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Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Titel: Falkensaga 02 - Im Auge des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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nackten Haut, spürte die Kraft des Baches, die sich mit der ihren maß. Das Wasser gurgelte leise, während es an ihren Beinen vorbeifloss. Im Gras hörte sie leise die Creeka zirpen.
    Plötzlich vernahm sie aus weiter Ferne den unverkennbaren Schrei eines Falken. Ihr Herz machte einen Sprung, und sie schlug die Augen auf. Der Ruf war aus Norden gekommen, und nun suchte sie den blauen Himmel ab. Nach wenigen Augenblicken sah sie auch schon den Vogel, der pfeilschnell auf sie zuschoss. Ihr Herz hämmerte wild in ihrer Brust. Das konnte nur Rihscha sein und das würde bedeuten, dass Alduin in der Nähe war.
    Bei dem Gedanken, Alduin endlich wiederzusehen, legte sich ein breites Lächeln über ihre Züge. Gewiss waren all ihre Sorgen unbegründet gewesen, wenn er nun kam, um sie ...
    Der Falke glitt in Armeslänge an ihr vorbei und stieß wieder in den Himmel empor - so schnell, dass Erilea wenig Einzelheiten erkennen konnte. Dennoch sah sie, dass es ein gewöhnlicher Ithilfalke, kein Marvenfalke gewesen war. Also doch nicht Rihscha. Die Enttäuschung überwältigte sie fast.
    Kurz darauf schnellte der Wildvogel erneut vorbei, und diesmal erkannte sie ihn an der Größe und dem unverkennbaren Kamm: Es war Sivella, der Falke von Rael. »Sivella, was machst du denn hier?«, rief sie, als der Vogel ein drittes Mal kreischend an ihr vorbeiflog. »Kannst du nicht mal landen? Mir wird noch ganz schwindlig!«
    Das Knurren der Arekkatze rief Erilea in Erinnerung, dass sie nicht allein war, und es erklärte, warum der Falke so aufgeregt um sie herumflog.
    Sie wandte sich der Raubkatze zu und scheuchte sie ein Stück zur Seite. »Du flößt ihm Angst ein. Geh ein Stück weiter weg. Nun mach schon«, sagte sie drängend.
    Es mochte ihr Tonfall gewesen sein oder auch ihre Geste. Das Tier musterte sie ein letztes Mal mit durchdringendem Blick, dann drehte es sich um und trottete zurück in Richtung der Fischnetze. Erilea hoffte inständig, die Katze damit nicht für immer vertrieben zu haben. Doch im Moment zählte für sie nur Sivella. Was mochte Raels Falke wohl hier suchen? Obwohl sie noch nicht abschätzen konnte, wie er sich verhalten würde, löste sie ihren Gürtel, schlang ihn sich schützend um die Hand und streckte den Arm aus. Sivella stieß herab, und diesmal landete sie sanft auf Erileas Faust.
     
    Einige Tage nach ihrer Ankunft in Sanforan saßen Aranthia, Bardelph und Rael schon am frühen Morgen in der Bruthalle mit Meister Calborth zusammen. Mit jedem Tag, der verstrichen war, mit jeder schlaflosen Nacht wuchs ihre Sorge um Alduin. Sie hatten Sivella nach Süden ausgesandt, um dort die Gegend abzusuchen. Der Falke war dann flussabwärts weitergeflogen, und ein zweiter sollte die Elben um Hilfe bitten.
    Doch bislang war aller Einsatz ergebnislos geblieben, und allmählich schwand die Hoffnung, Alduin noch lebend zu finden.
    Cardols verzweifelter Ritt nach Sanforan hatte seinem Fuß schwer zugesetzt, und sosehr er sich auch dagegen wehrte, wurde er doch in das Lazarett der Katauren gebracht.
    Cals Zustand war unverändert. Noch immer lag er bewusstlos in dem kleinen Zimmer. Der langsam fortschreitende Alterungsprozess war für alle etwas Wundersames und Unbegreifliches zugleich. Aranthia versorgte ihn Tag und Nacht. Sie übernahm dann auch bald die Pflege von Cardol, der in der Kaserne so unleidlich wurde, dass sich kaum mehr jemand in seine Nähe traute.
    Sosehr Aranthia auch erschöpft war in der aufopfernden Betreuung der beiden, so sehr zermürbte sie doch ihre Sorge um Alduin.
    »Zu viele Tage sind nun schon vergangen«, sagte sie und vergrub ihr Gesicht in beide Hände. »Jemand muss ihn gefunden haben. Wenn er ohne Bewusstsein oder gar krank ist, wäre das eine Erklärung, weshalb wir nichts von ihm gehört haben. Rihscha würde nie von Alduins Seite weichen.« Es war nicht das erste Mal, dass die drei Raiden diese Erklärung hören mussten. Fast schien es, als wolle Aranthia mit der ständigen Wiederholung ihrer hoffnungsvollen Gedanken erreichen, dass sich ihre Vermutung bewahrheiten würde.
    Bardelph sah sie mitleidend an und fühlte sich nutzlos. Die Sorge um Alduin und die so gänzlich veränderten Umstände, die ihn aus seinem gewohnten Leben gerissen hatten, zerrten an ihm. »Ich brauche frische Luft!«, sagte er endlich und ging nach draußen.
    »Rael, wo ist Sivella?«, fragte der Falkenmeister wie schon viele Male zuvor. Der junge Raide schloss die Augen und nahm Verbindung mit seinem Falken

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