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Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Titel: Falkensaga 02 - Im Auge des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihm, sich auf die Kissen zurückzulehnen, und wischte Cal den Mund ab.
    »So, mein Freund«, sagte er, als er den hageren Körper aufrichtete und vom Bett zurücktrat. »Ruh dich aus. Es mag eine Weile dauern, aber ich sehe keinen Grund, weshalb du nicht deine alte Kraft wiedererlangen solltest.«
    Aranthia reichte Bardelph die Suppenschüssel, zögerte aber noch kurz, bevor sie sprach. »Bitte bring das nach unten. Ich denke, du solltest Meister Calborth holen«, sagte sie. »Rael und ich bleiben einstweilen hier.«
    Nachdem Bardelph gegangen war, wandte Aranthia sich wieder Cal zu und versuchte, den richtigen Tonfall für das zu finden, was sie ihm mitteilen musste.
    »Cal, wir können aufhören, dir Jatamansi einzuflößen, aber ... du ... du darfst nicht ...«, setzte sie an, konnte den Satz jedoch nicht vollenden.
    Rael trat vor. Er wusste, dass Aranthia die Rede auf Krath bringen würde, jedoch durfte sie Cal nicht aufregen. Dem jungen Falkner jedoch war klar, dass es sich nicht vermeiden ließ. Er verneigte sich mit der Faust an der Brust und sprach mit ernster, aber ruhiger Stimme. »Möge das Licht Gilians mit dir sein. Ich bin Rael. Ich fliege mit Sivella.«
    Bei der Erwähnung des Falken zuckte Cal zusammen. Er schloss die Augen, und ein leises Stöhnen ging über seine Lippen. Rael zog sich einen Stuhl heran, setzte sich und legte dem Mann mitfühlend eine Hand auf den Arm.
    »Krath lebt nicht mehr, stimmt's?«, fragte er.
    Tränen lösten sich aus Cals Augenwinkeln. Der Schmerz, der sich in seinem Blick widerspiegelte, bohrte sich wie ein Messer in Raels Innerstes.
    »Cal, es tut mir so leid. Ich ... ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    Der Gedanke, dass auch Sivella eines Tages sterben würde, überwältigte ihn. Er betete stumm zu Gilian, dass der Mann, der hier lag, Kraft finden möge.
    Kurz darauf begann Cal, mit stockender Stimme zu sprechen. Die unglaubliche Mühe, die es ihn kostete, stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Es hat uns nichts gebracht ... Es war wunderschön, wie ... wie ...« Er rang nach Atem. »Aber es war nicht echt. Wir sind zwischen den Welten umhergeirrt ... gefangen in einem kristallenen Käfig, aus dem es kein Entrinnen gab. Jetzt ist Krath frei ... Ich bin frei ... Aber wir haben einander verloren.«
    Aranthia ging näher an das Bett heran. Sie wollte ihn davor warnen weiterzusprechen, andererseits sehnte sie sich danach, mehr zu erfahren. Die Furcht um ihren Sohn zwang sie fast in die Knie. Rael hatte ihm davon erzählt, dass er sich aufgemacht hatte, den Spuren seines Vaters nachzugehen in der Hoffnung, ihm dadurch helfen zu können. Was aber, wenn er auch an diesem Ort im Nirgendwo gefangen war? Wie sollten sie ihn finden? Sie spürte, wie Panik in ihr aufstieg und sie zu lähmen drohte. Mit äußerster Willensanstrengung kämpfte sie gegen das Gefühl an, schloss alle Gedanken aus. Sie durften jetzt nichts überstürzen. Sie musste Geduld bewahren. »Still, Cal«, sagte sie. »Das kann warten.«
    In diesem Augenblick kam Bardelph ins Zimmer, gefolgt von Meister Calborth, und ersparte ihr weitere Worte.
    »Bei Gilians heiliger Feder«, rief der Meister aus. »Es ist schön zu sehen, dass du wach bist Cal. Wir waren mächtig in Sorge um dich.«
    Die kostbaren Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit schienen Cal zu erreichen, und er brachte seinem früheren Meister ein flüchtiges Lächeln entgegen.
    »Bardelph hat mir erzählt, dass du schon Suppe gegessen hast«, begann Calborth. »Aber ich finde, du brauchst etwas Kräftigeres.«
    Zu Aranthias Erstaunen hielt Meister Calborth eine Flasche und ein Glas hoch.
    »Es geht nun mal nichts über Mastrill-Wein!«, meinte er und schenkte einen kleinen Schluck ein. Dann wandte er sich Aranthia zu. »Gebt ihm das«, sagte er. »Dieser Tropfen wird wahre Wunder wirken.«
    Aranthia war sprachlos. Sie griff nach dem Glas, schlang einen Arm um Cals Nacken, um ihn zu stützen, und half ihm, den Wein zu trinken. Nachdem er getrunken hatte, seufzte er einmal tief auf und schlief auf der Stelle ein.
    »Nach dem Mastrill-Wein wird er besser schlafen als mit Jatamansi«, sagte Calborth. »Ich lasse die Flasche hier.«
     
    Später in jener Nacht hielt Aranthia Wache. Sie waren allein. Das Kinn der Heilerin begann gerade, zur Brust hinabzusinken, als sie ihn sprechen hörte.
    »Aranthia. Was habe ich nur angerichtet?«, flüsterte er.
    »Pst, quäl dich nicht«, ermahnte sie ihn, bot ihm etwas Wasser an und hielt ihm das Glas an den

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