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Falken: Roman (German Edition)

Falken: Roman (German Edition)

Titel: Falken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Mantel
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pflücken.«
    Henry sieht ihn an, milde, bittend, aus dem Winkel seiner blauen Augen: Gib mir einen glücklichen Sommer. Er sagt: »Ich kann nicht weiter so leben, wie ich gelebt habe, Cromwell.«
    Er ist hier, um Anweisungen entgegenzunehmen. Hole mir Jane: die so liebe Jane, die wie süße Butter seufzt. Befreie mich von der Bitternis, der Galle.
    »Ich glaube, ich reite nach Hause«, sagt er. »Wenn Sie erlauben. Es gibt viel zu tun, wenn ich diese Geschichte in Gang setzen soll, und ich habe das Gefühl …« Sein Englisch verlässt ihn. Das passiert ihm manchmal. »Un peu …« Aber sein Französisch verlässt ihn ebenfalls.
    »Aber Sie sind doch nicht krank? Kommen Sie bald wieder her?«
    »Ich will die Kirchenrechtler konsultieren«, sagt er. »Das kann ein paar Tage dauern, Sie wissen, wie sie sind. Ich werde versuchen, die Sache zu beschleunigen. Ich spreche mit dem Erzbischof.«
    »Und vielleicht mit Harry Percy«, sagt Henry. »Sie wissen, wie sie … die Verlobung, was immer, das Verhältnis zwischen ihnen … nun, ich denke, sie waren so gut wie verheiratet, oder etwa nicht? Und wenn das nicht funktioniert …« Er reibt sich den Bart. »Sie wissen, dass ich, bevor ich mit der Königin zusammenkam, dass ich da gelegentlich mit ihrer Schwester … ihrer Schwester Mary, was …«
    »O ja, Sir. Ich erinnere mich an Mary Boleyn.«
    »… es wird so gesehen werden, dass ich, nachdem ich mit einer so nahen Verwandten von Anne verbunden war, dass ich sie da nicht rechtsgültig heiraten konnte … obwohl, das werden Sie nur benutzen, wenn es sein muss, ich will keine unnötigen …«
    Er nickt. Du willst nicht, dass dich die Geschichte zum Lügner macht. Öffentlich, vor deinen Höflingen, musste ich erklären, dass du nie etwas mit Mary Boleyn zu tun hattest, während du dabeisaßest und nicktest. Du hast alle Hindernisse aus dem Weg geräumt: Mary Boleyn, Harry Percy, zur Seite gewischt hast du sie. Doch jetzt haben sich die Anforderungen geändert und mit ihnen die Tatsachen.
    »So leben Sie denn wohl«, sagt Henry. »Und seien Sie verschwiegen. Ich vertraue auf Ihre Diskretion und Ihr Geschick.«
    Wie notwendig, aber auch wie traurig, Henry sich entschuldigen zu hören. Er hat einen widernatürlichen Respekt für Norfolk mit seinem »Alles in Ordnung, Junge?« entwickelt.
    In einem der Vorzimmer wartet Mr   Wriothesley auf ihn. »Haben Sie Anweisungen, Sir?«
    »Nun, ein paar Hinweise.«
    »Wissen Sie, wann sie Form annehmen könnten?«
    Er lächelt. Nennt-Mich sagt: »Ich höre, dass der König im Rat gesagt hat, er will versuchen, Lady Mary mit einem Untertan zu verheiraten.«
    Das war doch nicht das Ergebnis der Besprechung? Schon fühlt er sich wieder wie er selbst – hört sich lachen und sagen: »Um Himmels willen, Nennt-Mich. Wer hat denn das gesagt? Manchmal«, sagt er, »denke ich, es würde viel Zeit und Mühe sparen, wenn alle interessierten Parteien an den Ratssitzungen teilnähmen, einschließlich der ausländischen Botschafter. Worüber da gesprochen wird, dringt sowieso nach außen, und um Missverständnissen und Missdeutungen vorzubeugen, wäre es besser, wenn es alle gleich aus erster Hand hörten.«
    »Liege ich also falsch?«, fragt Wriothesley. »Weil ich dachte, sie mit einem Untertanen zu verheiraten, einem Mann niedrigen Standes, das wäre ein Plan, den sich die gegenwärtige Königin hätte einfallen lassen?«
    Er zuckt mit den Schultern. Der junge Mann sieht ihn ausdruckslos an. Es wird ein paar Jahre dauern, bis er versteht, warum.
    Edward Seymour will ihn sprechen. Er hat keinen Zweifel daran, dass die Seymours an seinen Tisch kommen, selbst wenn sie sich daruntersetzen und mit den Krümeln vorliebnehmen müssten.
    Edward ist angespannt, wirkt gehetzt und nervös. »Master Sekretär, langfristig …«
    »In dieser Sache ist ein Tag schon eine langfristige Perspektive. Holen Sie Ihr Mädchen da heraus, Carew soll sie in sein Haus in Surrey bringen.«
    »Glauben Sie nicht, ich will Sie aushorchen«, sagt Edward und wählt seine Worte sorgfältig. »Glauben Sie nicht, ich will meine Nase in Dinge stecken, die mich nichts angehen. Aber um meiner Schwester willen wäre ich für einen Hinweis dankbar …«
    »Oh, ich verstehe, Sie wollen wissen, ob sie ihr Hochzeitskleid bestellen soll?« Edward sieht ihn bittend an, und er sagt nüchtern: »Wir werden auf eine Annullierung hinarbeiten, nur sehe ich im Augenblick noch nicht, mit welcher Begründung.«
    »Aber sie werden

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