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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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machen wir uns morgen früh Gedanken«, sagte sie. »Heute müssen wir erst einmal dafür sorgen, dass Rihscha schnell gesund wird. Der Pfeil ist durch seinen Schenkel gedrungen und er hat eine Menge Blut verloren, aber wir haben es unserem erfahrenen Meister zu verdanken, dass die Wunde sauber verheilen wird. Rihscha wird bald wieder fliegen können, so als sei nichts geschehen. Wir haben die Wunde mit Wolfsfuß behandelt, damit sie nicht vereitert. Geh rein und sieh selbst nach!«
    Rihscha schlief tief. Er hing in einer Schlinge, die sein Gewicht trug, während sein verletztes Bein auf dem Tisch ruhte. Ruhe dich aus und werde gesund ... sagte Alduin in Gedanken zu ihm, strich ihm sanft mit dem Finger über den Kopf und verließ dann den Raum.
    »Wir haben ihm ein wenig Jatamansi-Öl gegeben, sodass er ziemlich lange schlafen wird«, sagte Calborth. »Ich werde während der Nacht immer wieder nach ihm schauen. Aber jetzt brauchst du selbst etwas zu essen und ausreichend Schlaf. Damit hilfst du Rihscha sich zu erholen. Morgen werden wir nachforschen, was geschehen ist. Bis dahin stelle ich vor der Tür Wachen auf. Von jetzt an wird niemand Rihscha zu nahe kommen!«
    Aranthia versuchte vergeblich ein Gähnen zu unterdrücken, aber ihr Gesicht zeigte deutlich, wie müde sie war. Sie lächelte ihren Sohn entschuldigend an, dem es offenbar sehr viel besser ging, nachdem er Rihscha gesehen hatte.
    »Vielleicht habe ich ein wenig Jatamansi-Öl eingeatmet«, sagte sie. »Es war ein langer Tag und ich würde gern nach Hause gehen. Macht es dir etwas aus, Alduin?
    »Natürlich nicht, Mutter. Danke für alles, was du getan hast ... Ich komme mir so völlig nutzlos vor.«
    »Das darfst du nicht einmal denken!«, rief Calborth aus. »Du hast Rihscha geholfen durchzuhalten. Das war das Wichtigste!«
    Auf Alduins Gesicht zeigte sich ein schwaches Lächeln. »Kann schon sein. Aber Ihr habt ihn gerettet, Meister. Ich danke Euch.«
    Er hob die Hand an die Brust und verneigte sich tief vor Calborth, dann gab er seiner Mutter einen Kuss auf die Wange. Aranthia und Calborth traten hinaus in den Hof und ließen Alduin allein mit Erilea im Vorraum der Apotheke zurück.
    Er wandte sich ihr zu.
    »Erilea, auch dir möchte ich danken.«
    Sie schüttelte abwehrend den Kopf, aber er sah, dass ihr die Sache sehr nahe ging. »Das war doch ... tut mir so Leid, dass es passiert ist ... Wenn ich mir nur vorstelle, dass jemand absichtlich versucht hat Rihscha zu verletzen ... Ich mag gar nicht daran denken ...«
    Sie bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen und schluchzte laut auf. Alduins Herz zog sich zusammen. Sie wirkte auf einmal so klein und verletzlich. Er kannte sie tapfer und ungewöhnlich verständig für ihr Alter, immer bereit ihm Mut zuzusprechen und ihn zu verteidigen, mit klarem Verstand und voller Tatkraft. Nun schien sie zerbrechlich, unfähig zu begreifen, wie jemand etwas so Bösartiges tun konnte. Alduin vergaß seine Schüchternheit und legte die Arme um ihre Schultern.
    »Sei nicht traurig, Erilea«, flüsterte er in ihr Haar. »Wir werden herausfinden, wer dahinter steckt. So etwas wird nie mehr geschehen.«
    Sie seufzte, legte die Arme um seine Hüfte und drückte ihn kurz und heftig an sich. Dann schob sie ihn zurück und nickte trotzig.
    »Genau das werden wir tun. Und die anderen müssen uns helfen. Komm, wir gehen sie suchen.« Energisch packte sie seine Hand und zog ihn mit sich.
    Alduin war glücklich, dass ihr Kampfgeist wieder die Oberhand gewonnen hatte. Gleichzeitig war er froh ihr gezeigt zu haben, dass auch er für sie da sein konnte, wenn es nötig war.
     
    Silya, Rael, Gandar und Twith warteten draußen auf sie, begierig zu erfahren, wie es Rihscha ging. Die Wache hatte sie nicht hineingelassen. Alduin freute sich, dass sie sich Sorgen machten, und besonders erleichtert war er, dass auch Twith sein anfängliches Misstrauen überwunden hatte.
    »Wie geht's Rihscha? Weißt du schon, wer ...? Was sollen wir ...?«, riefen alle durcheinander, sodass Alduin keine Zeit fand, auch nur eine einzige Frage zu beantworten.
    »Haltet mal alle den Mund, ja?«, fuhr Erilea dazwischen. »Alduin hat schon genug um die Ohren, auch ohne eure Fragerei. Rihscha schläft und wird sich wahrscheinlich wieder völlig erholen. Und wir sollten mal irgendwohin gehen, wo wir uns in Ruhe unterhalten können.« Alduin musste grinsen, als er sah, wie selbstbewusst Erilea die Sache in die Hand nahm.
    »Der Speisesaal dürfte schon leer sein«,

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