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Falkenmagie

Falkenmagie

Titel: Falkenmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katjana May
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inspizieren. »Du hast sie zurückgeholt, Jannis.«
    Die Wärme hinter mir wurde stärker und jemand atmete erleichtert aus. Ich konnte den Luftzug in meinem Nacken spüren. »Kyra«, hörte ich eine Stimme dicht an meinem Ohr. »Verdammt noch mal, hast du mich erschreckt. Mach das bitte niemals wieder.«
    Mühsam versuchte ich meine Gedanken zu sammeln und dann kehrte die Erinnerung mit einer solchen Wucht zurück, dass ich nach hinten weggerutscht wäre, wenn ich es gekonnt hätte. »Arik«, flüsterte ich und schlug mir entsetzt die Hand vor den Mund. »Wo bin ich und was ist passiert?«
    »Arik ist fort und wird nicht mehr wiederkommen«, erklärte der fremde Mann, der sich vor mich hingehockt hatte. »Wir sind noch immer in seiner Säulenhalle, doch der Spuk ist jetzt vorbei. Du bist genau in dem Moment in seine geballte Magie gelaufen, als die Kugel ihre Energie freigesetzt hat. Das Aufeinandertreffen aller Kräfte hat dich kurzzeitig … von uns getrennt.«
    »Ravez hat gesagt, dass die Magie mir nicht schaden könnte …« Ich brach ab, als die Wärme in meinem Rücken sich nach vorne neigte und mich noch stärker umfasste. Da erst wurde mir bewusst, dass es Jannis war, der hinter mir auf dem Boden saß und seine Arme unter meinen Schultern durch um meinen Bauch geschlungen hatte. Er legte kurz seine Stirn an meinen Nacken. »Ravez weiß auch nicht alles«, sagte er. »Leider. Aber wir haben dich ja zurückbekommen.«
    »Du warst das«, flüsterte ich. »Du hast mich da rausgeholt …« Ich versuchte mich umzudrehen, als eine weitere Erinnerung in mir aufblitzte. »Ich dachte, Arik hätte dich erwischt! Ich habe gesehen, wie er … da bin ich einfach losgelaufen …«
    Ich spürte, wie er grimmig nickte. »Das hat er auch, aber weil es magische Verletzungen waren, konnte Ravez sie wieder heilen, nachdem er seine vollen Kräfte zurückbekommen hatte. Gut, einen Haarschnitt werde ich wohl brauchen, nachdem die Hälfte angesengt ist, doch so lange kann mir Ravez ja seinen Kapuzenmantel leihen. Den hat er jetzt ja wohl nicht mehr nötig.«
    Er gluckste leise und ich starrte den fremden Mann vor mir an, der ebenfalls anfing, zu lächeln.
    Ravez …?
    Er nickte belustigt angesichts meines verblüfften Gesichtsausdrucks. »Ja, Kyra, so sehe ich aus, wenn ich wieder Herr meiner selbst sein darf. Die Gestalt, die du kennengelernt hast, war die, die mir mein ehrenwerter Bruder verliehen hat, als Teil seiner Rache. Er ist wirklich sehr nachtragend.«
    Ich musste völlig verwirrt dreingeblickt haben, denn jetzt lachte Ravez kurz auf und erhob sich. »Oh ja, wir sind Brüder, und vermutlich beide nicht die nettesten, da will ich auch ganz ehrlich sein. Nach dem Tod unseres Vaters gab es Streit um dessen magische Energien, die er in einer Kugel aufbewahrt hatte, damit sie nicht in unbefugte Hände geraten konnten. Ich vermochte mir nur einen Splitter daraus zu sichern, während Arik gewann, doch er konnte mich weder töten noch meinen Anteil zurückgewinnen, dazu war ich immer noch zu mächtig. Also hat er mich zu dem gemacht, was du gesehen hast, um seine Verachtung auszudrücken. Dumm genug von ihm, zu glauben, dass er damit auch meinen Geist gebrochen haben könnte.« Er verzog angewidert den Mund. »Ich habe mich insgeheim mit Studien und Möglichkeiten beschäftigt und eines Tages bin ich dabei auch auf die Theorie einer nicht-magischen Welt gestoßen … Mit Jannis’ Hilfe habe ich weiter geforscht und den Rest kennst du ja. Ich bin dir wirklich zu großem Dank verpflichtet, Kyra. Wenn ich irgendetwas für dich tun kann, dann sag es bitte.«
    »Ich möchte nach Hause«, murmelte ich. »Nichts weiter als das. Ist Arik … tot?«
    Ravez zuckte die Schultern. »Ich glaube nicht, dazu ist er wiederum zu mächtig. Die geballte Energie der Kugel hat ihn aus dieser Welt geschleudert, vermutlich auch in kleinsten Teilchen überall hin verstreut, und er wird Äonen benötigen, bis er sich wieder zusammengesetzt hat. Da wird er viel Zeit zum Nachdenken haben – wenn er es jemals schaffen wird. Ich werde die Burg hier auflösen und alle Kreaturen zurück in ihre Heimatwelten schicken.«
    Er blickte seufzend zu den Säulen hinüber. »Es tut mir leid, aber die Frauen kann auch ich nicht wieder ins Leben zurückholen. Es tut mir wirklich leid, Jannis.«
    Ich spürte wieder ein Nicken hinter mir. »Das habe ich mir schon gedacht.« Er atmete tief. »Ist schon gut, Ravez. Sie hat es überstanden.«
    Eine kurze Pause, dann merkte

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