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Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Titel: Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Rangnick
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dieselbe Organisation gestoßen. Aber wenn diese Leute sich an Walcher rächen wollten, dann würden sie ihn nicht entführen, zu welchem Zweck denn auch? Er hätte gerne geflucht, der Kommissar, auf die Gangster, auf seinen Beruf und auch auf den verdammt leichtsinnigen Walcher, aber da war nur ein grässlich flaues Gefühl im Magen.
    Noch wollte er sich nicht eingestehen, dass er Angst hatte. Angst um den Journalisten, dem er ständig zusätzliche Arbeit und jede Menge Ärger verdankte. Dann war er wieder auf Walchers Hof angekommen. Die Beamten der Spurensicherung arbeiteten zwar noch, sicherten routiniert Fingerabdrücke, steckten emsig Erdkrümel, Haare, Fasern oder Federn in Kunststoffbeutel, aber Hinweise darauf, was geschehen war, konnten sie noch nicht geben.
    Der leitende Kriminaltechniker fasste zusammen. »Außer im Arbeitszimmer haben die nach nichts gesucht. Das war reine Show oder Abreagieren. Vor allem in der Küche sieht man das deutlich. Sie können den Leuten sagen, dass sie wieder einräumen können. Wir hören erst mal auf, ohne Abdrücke zum Vergleich und so weiter bringt das hier so gut wie gar nichts.«
    Brunner nickte, bedankte sich und verabschiedete die Techniker. Nur die beiden Polizisten und er blieben. In einer Stunde würden zwei Hundeführer mit ihren Suchhunden eintreffen. Gemeinsam mit einem Trupp Bereitschaftspolizei sollten dann der nahe Wald, das Umfeld um den Hof und auch die Scheune und die ehemaligen Ställe durchsucht werden. Bis dahin telefonierte Brunner mit seinen Mitarbeitern und seinem Vorgesetzten, um sich grünes Licht auch für überregionale Aktionen zu holen, informierte den zuständigen Staatsanwalt, rief dazwischen Irmi und die Armbrusters an und erfuhr, dass es dem Hund wieder besserging. Wenigstens etwas, dachte Brunner und wählte weiter all die Kollegen an, die irgendetwas mit Walchers Recherchen zu tun hatten. Kommissar Moosmann in Berlin, Kommissar Neumann im Burgund, Lindau, München, Kempten. Nach einer Stunde war die Polizei von halb Süddeutschland aktiviert.
    In einem um Weiler gezogenen Radius, der etwa einer Stunde Autofahrt entsprach, fanden Verkehrskontrollen statt. Krankenhäuser, Notärzte, Apotheken wurden nach Einlieferungen, Behandlungen und auffälligen Kontakten befragt, ebenso die Nachbarn in der näheren Umgebung des Hofes – bisher ohne Ergebnis. Nirgendwo war ein Mann eingeliefert worden oder aufgefallen, auf den Walchers Beschreibung passte. Auch die Suche der Bereitschaftspolizei, samt den Suchhunden, wurde zwei Stunden später erfolglos eingestellt.
    Brunner hatte Walchers Wohnzimmer zu seiner Einsatzzentrale bestimmt. Sein Assistent Rudi Wehrle und ein Techniker hatten das Telefon angezapft, falls sich die Entführer melden sollten, was der Kommissar für unwahrscheinlich hielt. Die Kollegen der Ravensburger Polizei hatten in dem Gemeinschaftsbüro Stellung bezogen und an den dortigen Telefonen Fangschaltungen installiert, denn auch diese Telefonnummer konnte den Entführern bekannt sein. Barbara Müller, Brunners Assistentin, richtete sich ebenfalls auf eine lange Nacht ein, sie würde die Stellung im Büro halten. Der gesamte Polizeiapparat glich einem Bienenstock, denn der Journalist Walcher galt als eine Art Kollege des Kommissars, wurde also beinahe als einer der Ihren betrachtet, und deshalb arbeiteten alle mit einem beeindruckenden Selbstverständnis weiter und verschwendeten keine Gedanken über Dienstzeiten. Nur die Sonne ging auch an diesem Tag zur festgelegten Uhrzeit unter, wie immer an solch klaren Sommertagen mit einem furiosen Farbspiel. Aber dafür hatten die Akteure der »Sonderkommission Walcher« keinen Blick. Auch Susanna, die zum Walcher-Wochenende gekommen war, und Johannes, der beinahe gleichzeitig auf den Hof fuhr, nahmen dieses Schauspiel nicht wahr. Sie begannen damit, in der Küche das Chaos im Haus zu beseitigen. Als Irmi erfuhr, dass die beiden im Haus waren, ließ sie sich von Opa Armbruster nach Hause fahren, begleitet von der Oma, die nicht allein bleiben wollte. Sie hatten auch den Hund aus der Praxis geholt. Er machte wieder einen normalen Eindruck, auch wenn er häufig gähnte. Jeder beschäftigte sich, nicht nur um das Haus wieder bewohnbar zu machen, sondern auch um sich abzulenken. Damit war es dann aber vorbei, als aufgeräumt war und sie im Wohnzimmer beieinandersaßen.
    Irmi war es, die aussprach, was alle dachten. »Wir müssen wohl mit was Schlimmem rechnen, oder?«
    Was sie mit »schlimm«

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