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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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Rihscha und flog mit ihm. Nach einem weiten Kreis über Lemrik drehte der Falke zum Fluss ab und folgte seinem Lauf in westlicher Richtung. Aufgeregt schaute Alduin nach unten - Rihscha nahm ihn mit nach Hause! Er würde endlich sein Heimathaus wieder sehen, vielleicht würde er sogar erkennen können, ob die Hühner noch lebten, ob das Gemüse gewachsen oder von wuchernden Wildkräutern erstickt worden war - seine Mutter würde sich freuen, wenn er ihr davon berichtete! Doch plötzlich fiel ihm wieder ein, dass er sich nicht in der Gegenwart befand, sondern in der Zukunft; wie weit in der Zukunft, wusste er nicht. Vielleicht war seine Mutter schon nach Hause zurückgekehrt? Möglicherweise würde er erraten können, wie viel Zeit vergangen war, wenn er sie sah. Was war ...?
    Alduins Gedanken wurden abrupt unterbrochen. Der Falke drehte plötzlich scharf ab und wechselte die Richtung, er flog jetzt direkt nach Norden über den Wald - den Wald, in dem die Elben lebten, wie ihm seine Mutter immer erzählt hatte. Rihscha flog schneller, seine Flügelschläge waren kräftiger und drängender geworden. Und erst in diesem Augenblick wurde Alduin klar, dass er nicht nur durch die Augen des Falken sehen, sondern durch ihn auch hören und fühlen konnte. Nichts mehr stand zwischen den beiden - außer Alduins Wille, er selbst zu bleiben. Rihscha änderte die Richtung erneut und flog jetzt nach Nordwesten. Ein Meer von Bäumen breitete sich unter ihnen aus wie ein leicht gekräuselter, unendlicher Ozean. Nach einer Weile bemerkte Alduin in der Ferne eine Trasse im Wald und ahnte, dass sie dorthin fliegen würden. Beim Näherkommen wurde der Spalt deutlicher sichtbar: eine tiefe Schlucht, in der ein Fluss über eine Reihe natürlicher Felsstufen nach unten stürzte, bevor er in einer Wolke aus Dunst und Schaum in einem großen See versank. Rihscha kreiste über dem Wasser und ließ den Blick suchend über die Felswände gleiten, bis er einen kaum sichtbaren Trampelpfad entdeckte, der sich hinaufzog bis zu ...
     
    »Alduin! Alduin! Alles in Ordnung?«
    Raels Stimme klang besorgt. »Du sitzt auf deinem Bett, seit wir aufgestanden sind, und jetzt hat gerade die zweite Glocke geläutet! Du warst nicht beim Frühstück und draußen im Hof habe ich dich auch nicht gesehen, deshalb wollte ich mal nachschauen. Ist alles in Ordnung?«
    Alduin nickte benommen, obwohl er momentan keine Ahnung hatte, wo er war. Doch allmählich kehrte sein Blick aus der Ferne zurück und er erkannte Rael. »Ich ... es ist alles in Ordnung ... es war nur ...«
    »Egal. Jedenfalls keine gute Idee, so lange mit Rihscha verbunden zu bleiben«, murrte Rael, obwohl er offensichtlich erleichtert war, dass Alduin nichts fehlte. »Hast du irgendeine Spur von Merdith gefunden?«
    »Nein. Ich ... nein. Und was ist mit dir und Sivella?«
    »Bisher auch nichts.«
    »Und die anderen?«
    Rael schüttelte den Kopf. »Das Gebiet ist ziemlich groß. Sivella hat gerade den Imlaksee erreicht und sucht jetzt in nördlicher Richtung, falls die Elben irgendwo am Ufer das Nachtlager aufgeschlagen haben. Aber was ist mit Rihscha? Wo ist er?«
    »Er flog über einen Wald. Ich weiß aber nicht, wo.«
    »Wald? Bist du sicher, dass er noch auf dem richtigen Kurs ist? Rund um den See ist die Gegend meilenweit flach und unbewaldet. Ist er überhaupt nach Nordosten geflogen, nachdem ...«
    »Du hast Recht«, unterbrach ihn Alduin, bevor er Fragen stellen konnte, auf die Alduin keine Antwort wusste. »Ich hätte nicht so lang bei ihm bleiben sollen. Jetzt habe ich Hunger und Kopfweh. Ich geh mal runter und hole mir ein wenig Brot und eine Tasse Calba. Bis später!«
    Er wühlte in seiner Kleidertruhe und hoffte, dass ihn Rael jetzt allein lassen würde.
    »In Ordnung. Bis später«, sagte Rael und verschwand.
    Alduin wollte nur einen Augenblick allein sein, um kurz nach Rihscha zu schauen. Der Falke flog jetzt am Fluss entlang und Alduin bemerkte sofort, dass er sich wieder in der Gegenwart befand: Rihschas Sinne waren vollkommen auf die Suche nach Merdith konzentriert. Zufrieden unterbrach Alduin die Bindung und lief nach unten, um endlich zu frühstücken.
     
    Alduin fand Rael zusammen mit Brentin und Gandar im Hof; sie saßen auf dem Sockelrand der Statue vor dem Falkenhaus. Brentins Falke Mornal und Gandars Falke Kweel gehörten ebenfalls zu den vieren, die auf die Suche nach den Elben geschickt worden waren. Die Jungen stellten immer wieder die Verbindung zu ihren Vögeln her und

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