Hauptmann der persönlichen Leibwache König Renons und ein guter Freund, dessen Augen sich nun vor Staunen weiteten.
    „Leon?“ stieß er ungläubig aus.
    ‚Gott sei Dank!‘ wollte Leon sagen. Zu hören war allerdings nur ein „Mpf mpf mpf“. Er hatte durch die Überraschung ganz vergessen, dass er geknebelt war.
    „Du … du kennst ihn?“ fragte Wes verblüfft.
    Foralt schloss kurz seine Augen und atmete tief ein. „Macht den Mann sofort los!“ brachte er leise, aber in einem solch bedrohlichen Ton heraus, dass Wes sich seinem Befehl augenblicklich fügte.
    Im Nu war der Knebel aus Leons Mund verschwunden und er konnte endlich mit seinem alten Freund reden.
    „Dem Himmel sei Dank!“ stieß er krächzend aus, da auch seine Stimmbänder etwas eingeschlafen waren. „Noch ein wenig länger und mir wären die Glieder abgestorben.“
    Das war keine Untertreibung. Als auch die Fesseln fielen, floss das Blut mit solcher Macht zurück in seine Glieder, dass der Schmerz fast unerträglich war. Leon biss die Zähne zusammen, setzte sich auf und bewegte Arme und Beine, begann seine Waden und Füße zu massieren.
    „Wie seid ihr nur auf die Idee gekommen, dass Leon ein Spion des Feindes ist?“ fuhr Foralt die beiden Trottel an, die derweil einen ziemlich beschämten Eindruck machten. „Er war selbst einst Soldat des Heeres von Renon und hat damals wahre Heldentaten vollbracht!“
    „Das … das konnten wir ja nicht wissen“, stotterte Wes. „Er hat so seltsame Fragen gestellt und er war ein Fremder …“
    Foralt schüttelte fassungslos den Kopf und trat näher an den Karren heran, um Leon hinunter zu helfen. Leon hatte die Hilfe auch bitter nötig, denn seine Muskeln waren immer noch völlig verkrampft, sein ganzer Körper steif und ungelenk.
    „Es tut mir außerordentlich leid, dass wir einander nach so vielen Jahren auf diese Weise wiedersehen“, entschuldigte sich Foralt. „Ich  muss dennoch gestehen, dass ich mich freue.“
    Sein alter Freund lächelte ihn warm an und auch Leons Mundwinkel bewegten sich automatisch nach oben.
    „Das tu ich auch“, erwiderte er und dann erst wagte es Foralt, ihn kurz in

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