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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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wurde.
    »Du hast Recht!«, rief er und sein Blick verlor sich in der Ferne, als wolle er in die Zukunft schauen. »Wovor hab ich eigentlich Angst? Dafür gibt es doch gar keinen Grund. Rihscha hat mich gewählt, und das ist alles, was ich wissen muss und woran ich immer denken sollte.«
    »Genau! Du musst an das glauben, was wirklich da ist, und nicht an das, was du dir einbildest.«
    Sein Blick kehrte in die Gegenwart zurück. Er sah sie liebevoll an. »Wie kommt es nur, dass du immer so kluge Dinge sagst, Erilea?«
    Zu seiner Überraschung lief sie rot an und wandte den Blick ab. »Ich ... das darfst du nicht sagen. Ich bin nur ... nun ja, ich glaube, du und Rihscha, ihr werdet es schon schaffen!«
    »Du wirst es auch schaffen«, antwortete er und hob mit der Hand ihr Kinn, bis er ihr in die Augen blicken konnte. »Vergiss auch du nicht an dich selbst zu glauben!«
     
    Alduin stand mit dem hungrigen und sich deshalb lautstark beschwerenden Rihscha im Hof und wartete auf Calborth. Die anderen Jungen bildeten einen weiten Halbkreis um ihn herum.
    Calborth verspätete sich ein wenig, doch dann kam er endlich heraus; er trug einen Handschuh an der linken Hand. In der rechten hielt er einen Stock mit einer Schnur, der wie eine einfache Angel wirkte. Ein Stück Hühnerfleisch war daran befestigt.
    »Falken jagen normalerweise nur andere Vögel«, erklärte er. »Oh, wenn sie wirklich sehr hungrig sind, fangen sie vielleicht auch mal ein Nagetier, aber normalerweise jagen sie andere Vögel im Flug. Sie bringen ihren Jungen das Fliegen bei, indem sie sie erst mal richtig hungrig werden lassen. Dann sind sie nämlich gezwungen zu jagen und müssen fliegen.«
    Er trat zu Alduin und streckte die Faust aus, sodass Rihscha drauf hüpfen konnte. Doch der Vogel wandte den Kopf zu Alduin und beschwerte sich krächzend.
    »Komm schon, Rihscha, Calborth hat einen Leckerbissen für dich«, sagte Alduin aufmunternd.
    Der Vogel krächzte noch einmal, doch dann hüpfte er auf Calborths Hand.
    »Mit diesem Ding«, sagte Calborth und hob den Stock mit der Schnur hoch, »zeigen wir dem hungrigen Falken eine fliegende Beute.«
    Er sprach Rihscha ermutigend zu, dann warf er den Köder aus wie beim Angeln. Der Falke breitete die Flügel aus und flatterte heftig; doch dann krächzte er nur verärgert, als er merkte, dass sein Futter weit an ihm vorbeischwang. Wieder schwenkte Calborth das Fleisch in hohem Bogen.
    »Komm schon, Rihscha. Du bist doch hungrig, oder?«, lockte er.
    Erneut schwang er den Köder herum und dieses Mal stürzte sich Rihscha direkt darauf und packte das Fleisch mit beiden Klauen, bevor er auf dem Boden landete. Er stülpte die Flügel abwehrend um die Beute, riss sie mit dem Schnabel auseinander und begann zu fressen.
    »Gut, so ist es richtig«, rief Calborth voller Stolz und Bewunderung aus. Alduin und die Jungen jubelten.
    »Alduin, wenn er fertig ist, hebst du ihn hoch und versuchst es selbst einmal.«
    Der Falkenmeister band ein weiteres Fleischstück an die Schnur und übergab ihm den Stock. »Schwinge den Köder herum, aber so, dass er das Fleisch immer sehen kann. Zieh es zunächst ein wenig über den Boden.«
    Alduins erste Versuche fielen noch ziemlich ungeschickt aus und schienen Rihscha gehörig zu langweilen. Doch gerade als er zu verzweifeln begann, gelang ihm ein guter Wurf und der Falke stürzte sich sofort auf die Beute.
    Die anderen beobachteten die Versuche aufmerksam und prägten sich jede Bewegung ein, die sie bald selbst brauchen würden, um ihre eigenen Falken zum Fliegen zu bringen. Als Rihscha das dritte Stück Fleisch gefangen hatte, schlug Calborth den nächsten Schritt vor.
    »Dieses Mal ziehst du das Fleisch noch einmal weg, kurz bevor er es zu fassen bekommt. Und das machst du dann drei- oder viermal.«
    Alduin tat wie geheißen und ließ das Fleisch gerade in dem Augenblick in hohem Bogen davonschwingen, als Rihscha es zu packen versuchte. Der Vogel war zu verblüfft, um sich zu beschweren; er schlug instinktiv mit den Flügeln, um hinter der Beute herzujagen, und dann noch ein paar Mal, bis er auch das vierte Fleischstück erwischt hatte. Er warf Alduin einen kurzen Blick zu, als wolle er sagen: »Na, zufrieden?« Dann verschlang er das Fleisch.
    Alduin wartete, bis Rihscha seine Beute aufgefressen hatte, hob ihn vom Boden hoch und überschüttete ihn mit Lob. »Oh, du bist ja ein ganz schlauer Vogel! Du kannst schon fliegen!«
    Calborth und die anderen kamen näher und freuten sich

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