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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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über den großen Augenblick. Alduin und Rihscha badeten förmlich in der allgemeinen Bewunderung. Die Jungen, die so misstrauisch geworden waren, seit sie die Klauenmale auf Alduins Arm gesehen hatten, vergaßen ihren Argwohn. Rael strahlte vor Stolz auf seinen Freund und zeigte keinerlei Scheu mehr vor ihm.
    »Von jetzt an wird Rihscha das Fliegen üben und deine wichtigste Aufgabe wird sein, ihm dabei zu helfen«, erklärte Calborth. »Ich werde den anderen Lehrern erklären, dass du manchmal die Unterrichtsstunden versäumen wirst. Von jetzt an fütterst du Rihscha nur noch auf diese Weise.«
    Er wandte sich an die anderen. »Morgen arbeiten wir auch mit euren Falken. Wenn sie Rihscha erst einmal beim Fliegen beobachten, wird ihnen ihr Instinkt befehlen, ihm zu folgen.«
     
    An diesem Abend fielen Alduin und seine Zimmergenossen müde, aber glücklich in ihre Betten. Doch obwohl die anderen bald zufrieden schnarchten, konnte Alduin keinen Schlaf finden. Immer wieder kreisten seine Gedanken um das, was an diesem bemerkenswerten Tag geschehen war - und immer wieder kam Traurigkeit in ihm auf, weil seine Mutter nicht da gewesen war, um Rihschas Triumph mitzuerleben. Wo mochte sie nur sein? Obwohl er sich dagegen wehrte, hatte sich eine Vorstellung beharrlich in seinem Gehirn eingenistet: dass sie irgendwo verletzt in einem Straßengraben liegen könne, oder noch Schlimmeres. Er warf sich hin und her, versuchte die düsteren Gedanken abzuschütteln und nur noch an den Nachmittag zu denken, aber sein Gehirn folgte ihm nicht. Was konnte geschehen sein? Wie konnte er es herausfinden? Plötzlich stellte er sich vor, wie es sein würde, wenn er Rihscha auf die Suche nach ihr schicken könnte, der hoch über das Land fliegen und jeden müden Wanderer erspähen würde. Und wenn er, Alduin, durch die Augen des Falken sehen könnte. Er ließ sich so von der Vorstellung einfangen, dass ihm plötzlich war, als flöge er dahin ...
     
    ... unter ihm liegt Sanforan und die weite, majestätische Bucht ... dort drüben geht die Sonne unter, die ihn im Moment noch blendet ... er fliegt schnell in ihre Richtung, spürt die Erregung des Windes, der durch seine Schwingen singt ... langsam wendet er sich nach Süden, folgt dem lang gestreckten Bogen der Küstenlinie, zuerst über kahle Hügel, dann über dichten Wald ... wo erst vor kurzem ein entsetzlicher Sturm getobt hatte ... Bäume, wie brüchige Knochen geknickt, die Straße im Schlamm versunken ... und als der Wald lichter wird und in eine weite Ebene übergeht, sieht er, dass der Fluss über die Ufer getreten ist, die Ebene überschwemmt und zerstörte Bauernkaten zurückgelassen hat, die wie kleine Steinhaufen inmitten eines gewaltigen Sees liegen ... und dort eine Gruppe von Menschen, die sich mit ihren wenigen geretteten Habseligkeiten auf einem Hügel zusammenkauern ... und eine der Gestalten wirkt so vertraut ...
     
    Alduin fuhr aus dem Schlaf hoch; sein Herz raste. Hatte er wirklich seine Mutter gesehen, die verloren inmitten einer überfluteten Landschaft stand, oder hatte sich nur eine wilde, phantastische Einbildung in seinen Traum gedrängt? Eins war jedoch sicher: Er war jetzt so hellwach, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Er musste etwas unternehmen.
    Leise huschte er aus dem Schlafsaal und blieb einen Augenblick lang vor der Tür stehen. Wohin? Dann fiel ihm auf, dass in der Falkenhalle immer noch Licht brannte. Er rannte hinaus über den Hof, in der Hoffnung, Calborth in der Bruthalle zu finden, aber stattdessen entdeckte er dort Lotan, der Rihscha anstarrte und gerade die Hand nach dem Riegel an der Käfigtür ausstreckte.
    »Was macht Ihr da?«
    Lotan fuhr herum. »Nichts! Was soll das heißen?«, fauchte er wütend. »Ich prüfe nach, ob die Käfigtüren richtig verschlossen sind. Die Falken lernen jetzt zu fliegen und wir müssen besonders vorsichtig sein!«
    Alduin starrte ihn durchdringend an; er war sicher, dass der Mann log.
    »Zweifelt Ihr daran, dass der Falkenmeister sorgfältig genug ist?«
    »Er kommt noch zurecht, aber er wird langsam ein wenig vergesslich. Wir reden nicht groß darüber - wir wollen ihn nicht verstören -, aber wir halten die Augen offen ...«
    »Mir kommt er aber sehr aufmerksam und fähig vor!«
    »Werde nicht unverschämt, du Bengel! Was glaubst du eigentlich, mit wem du hier redest? Bis vor kurzem war ich dein Lehrer und hier in der Falknerei bin ich hoch angesehen! Vergiss das nie!«
    Alduin starrte ihn an und es war

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